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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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sechs – wann genau, wissen wir nicht, aber der Wirt ist ziemlich sicher, dass sie nicht lange da waren. Es ist wichtig, dass wir Jarvis finden. Wird schon nach ihm gesucht?»
    Cooper nickte.
    «Wir könnten ihm auf dem Weg nach Hedgefield begegnet sein. Seine Route scheint ziemlich klar, aber wir brauchen Augenzeugen. Morgen früh möchte ich als Allererstes allen Häusern entlang dem Fluchtweg einen Besuch abstatten.»
    «Es hat geschüttet wie aus Kannen, Sir. Unwahrscheinlich, dass viele Leute unterwegs waren – oder rausgeschaut haben.»
    Fenwick fuhr ungerührt fort: «Es ist eine Busstrecke – lassen Sie morgen um die gleiche Zeit die Leute an den Haltestellen befragen. Und jetzt erzählen Sie mir, was in dem Haus gefunden wurde.»
    «Es gibt eindeutig Spuren von jemandem, der das Haus durchsucht hat, sich aber nicht gewaltsam Zutritt verschaffen musste. Sieht so aus, als hätte der Eindringling nach etwas Bestimmtem gesucht. Unten ist alles sehr ordentlich, aber o ben herrscht Chaos. Entweder hat er die Geduld verloren …»
    «Er oder sie, Cooper, noch nicht eindeutig ein Er.»
    Cooper wollte fragen, mit welchem Teil ihrer Anatomie Frauen Sperma absonderten, beherrschte sich aber. Sarkasmus wäre zu dieser nachtschlafenden Zeit mit Sicherheit unangebracht gewesen.
    «Er oder sie verlor die Geduld – oder wurde bei der Suche gestört. Ich glaube, er hat etwas gefunden.»
    Fenwick blieb stehen und schaute ihn zum ersten Mal wirklich interessiert an.
    «Es gibt da einen alten Koffer, aufgeklappt, und eine Menge Papiere scheinen durchwühlt worden zu sein.»
    «Was alles?»
    «Fotoalben, Andenken und Tagebücher.» Cooper studierte die Liste in dem vorläufigen Bericht. «Tagebücher, fünf: 1974, 1975, 1976, 1982, 1983 – die ersten drei in allen Einzelheiten, die letzten beiden mit ein paar Notizen über ihr letztes Schuljahr und das erste Semester an der Universität. Ein paar alte Briefe …»
    «Was ist mit den Jahren siebenundsiebzig bis einundachtzig, warum die Unterbrechung?»
    «Keine Spur. Vielleicht waren ihr die Einträge peinlich und sie hat sie weggeworfen.»
    «Hm.»
    «Die Briefe sind alle zwischen 1979 und 1985 datiert. Alte Fotos in Alben, überwiegend Schule und Familie. Ein paar Auszeichnungen: Hervorragende Leistungen, Einsen, Queens Guide, Flötenunterricht in der achten Klasse, ein getrockneter Blumenstrauß.»
    «Gibt es denn irgendetwas aus diesen fehlenden Jahren?»
    «Vielleicht einige der Fotos, Sir; das müssen wir überprüfen.»
    «Und die fehlenden Tagebücher sind nicht anderswo im Haus?»
    «Das kann ich nicht garantieren …»
    «Dann sehen Sie zu, dass Sie es können. Er hat nach etwas gesucht, und das Einzige, was bis jetzt fehlt, sind alte Tagebücher. Das ergibt keinen Sinn, aber wir sollten uns wenigstens vergewissern, dass sie tatsächlich das Einzige sind.»
    «Die Spurensicherung war noch bei der Arbeit. Der vollständige Bericht soll morgen früh kommen.»
    «Können Sie Koffer samt Inhalt zur Gerichtsmedizin rüberbringen und, wenn die damit fertig sind, in den Raum in der Schule? Und alle Fotos? Ich will wissen, was er gesucht hat – und ob er es gefunden hat. Wir brauchen eine Verwandte oder jemanden, der sie gut gekannt hat; jemanden, der sich für uns das Haus ansieht.»
    «Es ging nicht um Wertsachen, wenn Sie das meinen. Wir haben etwas Schmuck gefunden, rund fünfundsiebzig Pfund in einem Topf in der Küche, Fernseher, Videorecorder, CD-Player – sogar einen ziemlich guten –, aber nichts davon ist angerührt worden.»
    «Das ergibt alles keinen Sinn. Ein scheinbar willkürlicher Mord, gefolgt von einer systematischen Suche – warum?»
    «Vielleicht haben wir ihn gestört. Angesichts des Wetters war es höchst unwahrscheinlich, dass die Leiche vor dem Morgen gefunden würde.»
    «Wer weiß. Mehr können wir erst einmal nicht tun. Machen Sie den Dienstplan für morgen, ja, Cooper? Wir sehen uns um sieben.»
    Cooper fiel in den frühen Morgenstunden ins Bett. Ron Jarvis, Melanies Freund, war schließlich betrunken und durchnässt gefunden worden und schlief in einer Zelle seinen Rausch aus. Die Bemühungen, Verwandte der toten Frau zu finden, waren erfolglos geblieben. Ihre Eltern waren laut einer Nachbarin im Lake District unterwegs, die Schwester nicht zu Hause. Eine dringende Suchmeldung sollte am Morgen im Rundfunk gesendet werden. Bis dahin sollte der Name der toten Frau nicht veröffentlicht werden, obwohl die Story zweifellos für die erste Seite

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