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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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dass das Fenster geschlossen, aber die Tür offen war. Ihr seid rein und gleich nach oben gegangen. Ihr seid etwa zehn, fünfzehn Minuten oben gewesen und dann wieder runtergekommen. Ron hat den Leichnam gesehen; ihm wurde schlecht, und er ist weggelaufen. Du glaubst nicht, dass er den Raum betreten hat, bist aber nicht sicher. Du bist ein paar Schritte hineingegangen und hast die Leiche gefunden. Dann bist du sofort hierher gelaufen und hast die Polizei angerufen.»
    Melanie nickte.
    «Du hast dich vorbildlich verhalten, Melanie, und du warst sehr tapfer. Ich werde den Constable jetzt bitten, dich nach Hause zu bringen. Wenn dir noch irgendetwas einfällt, egal was, ruf mich im Revier an. Hier ist meine Nummer.»
    «Ich werde mich an den Geruch erinnern.»
    «Den Geruch?»
    «Ja, von dem Blut und … allem anderen, süßlich und ekelhaft. Den werde ich nie wieder aus dem Kopf bekommen.»
    «Mit der Zeit schon, glaub mir. So schrecklich sie auch sein mögen, solche Dinge verblassen im Lauf der Zeit.» Aber als er der gebeugten Gestalt nachsah, die durch den Regen schlurfte, bezweifelte er, dass sie es jemals vollständig vergessen würde.
     
    Um 23.30 Uhr waren Fenwick und Cooper aus der Pathologie zurück. Pendleburys Untersuchung hatte seine am Tatort angestellten Mutmaßungen bestätigt. Der gerichtsmedizinische Befund würde allerdings frühestens am Nachmittag des nächsten Tages vorliegen. An der Korktafel in Fenwicks Büro sammelten sich die üblichen Souvenirs eines Kapitalverbrechens. Links oben war ein zwanzig mal dreißig Zentimeter großes Porträtfoto festgesteckt, das eine fassungslose Schulsekretärin aus der Personalakte zur Verfügung gestellt hatte. Darunter war auf einer Straßenkarte mit Rotstift der Weg von der Schule zu Katherine Johnstones Haus eingezeichnet und mit grünem Stift der Weg vom White Lion zum Schultor. Die beiden Linien verliefen auf der gesamten Länge entlang der London Road, die fast schnurgerade von der Schule zum Pub nach Süden führte und an einer T-Kreuzung mit dem Elm Drive endete. An diesem Punkt bog die rote Linie nach Osten ab und verlief allein weiter.
    Rechts von der Karte hing ein großes Blatt, auf dem der mutmaßliche zeitliche Ablauf und eine Reihe von Zusammenhängen aufgelistet waren.
    Mitte und rechte Seite der Tafel warteten auf die Fotos vom Tatort. In der Schule war den Polizisten ein Raum zur Verfügung gestellt worden, aber Fenwick fühlte sich im Polizeirevier wohler. Sein Büro war am Ende eines Tages sein Schlupfloch; fernab vom Lärm der Spurensicherung konnte er einfach besser denken.
    Cooper setzte sich niedergeschlagen auf den knochenharten Besucherstuhl, während Fenwick vor der Korktafel auf und ab ging.
    «Also los, noch einmal von vorn.»
    Der Sergeant seufzte.
    «Um siebzehn Uhr zwanzig wurde Katherine Johnstone zum letzten Mal lebend gesehen, und zwar von Steve Right, einem Chorsänger. Der Zeitpunkt ist ziemlich sicher, weil Steves Lieblingskindersendung gerade zu Ende ging, als er nach Hause kam, und er untröstlich war. Seine Mutter hat es bestätigt. Danach könnte der Mörder jederzeit zugeschlagen haben. Gehen wir aber mal davon aus, dass er gewartet hat, bis sie das Gebäude verließ – wir haben genügend Beweise, die dafür sprechen. Der Hausmeister hat uns gesagt, dass Johnstone immer alles abgeschlossen hat, und der Rektor hat bestätigt, dass sie eine ordentliche Frau war. Wie lange hat sie also gebraucht? Fünf Minuten, höchstens zehn, um alle Fenster und Türen zu überprüfen und ihre Regensachen anzuziehen. Das bedeutet, sie war gegen halb sechs draußen, vielleicht auch etwas früher. Es dürfte schnell vorbei gewesen sein – wahrscheinlich-hat er sich mehr Zeit dafür gelassen, sie zu schänden, als dafür, sie zu töten, trotz ihrer Gegenwehr. Also sagen wir siebzehn Uhr vierzig, vielleicht etwas später. Er zieht sich um – glauben wir – und geht. Ihnen ist ja wohl klar, dass es, wenn er sich umgezogen hat, eine vorsätzliche Tat war, ganz egal, wie es aussieht. Das müssen wir unbedingt klären.»
    «Wie denn?»
    «Ich bin nicht sicher, aber der Bericht der Spurensicherung über ihr Haus wird uns helfen. Wenn wir dort kein Blut von ihr finden, muss er sich umgezogen haben – er hatte keine Zeit, sich gründlich zu waschen.»
    «Es sei denn, er hätte einen Komplizen gehabt.»
    Fenwick dachte über den Einwand des Sergeant nach, dann fuhr er fort.
    «Melanie White und ihr Freund Ron Jarvis verlassen das Pub nach

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