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Requiem fuer einen Henker

Requiem fuer einen Henker

Titel: Requiem fuer einen Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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mich?«
    Er antwortete nicht darauf, sondern stand tief gebückt neben dem Zwergahorn.
    Links von mir, ungefähr einhundert Meter entfernt, parkte mein Taxi. Von dort kam ein grauer Opel-Omega-Kombi angefahren, stoppte kurz, weil eine Frau mit drei kleinen Kindern die Straße überquerte, und beschleunigte dann wieder.
    Gig Reimer erhob sich. »Wir sollten vielleicht reden«, sagte er langsam und gedehnt. »Wie viel wissen Sie denn?«
    »Eigentlich nicht viel.«
    »Das ist gut.« Er lächelte flüchtig. »Sind Sie in der Eifel erreichbar? Sie sollten sich aus der Geschichte heraushalten.«
    »Warum?«
    »Zu gefährlich.«
    Der Opel war noch rund zwanzig Meter entfernt. Zwei Männer mit nichtssagenden Gesichtern sahen zu uns herüber.
    Gig Reimer wandte sich von mir ab und starrte die Männer in dem Opel an. »Ich werde auf Sie zukommen«, sagte er leise.
    Der Opel hielt, und die Männer stiegen hastig aus. Sie trugen Trenchcoats. Ihre Hände steckten tief in den Taschen. Sie waren vielleicht dreißig Jahre alt und sahen absolut harmlos aus.
    Der linke von ihnen fragte mit sonderbar heller Stimme: »Sind Sie Herr Georg Reimer?«
    »Ja«, sagte Reimer knapp.
    Der andere musterte mich misstrauisch.
    »Und wer sind Sie?«
    »Baumeister.«
    »Aha. Dann verschwinden Sie bitte.«
    »Wieso denn?«
    »Gehen Sie schon«, sagte der linke. »Sie mischen sich sowieso zu viel ein.«
    »Hauen Sie ab«, sagte Reimer leise. Zu den Männern: »Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir dürfen Sie bitten mitzukommen«, sagte der rechte übertrieben energisch, als sei über diese Forderung nicht zu verhandeln.
    »Ich habe jetzt keine Zeit«, sagte Gig Reimer.
    »Bedauere«, sagte der linke. »Unser Chef hat eine kleine Fragestunde angesetzt.«
    »Das lässt sich jetzt nicht machen«, stellte Reimer fest.
    Der linke bewegte die Hand in seiner Manteltasche und winkelte den Arm sehr schnell an. Doch Reimer war ohne jede Vorwarnung losgesprungen. Er schlug einen Salto, und hockte im nächsten Moment am Boden. »Bleiben Sie ruhig!«, sagte er scharf. In beiden Händen hielt er eine Waffe. »Nehmen Sie die Hände aus den Taschen.« Die beiden Männer gehorchten, und der linke sagte beruhigend: »Machen Sie keinen Quatsch.«
    Sie hatten etwas vor, ich sah es an ihren Gesichtern. Plötzlich wandte sich der rechte halb herum, und sie stürzten vor und griffen nach ihren Waffen. Doch Reimer zeigte keine Überraschung, er schoss sofort. Die Männer wurden nach hinten gerissen und fielen auf den Gehsteig. Ihre Beine kreuzten sich, als wären sie leblose Marionetten.
    »Holen Sie bitte einen Notarzt«, sagte Reimer zu mir. Er lächelte beinahe verlegen.
    »Großer Gott«, sagte ich und kam mir dumm vor.
    »Die sind nicht tot«, sagte er beruhigend. »Schulterschuss.« Er strich an mir vorbei, ging auf die Haustür zu, schloss auf und war verschwunden.
    Ich nahm die Nikon aus der Tasche und fotografierte. Die beiden Männer stöhnten und sahen mich mit verschleierten Augen an. Dann rannte ich zu meinem Taxi und keuchte: »Rufen Sie einen Notarzt!«
    »Wahnsinn«, murmelte der Fahrer mit abwesendem Gesichtsausdruck und begann, in sein Mikrofon zu sprechen.
    Ich rannte in den Innenhof der Siedlung und sah, wie Reimer mit dem Pajero die Rampe hinauffuhr. Er schien es nicht einmal sonderlich eilig zu haben. Hinter ihm kam der Golf, am Steuer saß Ellen Strahl. Als Reimer mich sah, hob er freundschaftlich die Hand zum Gruß.
     
    9. Kapitel
     
    Ich hastete durch den Innenhof der Siedlung. Irgendwo erwischte ich ein Taxi und ließ mich in Richtung Bonn fahren. Ich stieg am CDU-Haus aus, wechselte die Straßenseite zur SPD und ging langsam in Richtung Godesberg zurück. Als der Vollbart quietschend neben mir bremste, stieg ich ein und war zunächst nicht fähig, irgendetwas zu sagen. Er bemerkte es nicht.
    »Die Dame ist stinksauer«, berichtete er gemütlich. »Wenn ich Sie wäre, würde ich nicht in diese Raststätte gehen, nicht für einen Wald voller Affen.«
    »Ich kann es nicht ändern, ich muss zuerst zum Flughafen.«
    Er sah mich von der Seite an. »Fliegen Sie weg, machen Sie eine Fliege?« Er lachte.
    »Nein, ich muss etwas besorgen. Haben Sie das Zelt bekommen?«
    »Ja«, sagte er. »Wollen Sie am Flughafen etwa zelten? Die Wahner Heide soll sehr romantisch sein, wenn man von dem Lärm und dem Kerosingestank absieht.«
    Am Flughafen bezahlte ich ihn, und er versicherte mir, dass er Kunden wie mich wirklich liebe.
    Ich kaufte ein billiges, japanisches

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