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Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Titel: Requiem für einen Rockstar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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soll.»
    «Sie müssen gar nichts sagen, das ist schon in Ordnung. Noch einen Kaffee?»
    Ohne eine Antwort abzuwarten, schenkte sie nach.
    «Einige meiner Freunde meinen, sie müssen mich in Watte packen, seit sie wissen, wie es um mich steht. Das passt mir nicht. Deshalb habe ich mich auch ein wenig von ihnen zurückgezogen. Sie meinen natürlich, es sei wegen der Krankheit. Aber es ist nicht der Tumor, sondern das Bemuttern. Das ertrage ich nicht. Ich habe immer für mich selbst gesorgt. Und für Peter. So gut es ging.»
    «Piet hat mir von seinem Vater erzählt.»
    «Das war der grösste Fehler meines Lebens. Ein Irrtum! Aber, wie man so schön sagt, wohin die Liebe fällt. Ich würde bestimmt nochmals auf ihn reinfallen. Er konnte so charmant sein. Sie entschuldigen mich kurz?»
    Sie erhob sich, ging in die Küche und kam mit zwei Tabletten und einem Glas Wasser zurück.
    «Es geht leider nicht ohne. Peter ist ein sehr verschlossener junger Mann. Ich glaube nicht, dass es viele Menschen gibt, denen er von seinem Vater erzählen würde. Er vertraut Ihnen.»
    «Ich habe ihn nicht ausgefragt. Es ist von ihm aus gekommen.»
    «Das glaube ich Ihnen. So wie jetzt, Sie sitzen da und hören mir zu. Und es kommt mir vor, als würden wir uns schon seit Jahren kennen. Francesco, ich mache mir grosse Sorgen um Peter. Johannes’ Tod hat ihn tief getroffen. Wie nie etwas anderes zuvor. Deshalb wollte ich Sie sprechen. Ich hoffe, ich belaste Sie nicht zu sehr damit. Aber ich kann mit niemandem sonst darüber reden und Peter hat so von Ihnen geschwärmt.»
    «Ich mag Ihren Jungen. Wenn ich einen Sohn hätte, würde ich mir wünschen, dass er so wie Piet ist.»
    «Sie haben dafür eine Tochter.»
    «Eigentlich ist sie die Tochter meiner Freundin. Aber Monika sagt immer, dass sie ganz nach mir kommt. Genauso stur und mit dem gleichen seltsamen Humor.»
    «Wenn das die Mutter sagt, dann muss es stimmen. … Vor einigen Tagen, es ist ein oder zwei Tage vor dem tragischen Tod von Johannes gewesen, waren Alfred und Markus mit ihren Freundinnen bei mir zu Besuch. Ich habe Joanna sehr gern. Ich mag ihre offene, ehrliche Art. An und für sich hätten Johannes und Peter auch kommen sollen, doch sie konnten wegen irgendwelchen Vorbereitungen nicht. Markus ist ein lockerer Vogel, erinnert mich an meinen Mann. Nichts auslassen, weil es plötzlich dafür zu spät sein könnte. Christine hat es nicht leicht mit ihm. Als wir allein in der Küche waren, hat sie mir ihr Herz ausgeschüttet. Den ganzen Abend über hatte ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Und zwar nicht mit Alfred und Markus oder den Mädchen, sondern mit der Band. Offen darauf angesprochen, hat mir Joanna erklärt, Alfred soll aus der Band gemobbt werden. Die anderen haben nicht viel dazu gesagt. Was immer der Grund war, vor mir sassen nicht mehr die gleichen Menschen wie noch ein Jahr zuvor.»
    «Und was sagt Piet dazu?»
    «Ich habe ihn nicht gefragt. War das ein Fehler?»
    «Ich weiss es nicht. Seine Antwort hätte mich interessiert.»
    «Als Hanno angerufen hat, wusste ich, dass etwas Schlimmes geschehen sein musste. Peter ist ja dann auch gleich gegangen. Die Nachricht von Johannes’ Tod hat mich sehr traurig gemacht. Bitte finden Sie den Mörder, Francesco. Vielleicht kommen die anderen danach wieder zur Ruhe.»
    «Ich gebe mein Bestes. Ich hoffe nur, das reicht.»
    Margrith Gruber schloss die Augen.
    «Schmerzen?»
    «Es geht. Sie kommen und sie gehen. Ich habe eine Bitte an Sie. Ich weiss, dass es unverschämt ist. Trotzdem … ich möchte Sie bitten, den Kontakt mit Peter nicht abbrechen zu lassen. Er schätzt Sie. Mehr noch, er mag Sie. Es wäre schön zu wissen, dass er jemanden hat, mit dem er reden kann, wenn ich nicht mehr bin.»
    Ferrari spürte, wie ihm eng ums Herz wurde. Er griff nach ihrer Hand.
    «Sie … Sie können auf mich zählen. Wenn Piet es wünscht.»
    Sie lächelte.
    «Er will es, da bin ich mir ganz sicher.»

18. Kapitel
    Das Gespräch hatte Ferrari ziemlich mitgenommen. Bevor er ins Kommissariat zurückging, trank er in der Steinenvorstadt einen Cappuccino, um seine Gedanken zu ordnen. Ich hätte Frau Gruber mehr über die Band fragen sollen. Und über Piet. Über sein Verhältnis zu den anderen. Verdammter Mist! Ich kann doch keine todkranke Frau aushorchen … Was bin ich nur für ein Ermittler? Stelle keine für den Fall wichtigen Fragen. Und wie konnte ich nur versprechen, auf Piet zu achten, den Kontakt nicht abrechen zu lassen.

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