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Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Titel: Requiem für einen Rockstar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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Helmers. Nun gut, dann wollen wir mal. Frage eins. Wann läuft der Vertrag zwischen Ihnen und den Devils aus?»
    «Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten. Das ist mein Geschäftsgeheimnis.»
    «Er läuft im Jahr 2010 aus», stellte Nadine emotionslos fest.
    «Woher wissen Sie das? Nun gut. Da Sie es schon wissen, kann ich es Ihnen bestätigen, es stimmt, er läuft noch bis ins Jahr 2010.»
    «Sie sind ein Lügner, Herr Helmers!»
    «Was erlauben Sie sich?! Sind das die sauberen Methoden der Basler Polizei? Was sagen Sie dazu, Herr Ferrari?»
    «Sie sind tatsächlich ein Lügner, Herr Helmers», bestätigte der Kommissär.
    Helmers sprang auf.
    «Raus! Das muss ich mir nicht bieten lassen. Raus, alle beide.»
    Dieses Mal blieb Nadine sitzen und der Kommissär erhob sich.
    «Komm, Nadine, die Märchenstunde ist beendet. Wir sehen uns wieder, Herr Helmers. Und dann werden Sie Zeit für uns haben. Sehr viel Zeit. Weil wir Sie in Ihrer Zelle besuchen.»
    Nadine folgte Ferrari zur Tür.
    «Warten Sie! Das können wir doch sicher in Ruhe regeln. Bitte, kommen Sie zurück.»
    Ferrari blieb stehen, drehte sich langsam um.
    «Der Vertrag läuft Ende dieses Jahres aus. John und ich haben wegen eines neuen Vertrages verhandelt. Leider konnten wir uns nicht einigen.»
    Nadine setzte sich, während der Kommissär aus dem Fenster schaute. Die ersten Regentropfen fielen.
    «Sie haben aber bei den Banken einen Vertrag vorgelegt, der bis ins Jahr 2010 läuft.»
    «Was sollte ich anderes machen?», schrie ein aufgebrachter Helmers. «Ich war nur mit einem langfristigen Vertrag kreditwürdig. Da habe ich ihn sowie die Unterschriften von John und Piet gefälscht.»
    «Von welchen Beträgen sprechen wir?»
    «Fünf Millionen Schweizer Franken.»
    «Sie haben fünf Millionen aufgenommen und Ludwig Otto in den Rachen geworfen?»
    «Den hätte es erwischen sollen. Wenn Sie irgendwann den Mörder von Ludwig Otto suchen, dann können Sie bei mir anklopfen. Er steht ganz oben auf meiner Liste.»
    «Da müssen Sie sich aber schön in die Reihe stellen. So viel ich weiss, gibt es Hunderte, wenn nicht Tausende, die er über den Tisch gezogen hat.»
    «Sie können sich ja mit ihm unterhalten, wenn Sie wegen Betrugs in der Zelle nebenan sitzen. Oder wegen Mordes!», zischte Nadine.
    «Sie verdächtigen mich, John ermordet zu haben?»
    Helmers Überraschung klang echt.
    «Grund genug hatten Sie. John wollte den Vertrag nicht verlängern. Damit wären Sie ruiniert gewesen. Vielleicht hat John sogar gewusst, dass Sie einen gefälschten Vertrag bei den Banken hinterlegt haben. In diesem Fall mussten Sie den Mitwisser aus dem Weg schaffen.»
    «Ausser Ina hat das niemand gewusst. Damit das klar ist. Und sie hält zu mir. Mit John stand ich kurz vor dem Abschluss. Es fehlte nur noch das Pünktchen auf dem i, nämlich der Kontrakt mit dem Agenten in Amerika.»
    «Den Sie faktisch schon unter Dach und Fach hatten.»
    «Nur nicht so zynisch, Frau Kupfer. Ob sie es glauben oder nicht, das ist so. Ich kann es Ihnen sogar beweisen. Hier», er warf einen rund hundertseitigen Vertrag auf den Tisch, «falls Sie neben Berndeutsch auch Englisch verstehen, gebe ich Ihnen gern eine Kopie mit. Sie werden feststellen, dass der Vertrag mehr als zehn Konzerte in verschiedenen amerikanischen Städten und in Vancouver beinhaltet und sogar eine Aufzeichnung von MTV vom letzten Konzert vorsieht. Darauf bin ich besonders stolz.»
    Nadine blätterte den Vertrag durch.
    «Sollten Sie meine Hilfe benötigen, scheuen Sie sich nicht. Ich helfe Ihnen gern beim Übersetzen.»
    Nadine reagierte gelassen.
    «Wir wären für eine Kopie dankbar. Dann lasse ich den Vertrag auf Berndeutsch übersetzen. Wussten Sie, dass Ihre Frau einen Lover hat?»
    Sogar Ferrari drehte sich vom Fenster um und starrte Nadine an. Helmers brüllte vor Lachen.
    «Nice try! Wenn Sie mich nicht kriegen, dann vielleicht, indem Sie einen Keil zwischen Ina und mich treiben. Und? Wer ist der Glückliche? Ein Mitglied der Band, Piet etwa? Nein? Mark oder Alf? Sicher Mark. Der ist hinter jedem Rockzipfel her. Nun, Frau Superkommissärin, verbreiten Sie Ihre Weisheiten.»
    «Luke Egloff!»
    «Luke? … Nein, meine Liebe, darauf falle ich nicht rein. Respekt! Wirklich guter Versuch. Doch mit Luke hat Ina nichts mehr am Hut. Der hat sie zu sehr verarscht. Ich weiss nicht einmal, wo sich der Kerl aufhält. Diese versoffene, verkiffte Ratte!»
    «Das sehe ich anders. Sie hat die Nacht vor dem Mord mit ihm verbracht.

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