Requiem für einen Rockstar (German Edition)
Dafür gibt es Zeugen. Oder können Sie beschwören, dass Ina die ganze Nacht hier im Hotel verbrachte?»
«Jetzt ist es genug! Ich verbiete Ihnen, so von meiner Frau zu reden. Aber bitte, fragen Sie sie selbst, sonst geben Sie ja keine Ruhe.»
Es dauerte keine zwei Minuten und Ina Helmers kam mit ihrem Mann ins Zimmer.
«So. Dann wiederholen Sie Ihre Beschuldigungen vor meiner Frau.»
«Ich habe Ihrem Gatten gesagt, dass Sie ein Verhältnis mit Luke Egloff haben.»
«Lächerlich! Ich habe Luke seit Jahren nicht mehr gesehen.»
«Voilà! Damit ist die Sache erledigt. Noch weitere Fragen, Frau Kupfer?»
«Wo waren Sie in der Nacht vor dem Mord, Frau Helmers?»
«Hier im Hotel. Hanno ging früh schlafen. Er hatte eine starke Migräne. Ich habe noch etwas gelesen und bin dann so gegen Mitternacht eingeschlafen.»
«Eigenartig! Es gibt Zeugen, die Sie morgens um sieben ins Hotel zurückkehren sahen.»
Helmers schaute seine Frau durchdringend an.
«Unsinn! Die Leute müssen sich irren. Wer hat mich gesehen?»
Nadine überhörte die Frage.
«Sie haben also nicht um sieben Uhr die Hotelhalle betreten?»
«Ich … doch, jetzt fällt es mir wieder ein. Ich bin schon sehr früh aufgewacht und wollte Hanno nicht wecken. Der Morgen war wunderschön, da habe ich einen Spaziergang gemacht. Das muss so gegen sieben gewesen sein.»
«Dann hätten wir das ja geklärt. Eine sehr plausible Erklärung. Vielen Dank Frau Helmers. Sie wissen nicht zufälligerweise, wo sich Luke im Augenblick aufhält?»
«Keine Ahnung.»
Ferrari drehte sich vom Fenster weg und ging langsam auf Ina Helmers zu.
«Dann müssen Sie eine Doppelgängerin haben. Sie wurden nämlich gesehen, wie sie gestern Vormittag Luke Egloffs Haus verlassen haben.»
«Lügen! Alles Lügen! Hanno … merkst du nicht, wie die uns auseinander bringen wollen? Du glaubst ihnen doch nicht?»
«Nein … Herr Ferrari! Das hätte ich nicht von Ihnen erwartet. Dass Ihre Kollegin mit solchen Methoden arbeitet, das habe ich nicht anders erwartet. Aber dass Sie nun ins gleiche Horn blasen, enttäuscht mich sehr. Ich möchte Sie bitten, das Zimmer zu verlassen. Tun Sie Ihre Pflicht. Laden Sie mich vor. Aber ich höre mir diesen Unsinn, nein, diese Beleidigungen nicht länger an.»
«Ich bleibe dabei, Herr Helmers, Ihre Frau wurde gestern Vormittag beim Verlassen des Hauses von Luke Egloff beobachtet.»
«Nun ist endgültig Schluss! Wer soll Sie denn gesehen haben? Ein unerkannt bleiben wollender Zeuge, der nicht existiert?»
«Ich habe sie gesehen!»
Helmers sah zum Kommissär hin, dann zu seiner Frau und wieder zum Kommissär.
«Ina, was sagst du dazu?»
«Er lügt! Hanno, er lügt!», rief Ina Helmers und verliess schluchzend das Zimmer.
Nadine und der Kommissär liessen einen nachdenklichen Hanno Helmers zurück. Im «Acqua» setzten sie sich in den Garten. Der Regen war kurz gewesen.
«Damit ist das Spiel lanciert. Ich möchte zu gern wissen, was jetzt im ‹Radisson› abgeht.»
«Wir haben den Giftpfeil gesetzt. Hoffentlich tief genug. Jetzt können wir nur abwarten, Nadine.»
24. Kapitel
Hanno Helmers lief nervös in seiner Suite auf und ab. Nachdem die Polizei gegangen war, hatte er seine Frau sprechen wollen. Doch sie war verschwunden. Vom Erdboden verschluckt, wie ihm schien. Dieser verfluchte Luke Egloff! Sie hatte ihn wahrscheinlich die ganze Zeit über mit diesem ekligen Schwein betrogen. Er goss sich einen Whisky ein. Undankbares Miststück. Ich habe sie aus der Gosse geholt, ihr den Himmel auf Erden geboten und was ist der Dank? Er leerte ein zweites Glas in einem Zug. Seine Wut steigerte sich. Es kochte förmlich in ihm. Die Band weiss es. Die ganze Crew. Die gesamte Szene. Hanno Helmers Frau hurt mit dem verlausten Maddog rum! Er leerte einen dritten Whisky runter. Im Zimmer nebenan ging eine Tür. Blitzschnell riss er die Verbindungstür auf.
«Wo bist du gewesen?»
«Das geht dich nichts an. Du bist besoffen. Hau ab, du kotzt mich an.»
«So», lallte der inzwischen stark betrunkene Manager. «Ich bin also besoffen. Besser besoffen als eine dreckige Hure.»
Sie schlug ihm mit aller Wucht mitten ins Gesicht. Helmers torkelte rückwärts gegen den Tisch und fiel zu Boden. Ungläubig sah er seine Frau an.
«Niemand nennt mich eine Hure! Vor allem du nicht, du versoffenes Schwein.»
Hanno Helmers rappelte sich hoch.
«Wenn du mich noch einmal anrührst, bringe ich dich um.»
Ihre Augen funkelten wild.
«Was habe ich bloss für einen
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