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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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warst. Denkst du, ich weiß das nicht? Denkst du, er weiß es nicht? Jordan und ich haben uns kaputtgelacht über deinen schmachtenden Kleinmädchenblick, wenn du ihn angehimmelt hast. Deine einzige Chance, dass er mit dir ins Bett springt oder dich auch nur ein bisschen attraktiv findet, war die, dich als eine andere auszugeben. Glaubst du ernsthaft, ein Kind wie du kann solch einen Mann reizen, geschweige denn ihn halten?« Sie schüttelte angewidert den Kopf. »Du bist ja noch dämlicher als dein Vater, und der war schon ein Idiot.«
    Ehe Devon die Hasstirade auch nur verdauen konnte, fuhr ihr Stiefvater dazwischen. »Halt endlich den Mund, Alise.«
    Jetzt wirbelte Alise zu ihrem Ehemann herum. »Ach, krieg dich ein, Henry. Du bist nur sauer, weil du sie nicht als Erster haben konntest.«

    Devons Magen krampfte sich zusammen. O Gott, was war das für eine Familie, in der sich die Menschen gegenseitig solche Dinge vorwarfen?
    Henry richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Das ist ekelhaft. Ich würde niemals …«
    Alises schrilles Lachen vermischte sich mit ihren entsetzlichen Worten. »Seit Devon fünfzehn wurde, scharwenzelst du doch um sie herum wie ein Straßenköter um eine läufige Hündin.«
    Devon schüttelte angewidert den Kopf. Sie konnte sich das nicht länger anhören, also lief sie auf das Bad im Erdgeschoss zu.
    Doch Alise schnappte nach dem Träger ihres Kleides und riss ihn aus dem Oberteil. »Hiergeblieben, du kleine Schlampe. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.«
    »Lass mich in Ruhe.«
    Alise griff erneut nach ihr, aber diesmal wich Devon ihr aus und lief zum Bad. Drinnen schlug sie die Tür zu und verriegelte sie. Sie hörte die beiden weiter in der Diele streiten. Alise versprühte ihr Gift, und Henry leugnete zornig.
    Devon hockte sich auf den Toilettendeckel, beugte den Kopf vor und atmete tief und gleichmäßig ein und aus, um ihre Panik und den Schmerz einzudämmen. Ihr blieb nichts anderes übrig als fortzugehen. Sie besaß ein wenig Geld, nicht besonders viel, aber genug, um zurück zu ihrer Schule zu fahren. Und sie würde nie wieder hierherkommen.
    Nachdem sie ein letztes Mal tief Luft geholt hatte, öffnete Devon die Tür. Alise war weg, aber Henry saß zusammengesackt auf der untersten Treppenstufe. Devons Brustkorb wurde eng, als sie ihn so sah: in der Pose des
geschlagenen Mannes. Er hatte sich ihr gegenüber niemals unangemessen geäußert oder verhalten, und sie liebte ihn wie einen Vater. Wie konnte Alise ihn so grausam behandeln?
    Als er sie kommen hörte, hob Henry den Kopf. »Es tut mir so leid, Devon.«
    »Warum bleibst du nur bei ihr?«
    Ein trauriges Lächeln trat auf seine Züge, das ihn ein wenig wie einen Basset aussehen ließ. »Aus einer Menge Gründe, die du nicht verstehen würdest.«
    Devon verstand wirklich nicht, dass irgendein Grund zwingend genug sein könnte, um es mit einer Frau wie ihrer Mutter auszuhalten. »Ich denke, es ist das Beste, wenn ich gehe.«
    »Devon, was Alise gesagt hat … es stimmt nicht. Ich hoffe, das weißt du.«
    Devon lehnte sich zu ihm und küsste ihn auf die Wange. Sie zweifelte kein bisschen an ihm. »Ja, das weiß ich, Henry. Du bist mir immer ein wunderbarer Vater gewesen. Ich liebe dich, und ich bin dir sehr dankbar für alles.«
    »Was dich und Jordan betrifft«, sagte er und runzelte sorgenvoll die Stirn. »Er ist zu alt für dich, Kleines. Nicht bloß an Jahren, sondern an Erfahrung. Er hat Dinge gesehen … Dinge getan, die du nicht begreifen könntest.«
    Devon holte zitternd Atem. Sie war nicht darauf vorbereitet, mit Henry über Jordan zu sprechen. Ihm zu erklären, wie sie Jordan getäuscht hatte, würde ihr höchstens eine Standpauke einbringen. Und dass sie die verdient hatte, machte es nicht leichter.
    Außerdem war Jordan derjenige, dem eine Erklärung zustand.
    Devon schluckte und räusperte sich, weil sie einen dicken
Kloß im Hals hatte. »Darüber kann ich jetzt wirklich nicht reden.«
    Sein verständnisvoller Blick ließ sie fast zusammenbrechen. »Ich bin hier, wenn du so weit bist«, sagte er.
    Devon gab ihm einen letzten Kuss auf die Wange, atmete tief durch und schritt dann an ihm vorbei die Treppe hinauf. Vor Schmerz und Kummer waren ihre Füße schwer, als sie nach oben und den Flur entlang zu ihrem Zimmer ging. Ihre Schulter pochte, und ihr Bauch fühlte sich an, als läge ein mächtiger Klumpen darin, während ihr das Herz in der Brust hämmerte.
    In ihrem Zimmer nahm sie ihre Reisetasche aus

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