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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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Schulter. Und ehe ich begriff, was ich tat, war ich auch schon bei ihr und habe sie gefragt, ob sie Devon ist. In dem Moment, in dem ich ihr Gesicht sah, wusste ich, dass sie es nicht ist.«
    »Das muss hart gewesen sein. Willst du Kontakt zu diesen Leuten aufnehmen, von denen du mir erzählt hast?«
    »Ach, was soll das bringen? Sie konnten mir nicht helfen, als sie verschwand, und inzwischen sind sieben Jahre vergangen. Jede Spur zu Devon ist längst eiskalt. Sie ist entweder tot oder will nicht gefunden werden. Also, welchen Grund gibt es, nach ihr zu suchen? Es wäre ein fruchtloses Unterfangen.«
    Obwohl Tausende Meilen zwischen ihnen lagen, hörte er deutlich das Mitgefühl in ihrer Stimme. »Devon um ihretwillen zu finden, mag vielleicht sinnlos sein. Aber nicht, sie um deinetwillen aufzuspüren. Wenn du diese letzte Möglichkeit nicht ausschöpfst, wirst du sie nie loslassen können.«
    Er rieb sich den verspannten Nacken. Samara hatte recht. Er wäre niemals imstande, die Geschichte ruhen zu lassen, solange es noch irgendeine Möglichkeit gab, die er nicht genutzt hatte, egal, wie abwegig sie schien. »Wenn
ich alles Geschäftliche geregelt habe, kontaktiere ich diesen Noah McCall. Falls ich den Eindruck habe, er könnte helfen, sehen wir weiter.«
    »Ja, das ist gut. Jordan?«
    »Ja.«
    »Bist du sicher, dass dieser Auftrag nicht gefährlich ist?«
    Zwar durfte er ihr so gut wie nichts über seinen Auftrag sagen und nur sehr wenig über seinen Job generell, aber immerhin konnte er sie beruhigen. »Das Gefährlichste ist, dass ich zu viel Kuchen essen könnte und hinterher Extrameilen laufen muss, um die Kalorien wieder abzuarbeiten. Alles andere ist eine Kaffeefahrt.«
    Sie lachte, wie er es erwartet hatte. Samara war leicht zum Lachen zu bringen.
    »Ich mache lieber Schluss. Morgen habe ich eine Fallbesprechung, und ich muss mir noch mal die Akten ansehen.«
    »Schlaf gut, Samara.«
    Noch lange nachdem er das Klicken am anderen Ende gehört hatte, saß er da und starrte auf das Telefon in seiner Hand. Ein Teil von ihm wünschte, sie wäre hier bei ihm, ein anderer war froh, dass sie es nicht war. Falls er zu LCR ging und sie ihm erzählten, es bestünde keine Chance, Devon zu finden, würden wahrscheinlich die Gremlins aus dem Wandschrank kommen und für eine Weile mit seinen Eingeweiden spielen. Samara musste nicht mit ansehen, dass er niemals darüber hinwegkäme, Devon nicht gefunden zu haben – ganz gleich, was irgendwer sagte.
    Jordan stand auf, zog seine Sachen aus, warf sie auf den Boden und ließ sich quer aufs Bett fallen. Mit müden, bleischweren Augen blickte er hoch zur blütenweißen Decke des Hotelzimmers. Die Frau mit dem Tattoo heute zu sehen,
hatte Erinnerungen zurückgebracht, die er über Jahre erfolgreich verdrängt hatte. Nun prasselten sie auf ihn herab wie ein lodernder Flammenregen … Devons Schönheit und Unschuld, sein kolossales Fehlurteil und seine unvorstellbare Grausamkeit. Als Jordan die Augen schloss, tanzten süße wie bittere Bilder durch seinen Kopf. Und zum ersten Mal seit Langem gestattete er sich die Erinnerung sowohl an die Magie als auch an das Elend.
     
    »Wie ich höre, ist das Ihr letzter Auftrag.«
    Jordan, der gerade seinen Aktenkoffer zuschnappen ließ, nickte knapp. Eine gesellige Plauderei mit einem Mann, der Terrorinformationen verhökerte wie andere Leute Schuhe, war nichts für ihn. Das gehörte eindeutig nicht zu seiner Stellenbeschreibung. Nimm die Informationen, übergib das Geld und dann raus da. Nein, höfliches Geplänkel war nicht vorgesehen.
    Der Mann ihm gegenüber schlug die langen Beine übereinander und lehnte sich auf dem Ledersofa zurück, als hätte er den ganzen Tag Zeit. »Sie verlassen das Team?« Seine Lippen formten ein fast väterliches Lächeln.
    So wenig Jordan gefiel, in welch ungewöhnliche Richtung sich diese Transaktion bewegte, musste er ein bitteres Lachen unterdrücken. Team? Erstaunlich, wie die Agency darauf kam, sich als Team zu bezeichnen, denn die Aufträge waren ausnahmslos Einzelaktionen. Und falls der betreffende Einzelne in Schwierigkeiten geriet? Dann existierte kein Team . Nein, es kämen mit Sicherheit keine weißen Ritter zu seiner Rettung herbeigeeilt.
    Mit diesem Wissen hatte er all die Jahre über gelebt und das Risiko akzeptiert. Die Arbeit, die er tat, war es allemal wert, denn sie war wichtig. Ein paar andere »Team«-Mitglieder
hatte er kennengelernt, sich aber eigentlich nie um sie gesorgt. Sie kannten

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