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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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war, dass man es durchstand und überlebte.
    Sie mochte nicht geplant haben, in jener Nacht mit ihm zu schlafen, aber am Ende hatte sie ihn nicht aufgehalten.
    Nein, niemand außer ihr selbst war verantwortlich.
    Eden stemmte sich aus dem Bett. Da an Schlaf ohnehin
nicht zu denken war, konnte sie lieber ein bisschen trainieren. Eigentlich müsste sie völlig erschöpft sein, so wie Noah sie heute traktiert hatte, aber sie war noch immer viel zu angespannt. Sie trank nur äußerst selten und nahm nie Drogen, also war aus der Richtung keine Hilfe zu bekommen.
    Sie zog sich ihre Sportsachen an und zwang sich in ihren Trainingsraum. Nachdem sie ordentlich auf den Boxsack eingedroschen hatte, würde sie vielleicht noch ein paar Stunden schlafen können. Noah hatte sie einbestellt, um mit ihr einen anderen Fall zu besprechen, und sie brauchte mindestens drei Stunden Schlaf, um zu funktionieren. Der Fall klang etwas ungewöhnlicher als die, die sie normalerweise bearbeiteten. Sogar übermüdet wie sie war, reizte er sie. Das hier war es, wofür sie lebte, wofür sie gearbeitet hatte. Es war ihre Berufung, ihre Leidenschaft, ihr Leben.

5
    »Du fehlst mir. Wann kommst du nach Hause?«
    Jordan drückte den Kopf gegen die Rückenlehne seines Sessels und schloss die Augen, während er gegen den Drang ankämpfte, die Frau am anderen Ende der Leitung anzuknurren. Sie hatte nichts getan, also sollte sie auch nicht seine Wut abbekommen. »Ein paar Wochen noch, vielleicht weniger.«
    »Ich weiß, du bist erst seit wenigen Tagen weg, aber mir kommt es schon wie eine Ewigkeit vor.«
    Vertraute Schuldgefühle regten sich in ihm, denn er empfand nicht so. Er wünschte, er könnte sie so lieben, wie sie es verdiente. Samara Lyons war genau die Art Frau, die sich jeder vernünftige Mann als Ehefrau erträumte: schön, klug, sanftmütig und gleichzeitig temperamentvoll. Sie war perfekt. Und er mochte sie sosehr, wie es ihm überhaupt je möglich gewesen war, ein anderes menschliches Wesen zu mögen. Aber er liebte sie nicht. Er bezweifelte sogar stark, dass er zu solch einem nebulösen Gefühl überhaupt fähig wäre.
    In den letzten paar Wochen hatten sie mehrmals über Heirat gesprochen. Zumeist ganz allgemein, doch er sah ihr an, dass sie Bescheid wusste. Sie wusste, dass er überlegte, ihr einen Antrag zu machen. Und wenn er es tat, wäre ihre
Antwort Ja, wie ihnen beiden klar war. Samara zu heiraten, war schlicht vernünftig.
    »Jordan? Bist du noch da?«
    »Ja, entschuldige. Wie war dein Tag?«
    Während ihre sanfte Stimme über ihn hinwegglitt, sah er ihr wunderschönes Gesicht und die freundlichen Augen vor sich und wurde wieder daran erinnert, weshalb er so viele Jahre eine Schattenexistenz geführt hatte. Unschuld und Güte existierten noch, und er hatte in seinem Beruf hart dafür gearbeitet, dass sie erhalten blieben.
    Vor mehreren Monaten war ihm plötzlich klar geworden, dass er dringend eine Veränderung brauchte. Er hatte genug Schurken zur Strecke gebracht, um mehrere Gefängnisse zu füllen. Stand ihm nicht eine Pause zu? Bald wurde er siebenunddreißig, und seit einiger Zeit schon sehnte er sich nach dem, was er einst geschworen hatte, nie zu wollen, nämlich eine Frau und eine Familie.
    Er wollte eben doch das Märchen oder zumindest eine vernünftige Kopie davon.
    Kurz nachdem er zu dieser verblüffenden Erkenntnis gelangt war, lernte er Samara kennen, und eine vollkommen neue Welt eröffnete sich ihm. Aus einer großen Familie stammend, kannte Samara die Bedeutung von Geheimhaltung gar nicht. O ja, in ihrem Beruf als Sozialarbeiterin ging sie mit vertraulichen Informationen um, die sie auch verlässlich für sich behielt, aber was Gefühle anging, hielt sie mit nichts hinterm Berg. Sie war ein offenes Buch, ehrlich, süß und freigiebig. Wie kam er zu diesem unglaublichen Glück, und warum zum Teufel wusste er es nicht besser zu würdigen?
    »Jordan, bist du noch da?«
    Nun, so viel zu Veränderungen. Sie hatte volle fünf Minuten
geredet, und er hatte keine Ahnung, was sie gesagt hatte. »Tut mir leid, ich hatte einen schwierigen Tag. Ich habe heute eine Frau gesehen und dachte, sie wäre Devon.«
    »Oh, mein Gott, Jordan! Was ist passiert?«
    Jordan hatte Samara nichts verschwiegen. Er fand, wenn sie sich schon mit ihm einließ, sollte sie auch wissen, wie verkorkst er tatsächlich war. Und seiner Meinung nach hatte er bei nichts im Leben so jämmerlich versagt wie bei Devon.
    »Sie hatte ein Kolibri-Tattoo auf der

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