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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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das Risiko genauso gut wie er und nahmen es willentlich auf sich.
    Einst hatte Henry ihn gewarnt, was es bedeutete, undercover zu arbeiten. Jordan hatte sich seinen Rat angehört, aber die Spannung und die Gefahr waren zu verlockend gewesen, als dass er hätte ablehnen können. Wie unglaublich naiv er gewesen war! Doch nachdem er sich einmal verpflichtet hatte, war er beharrlich dabeigeblieben.
    Eines Tages im letzten Jahr dann hatte seine Risikotoleranz ihm eine Breitseite verpasst, die eine klaffende Wunde hinterließ. Eines der wenigen Teammitglieder, die er kannte, war unversehens in eine hoch problematische Lage geraten.
    Da Jordan zum fraglichen Zeitpunkt einen Auftrag in Österreich abwickelte, hatte er erst hinterher davon erfahren – als bereits alles vorbei war.
    Eine Agentin, und, soweit Jordan sich entsann, eine intelligente und talentierte Frau, war von ihrem Informanten verkauft worden. Natürlich konnte sie keinen plausiblen Grund anführen, weshalb sie sich in dem extrem USA-feindlichen Land aufhielt. Also beschloss die radikale, gewissenlose Regierung, ein Exempel an ihr zu statuieren. Obgleich ihre Rettung bestenfalls geringfügige diplomatische Verstimmungen nach sich gezogen hätte, entschied der Teamleiter, sie aufzugeben. Wie Jordans Quellen ihm mitteilten, war sie grausamst gefoltert und anschließend exekutiert worden. Und das Team kümmerte es einen Scheißdreck.
    In dem Moment war Jordan klar, dass seine Zeit beim Team zu Ende war.
    »Ich bin sicher, dass man Ihr Talent vermissen wird.«
    Ja, klar! Jordan schätzte, dass die Kreatur ihm gegenüber
eine gewisse sentimentale Regung empfinden könnte, weil sie lange zusammengearbeitet hatten, und stand auf. Er hatte keinerlei Interesse, eine Unterhaltung fortzusetzen, die er ohnehin nie gewollt hatte. Stumm streckte er dem anderen die Hand hin, der sie mit einer eleganten, irgendwie weibischen Geste drückte. Unweigerlich überlegte Jordan, mit wie viel Abschaum er im Namen der angeblich nicht existenten Regierungsstelle schon zu tun gehabt hatte. Das hier war das letzte Mal. Die Informationen, die Bill Smith – ein fürwahr lahmer Tarnname, den der Kerl seit Jahren benutzte – den Vereinigten Staaten verkaufte, könnten durchaus eine große Terroraktion gegen mehrere Botschaften vereiteln.
    Für gewöhnlich stellten solche Treffen eine minimale Gefahr bei optimalem Nutzen dar. Jordan machte es nichts, Millionen von Dollar zu übergeben, wenn sie Tausende Leben retten konnten. Solange er sicher war, dass das Geld keine andere Terrorgruppe oder einen anderen Anschlag finanzierte, könnte er ohne Weiteres den ganzen Tag Geld an Drecksäcke verteilen.
    Er fragte nie, woher das Geld kam, auch wenn er annahm, dass es von Interessengruppen, Tarnunternehmen und Onkel Sam gestiftet wurde. Wenn es Leben rettete, konnte es seinetwegen auch in irgendjemandes Keller gedruckt worden sein. Einzig die Resultate zählten, und er lieferte stets gute Ergebnisse.
    Er nickte Bill nochmals zu und verließ den Raum. Dies mochte sein letzter Auftrag sein, aber aus irgendeinem Grund empfand er keine Erleichterung. Mit langen Schritten durchquerte er die Eingangshalle eines der besten Pariser Hotels. Obgleich er seine Umgebung stets genau im Blick behielt, achtete er kaum auf die mal mehr, mal weniger
subtile Zurschaustellung der Gäste hier oder die dezente Eleganz der Einrichtung. Ehe der Portier bei ihm war, hatte Jordan schon die Tür aufgestoßen und stieg die Zementstufen hinunter zum schmalen Gehweg.
    Tief einatmend sog er die Düfte und die Bilder einer der einzigartigsten Städte der Welt in sich auf. Durch die Baumwipfel erheischte er einen Blick auf die Spitze des Eiffelturms und blieb abrupt stehen. Den Fluch des Radfahrers, der ihm ausweichen musste, ignorierte er.
    Wie lange war es her, seit er einen Touristen in Paris gespielt hatte? Diese Stadt war schon immer eine seiner Lieblingsmetropolen gewesen. Beinahe war er versucht, ein paar Tage freizunehmen und schlicht den Geruch und die unbeschreibliche Atmosphäre zu genießen, die er einzig hier fand. Aber damit schob er lediglich das Unvermeidliche auf. Nein, er würde die Informationen weiterleiten, die er eben gekauft hatte, und morgen vereinbarte er einen Termin bei Noah McCall.
    Seine Nachforschungen hatten wenig über die mächtige Schattenorganisation zutage fördern können und noch viel weniger über ihren mysteriösen Gründer.
    Seit mindestens zehn Jahren wusste Jordan von der Existenz der

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