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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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Bekannter.«
    Er ahnte es bereits. »Wer?«
    »Jordan Montgomery.«
    Guter Gott, aus heiterem Himmel, ohne Vorwarnung. Kein Wunder, dass sie zusammengebrochen war. Noah verdrängte jedwede Schuld, die sich regen könnte, weil er sie nicht beizeiten gewarnt hatte. Es war zu spät. Nun musste er entscheiden, welche Konsequenzen zu ziehen waren. »Hast du mit ihm gesprochen?«
    Ihr kühles, leises Lachen klang kein bisschen amüsiert. »O ja, wir hatten eine faszinierende Unterhaltung.«
    »Und worüber?«
    »Er hat mich erkannt.«
    Noah sprang auf. »Das ist unmöglich.«
    »Entspann dich. Er hat seinen Irrtum sofort eingesehen.«
    Noah sank wieder aufs Sofa. »Warum sollte er glauben, dass du die andere bist?«
    Eden stand auf, zupfte den dünnen Pullover von ihren Armen und entblößte ihre nackten Schultern. Dann zeigte sie mit einem Finger auf das Kolibri-Tattoo. »Vermutlich deshalb.«
    »Ich hatte dir gesagt, dass wir es entfernen lassen sollten.«
    Wieder zuckte sie nonchalant mit den Schultern und setzte sich. »Ich brauche die Erinnerung.«
    Dem konnte er nicht widersprechen. Sie brauchte die Erinnerung, so gering sie auch war, an das, was gewesen
war und nie wieder sein würde. Sie war jung und verwundbar gewesen, ein unschuldiges Ding, das leicht zu brechen war. Der tätowierte Kolibri erinnerte sie daran, wie vollkommen anders sie heute war.
    »Also, was ist passiert?«
    »Er unterbrach eine Einladung von Georges. Zum Glück konnte ich ihn überzeugen, dass er sich irrt. Schließlich darf Georges nicht auf die Idee kommen, ich könnte nicht die sein, die ich zu sein vorgebe. Als Jordan seinen Irrtum eingesehen hatte und gegangen war, konnte ich mit Georges da weitermachen, wo wir aufgehört hatten.«
    »Und die Einladung war …?«
    »Eine dreitägige Geburtstagsfeier für seine Nichte in Marcs Ferienhaus auf einer der griechischen Inseln.«
    Noah nickte. »Gut. Langsam dachte ich schon, wir müssten doch Marc selbst ins Visier nehmen.«
    Eden lüpfte beide Brauen. Nicht, weil sie beleidigt wäre. Die Frau war unmöglich zu kränken. Nein, er wusste, dass sie sich wunderte, wie er in der Lage sein könnte, eine sehr junge Frau zu finden, die den Mut aufbrachte, Marc vorzugaukeln, sie wäre eine Fünfzehnjährige.
    »Hattest du schon jemanden im Blick?«
    Noah verbarg sein zufriedenes Lächeln. Ein gefährdetes Kind war eines der wenigen Dinge, die sie tatsächlich berührten, auch wenn sie ihre Gefühle sehr gut kaschierte. Nur wenige Leute sahen den Zorn in ihr, wenn sie vollkommen ruhig und gefasst solche Kinder rettete. Und manchmal bestrafte sie ohne Skrupel jene Leute, die es auf Kinder abgesehen hatten – sofern ihr keine andere Wahl blieb. Seine Eden war keine Mörderin, aber sie würde töten. Das gefiel ihm bei einer Frau.

    Ihre kühlen Augen verlangten eine Antwort, also schüttelte Noah den Kopf. »Nein, ich hatte noch niemanden.«
    »Schön, denn das ist auch nicht nötig. Die Party findet am kommenden Wochenende statt.«
    »Du weißt, dass Alfred Larue, sobald er von dieser Einladung hört, gründlichere Nachforschungen anstellen wird.«
    Abermals zog sie eine Braue hoch, und jetzt konnte er sich sein Lächeln nicht mehr verkneifen. Eden war nie gekränkt, aber in manchen Punkten war sie ausgesprochen eitel. Ihre Fähigkeit, ein wasserdichtes Cover zu arrangieren, war ihr größter Stolz und ihr hervorstechendstes Talent. Eden war eine exzellente Lügnerin. Auch das gefiel ihm bei einer Frau.
    Ihre Stimme, sanft und gleichzeitig gefühllos, wies nicht die Spur von Verärgerung auf. »Darauf muss ich dir wohl keine Antwort geben.«
    »Nein, musst du nicht.« Noah atmete tief ein. »Du schuldest mir allerdings noch eine Antwort, was dein Benehmen von vorhin betrifft.«
    Er beobachtete sie genauestens. Sollte er auch nur den geringsten Hinweis entdecken, dass seine Frage ihr Sorge machte oder sie ihre Erinnerungen noch peinigten, hätte er keine andere Wahl als zu handeln.
    »Therapie.« Das gelassen, arrogant ausgesprochene Wort hing in der Luft.
    Noah sah ihr prüfend in die Augen. Natürlich wusste Eden, was ihr bei dem leisesten Anzeichen von Unsicherheit oder Zweifel blühte. Schwäche jedweder Art stellte ein inakzeptables Risiko dar. Doch Noah entdeckte nichts. Nicht einmal ein Restschimmer, der darauf hindeutete, dass sie noch vor zehn Minuten ein Nervenbündel gewesen war.
    »Und, ist weitere Therapie erforderlich?«

    »Nicht diese besondere, nein. Aber ich glaube, ich brauche eine

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