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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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nebenher sein Geld mit Menschenhandel verdiente? Noah glaubte es wohl eher nicht, wohingegen Eden unsicher war. Jedes Mal, wenn sie dachte, die Gewissenlosigkeit und verqueren Moralvorstellungen der Larues hätten eine Grenze erreicht, überraschten sie sie mit neuen Abgründen.
    Dennoch hatte sie nicht vor, jemanden aus der Familie zu verletzen. Das war nicht ihr Job. Im Moment war ihr einziges Ziel, Hector Clements Tochter zu befreien. Dieser Clement gehörte einem organisierten Verbrecherring an, der mit Drogenhandel, Prostitution und illegalem Glücksspiel zu tun hatte, was weder für Eden noch für LCR einen Unterschied machte.

    Alfred Larue hatte Hectors zwölfjährige Tochter verschleppt. Die Entführung war teils ein Racheakt, weil Clement den Larues Geschäfte weggeschnappt hatte. Größtenteils jedoch diente sie dazu, seinen perversen Sohn mit Frischfleisch zu versorgen. Anscheinend gab Alfred seinem Marc, was immer er wollte, egal, wie krank es war.
    Christina Clement war ein unschuldiges Opfer, gefangen zwischen einigen sehr üblen Männern. Sie brauchte dringend Verbündete, und Eden wollte unbedingt eine von ihnen sein.
    »Was hast du deinem Mann von dem Wochenende erzählt?«
    In ihre Rolle als Claire Marchand zurückzuschlüpfen fiel ihr so leicht wie das Luftholen. Sie presste ihre Finger auf die Lippen, als müsste sie deren Beben unterdrücken, und Tränen stiegen ihr in die Augen. »Mein Jacques ist ein solch verständnisvoller Mann. Ich habe ihm gesagt, dass ich für ein paar Tage mit einem guten Freund wegfahre. Natürlich vertraut er mir vollkommen, denn er weiß, dass ich ihn nie betrügen würde.«
    Georges lächelte mitfühlend, war aber außerstande, das Raubtierfunkeln aus seinen Augen zu verbannen. Eden wusste, dass er sich fest vorgenommen hatte, ihrem imaginären Ehemann an diesem Wochenende Hörner aufzusetzen. Was ihr ziemlich gleichgültig war. Sie würde sich um Georges kümmern, wenn es so weit war. Falls er allzu aufdringlich wurde, bevor sie ihren Auftrag erfüllen konnte, hatte sie noch einige Asse im Ärmel – oder vielmehr in ihrem Kosmetikkoffer, wo sie als Make-up getarnt waren. Die dürften Georges außer Gefecht setzen. Nein, sie würde den Mistkerl nicht umbringen, aber sie wollte schon noch dafür sorgen, dass er litt, und sei es auch nur vorübergehend.

    Vielleicht, wenn das Timing es zuließ, konnte sie mehr als einem Larue ihre Behandlung zukommen lassen. Die Schweine wären über Wochen viel zu krank, als dass sie sich mit Entführung oder sonstigen Missetaten befassen könnten. Ein einziger ihrer kleinen »Keime« reichte aus, um wahre Verheerungen in den Gedärmen eines erwachsenen Mannes anzurichten und selbst den Stärksten in eine wimmernde, würgende, von entsetzlichen Krämpfen geschüttelte Kreatur zu verwandeln. Eden lächelte.
    »Was bringt dich zum Lächeln, meine Liebste?«
    Sie hob eine schmale Schulter. »Ich dachte nur gerade, dass dieses Wochenende genau das ist, was ich im Moment brauche.«
    Georges beugte sich vor und ergriff ihre Hand. »Dafür werde ich sorgen, Liebling.«
    Edens Lächeln wurde strahlender. Ja, ihr Job hatte eindeutig seine Höhepunkte. Chaos in den Leben und Bäuchen von einigen der abscheulichsten Menschen auf dem Globus anzurichten, zählte definitiv dazu.
    Obgleich Christina oberste Priorität hatte, würde Eden die Chance nutzen, ein paar zusätzliche Informationen herauszubekommen. Falls Noah recht hatte und Alfred diesen Teil des Geschäfts für sich behielt, würde sie wahrscheinlich nichts finden. Trotzdem musste sie es versuchen.
     
    Jordan reichte Noah McCall die Hand. »Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mich so kurzfristig empfangen.«
    Der Gründer von Last Chance Rescue sah vollkommen anders aus, als Jordan ihn sich vorgestellt hatte. Er hatte tintenschwarzes Haar, das beinahe militärisch kurz geschnitten war, braune, fast schwarze Augen, eine leicht gebogene
Nae und ein festes, entschlossenes Kinn. Er wirkte weniger wie ein ehemaliger Mafia-Killer als eher wie ein Washingtoner Star-Anwalt.
    »Kein Problem«, sagte McCall. »Was Sie mir bisher erzählt haben, klang faszinierend. Kommen Sie doch bitte herein und verraten Sie mir alles, was Sie wissen.«
    Jordan betrat das Hotelzimmer, das genauso neutral war wie die Hunderte anderer, in denen er während der letzten Jahre Geschäfte gemacht hatte. Drinnen setzte er sich in einen bequemen, ein bisschen zu weichen Kunstledersessel und beobachtete, wie McCall zur Bar

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