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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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dein Körper förmlich schreit. Lass mich dir wenigstens das schenken.«
    Eden zog ihre Hand zurück. »Nein, das kann ich unmöglich von dir verlangen, und dass Jacques mir keine körperlichen Wonnen bereiten kann, ist unwichtig. Ich habe ihm Treue geschworen, was bedeutet, dass ich allein ihm gehöre.«
    Zorn flackerte in seinen Augen auf, der jedoch gleich wieder verschwand. Dennoch war er Eden nicht entgangen. Sollte Georges die Geduld verlieren, die Dinge vorantreiben wollen, musste sie sich entscheiden. Sie würde die Insel nicht verlassen, ohne das Kind oder zumindest einen brauchbaren Hinweis auf dessen Aufenthaltsort gefunden zu haben. Wenn sie ihren kleinen Virus einsetzte, würde es Georges sehr schnell verdammt schlecht gehen, und die Familie flog sie vielleicht zusammen mit ihm von der Insel, falls sie meinten, er müsste in ein Krankenhaus gebracht werden.
    Eine andere Option wäre das Betäubungsmittel, das sie stets bei sich hatte. Natürlich würde das bedeuten, ihm erst die eine oder andere sexuelle Gefälligkeit erweisen zu müssen. Obwohl Eden allein der Gedanke Übelkeit verursachte, war sie von Anfang an darauf vorbereitet gewesen. Sie wusste, dass jeder Auftrag Risiken dieser Art barg.
    Ausschlaggebend war einzig die Rettung des Kindes. Müsste sie dafür mit Georges schlafen, dann täte sie es eben. Es würde sie nicht berühren, ebenso wenig wie alles andere, was sie tat und von dem manches gewöhnlichen
Menschen erheblich zusetzen würde. Doch zu denen zählte sie längst nicht mehr. Jegliche Normalität war ihr vor Jahren ausgeprügelt worden. Sie war eine Frau, die überlebt hatte und alles tat, was nötig war – wie ekelhaft es auch sein mochte.
    Georges starrte sie endlose Sekunden nur stumm an, als könnte allein die Macht seiner Augen bewirken, dass sie es sich anders überlegte und einwilligte, mit ihm ins Bett zu gehen. Da das erst geschehen würde, wenn sie absolut keine andere Option mehr hatte, erwiderte sie seinen Blick, bis er am Ende etwas beschämt dreinblickte. Ein kleiner Funken Anstand war wohl noch in ihm, der bewirkte, dass er ihre Treue zu ihrem Ehemann nach wie vor bewunderte. Diese Karte würde sie so lange ausspielen, wie sie irgend konnte.
    »Komm, meine Liebe, es ist Zeit fürs Abendessen.«
    Sie gestattete ihm, ihre Hand zu nehmen, und folgte ihm die Treppe hinunter in das große Esszimmer. Im Laufe des Tages hatte sie bereits eine Menge Familienmitglieder kennengelernt. Georges’ Mutter war die größte Überraschung für sie gewesen. Anmutig und freundlich hatte sie Eden in ihrem Heim willkommen geheißen wie eine verlorene Tochter, deren Ankunft sehnsüchtig erwartet worden war. Inez Larue war eine attraktive Frau in den Fünfzigern, die warmherzig, liebevoll und gänzlich auf das Wohl ihrer Kinder und Enkel bedacht schien. Hätte Eden nicht gewusst, dass sie für einige der abscheulichsten Taten der Larue-Familie verantwortlich zeichnete, wäre ihr Inez wie der Inbegriff der liebenden Mutter vorgekommen. Zu schade, dass diese Leute Kriminelle waren! Bei ihren schauspielerischen Fähigkeiten gäben sie ausgezeichnete LCR-Agenten ab.

    Marc hingegen war exakt so, wie Eden ihn sich vorgestellt hatte. Oberflächlich gut aussehend, aber mit jenem Etwas in den blauen Augen, das ihn eindeutig als widerlichen Perversling auswies. Obgleich er sein Bestes tat, es hinter einem charmanten Lächeln zu verbergen, erkannte Eden auf Anhieb, was für ein Schwein er war.
    Alfred Larue hatte sie bisher noch nicht gesehen, denn er sollte erst später am Abend eintreffen.
    Der Rest der Larues war höflich, wenn auch nicht übermäßig herzlich. Eden hatte den Eindruck, dass Georges regelmäßig Frauen zu Familienfeiern mitbrachte und sie daher von den anderen bloß als eine von vielen betrachtet wurde. Was ihr nur recht war. Solange sie dachten, sie wäre bloß ein weiteres Flittchen, das mit Georges das Bett teilte, stellten sie keine gründlicheren Nachforschungen an und auch keine heiklen Fragen.
    Sie setzte ihr gewinnendstes Lächeln auf und ging auf die Menge lachender, anscheinend glücklicher Menschen zu, die sich im riesigen Wohnzimmer versammelt hatten. Die ganze Szenerie hatte etwas befremdlich Normales, Nettes, als ahnte hier niemand, dass mitten unter ihnen ein Kindervergewaltiger weilte oder all ihr Wohlstand auf dem Elend und Leid anderer fußte.
    Georges hatte sie vorgewarnt, dass morgen noch mehr Verwandtschaft einträfe. Mit ihnen allen bekannt gemacht zu werden

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