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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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– ebenfalls ein Familienmitglied. Die beiden sind für alles verantwortlich.«
    Er sah auf das Papier in seiner Hand. »Thomas Bennett war ehedem ein durchschnittlicher dreckiger Parasit: Drogen, bewaffneter Raubüberfall, versuchte Vergewaltigung –
kleine Delikte im Grunde. Er wurde verknackt und knüpfte im Gefängnis einflussreiche Kontakte. Unter anderem zu einem Bekannten von Larue. Nach seiner Entlassung fing Bennett an, für Larue zu arbeiten. Er heiratete eine Cousine von Larue und konnte seinen angeheirateten Cousin Alfred so mächtig beeindrucken, dass der ihn zum Partner im Menschenhandel machte.
    Larue war zwar schon eine Weile in dem Geschäft, aber erst als Bennett dazustieß, kam es richtig in Gang. Bennett katapultierte das Ganze in ungekannte Höhen. In relativ kurzer Zeit wurde aus dem eher kleinen Nebengeschäft ein sehr effizienter, gut geführter Menschenhändler- und Kidnapping-Ring.«
    »Also suchen wir nicht nur nach den Opfern, wir wollen auch Larue, Bennett und alle ihre Mitarbeiter hochgehen lassen. Das ist nicht unser übliches Betätigungsfeld.«
    Jordan sah interessiert zu Eden. Diese Frau hatte mehr Gesichter, als es in Washington Meinungen gab! Kaum meinte er, sie halbwegs einschätzen zu können, vollführte sie eine unerwartete Wendung und hinterließ bei ihm den Eindruck, bisher völlig falsch gelegen zu haben. Heute trug sie ein fließendes, körperbetontes Kleid in grellem Blau. Es bildete einen Kontrast zu ihrem weißblonden Haar, der fast schmerzlich und so verflucht betörend war, dass er in dem Moment einen Steifen bekam, in dem sie durch die Tür trat.
    Auch ihre Haltung war anders. Beim Abendessen zwei Tage zuvor war sie nervös, aber beinahe zugänglich gewesen. Heute schien sie zwar ruhig und überlegen, aber etwas in ihrem Gesicht sagte ihm, dass alles gespielt war.
    Jordan lenkte seine Aufmerksamkeit zur Sache zurück, als Noah ihre Frage beantwortete. »Anders, aber unbedingt
vonnöten. Wenn wir sie nicht ausschalten, wachsen sie noch weiter.«
    »Und welchen Teil übernehmen wir? Lassen wir Larue hochgehen, oder jagen wir Bennett?«
    »Weder noch. Ihr kümmert euch um eines der Häuser.«
    Die Frau zu Jordans Linker versteifte sich in ihrem Sessel. »Und wer nimmt sich Larue und Bennett vor?«
    »Deine Tarnung bei Larue ist geplatzt. Ich habe ein anderes Team auf ihn angesetzt. Und Bennett übernehme ich selbst.«
    Fasziniert beobachte Jordan, wie Eden, die so gut wie keine Regung gezeigt hatte, seit sie den Raum betrat, einen stummen Schrei ausstieß und dann bissig erwiderte: »Worüber, zur Hölle, reden wir hier?«
    Noah lächelte matt. »Willst du damit andeuten, ich könnte es nicht?«
    Noch überraschter war Jordan, als Eden aufsprang und die Hände in die Hüften stemmte. »Genau das will ich andeuten.« Sie starrte Noah für eine Sekunde an, bevor sie sich Jordan zuwandte. »Noah sollte das nicht machen. Du und ich sind besser dafür qualifiziert. Wir machen es.«
    »Das reicht, Eden. Ich wäre dir dankbar, wenn du mich Entscheidungen, die meine Beteiligung betreffen, selbst treffen ließest. Du arbeitest für mich, nicht andersherum. Weißt du noch?«
    »Ich weiß sehr wohl, für wen ich arbeite, und du weißt verdammt gut, dass ich für so eine Nummer qualifizierter bin als du. Was denkst du dir dabei?«
    »Es ist etwas, das ich tun muss.«
    Abermals starrte Eden ihn sekundenlang an. Jordan sah, wie ihr Mund vor all den Worten zitterte, die sie McCall offenbar gern entgegengeschleudert hätte. Warum
hielt sie sie zurück? Fürchtete sie sich vor McCalls Zorn? War da mehr an ihrer Beziehung, als sie ihm gegenüber zugab? Und warum konnte McCall diesen Teil des Auftrags nicht übernehmen? Beeinträchtigten ihn Dinge, von denen Jordan nichts wusste?
    Mit einem Seufzer, der laut genug war, um zehn Blocks weiter noch gehört zu werden, sank Eden in ihren Sessel zurück. Das war das Lebendigste an Reaktion gewesen, was er je von ihr gesehen hatte. Würde ihn nicht so brennend interessieren, weshalb sie nicht wollte, dass McCall sich selbst in diese Operation einschaltete, hätte er gewiss mit Freuden alles stumm angehört und sie einfach nur beobachtet. Verdammt, war sie schön!
    »Nachdem wir das also geklärt haben, besprechen wir jetzt eure Rollen.«
    Eden funkelte Noah böse an, als er anfing, das Cover für Jordan und sie zu beschreiben. Ein Teil ihres Verstandes war bei dem, was er sagte, während ein anderer mit ihrer Angst um Noah beschäftigt

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