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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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mir jetzt mal einen Platz suchen, wo ich wohnen kann, und dann wollte ich vielleicht noch ins
Four Horsemen
.« Eine Lüge. Eine riesige verdammte Lüge.
    Ja, er brauchte einen Ort zum Leben, aber in diesen Unterwelt-Pub, in dem er unzählige Stunden damit verbracht hatte, unzählige Frauen zu vernaschen, würde er nie wieder einen Fuß setzen. Er wollte einzig und allein Jillian, und darum war es viel wahrscheinlicher, dass er in ihrer Scheune rumhängen würde, wie ein gruseliger, unsichtbarer Spanner.
    »Verschon mich mit diesem Quatsch«, sagte Limos sanft. »Dazu kenne ich dich viel zu gut. Du vermisst Jillian, stimmt’s?«
    Reseph nickte nur, da er sich sicher war, seine Stimme würde sich überschlagen wie die eines Teenagers.
    »Dann hol sie dir zurück.« Limos blickte einen Moment lang in den Sand, als ob sie sich sammeln müsste. »Wenn du dir wegen Pestilence Sorgen machst, solltest du vielleicht mal darüber nachdenken, wie deine Qualen jedes Mal nachgelassen haben, wenn sie da war. Vielleicht kann sie dir dabei helfen, ausgeglichen zu bleiben und ihn zu beherrschen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Selbst wenn das wahr wäre, würde sie mir doch niemals vergeben, was ihr zugestoßen ist.«
    Limos stampfte mit dem Fuß auf. »So ein Quatsch! Diese Menschenfrau hat dir ein Stück ihres Verstandes gegeben, um dir zu helfen, und zwar nachdem sie erfahren hat, was Pestilence ihr angetan hat. Sie liebt dich.«
    Er hätte schwören können, Pestilence lachen zu hören, und die Erinnerung an den Angriff auf sie begann sich in seinem Gehirn breitzumachen. Wo war Reseph gewesen? Warum hatte er nicht darum gekämpft, zu unterbinden, was Jillian passiert war? Reseph war genauso verantwortlich wie Pestilence.
    »Ich weiß, was du denkst, aber es war Pestilence, der sie verletzt hat«, sagte Limos. »Nicht du. Und mir ist durchaus klar, dass ich wie eine Heuchlerin klinge, aber du darfst nicht vergessen, dass Pestilence uns ein ganzes Jahr lang fast täglich gequält hat.« Sie blickte zur Gruppe der anderen zurück, die sie fast ausnahmslos beobachteten. »Er hat Torrent umgebracht, den Ares wie einen Sohn liebte. Er hat meine Bediensteten an Bäumen aufgehängt. Er hat Arik die Seele gestohlen. Und das Schlimmste war, dass er versucht hat, Logan zu töten. Das alles sind Dinge, die wir nicht so leicht vergessen können, selbst wenn wir wissen, dass es nicht du warst, der sie getan hat.«
    Reseph schloss die Augen und kämpfte darum, die Erinnerung an seine Vorbereitungen, das Neugeborene zu töten, in Schach zu halten, aber was er nicht aufhalten konnte, war die Übelkeit. Mit schwerfälligen Bewegungen eilte er in die Brandung und übergab sich. Sein Körper zitterte so heftig, dass er sich nicht länger auf den Beinen halten konnte und in den Wellen auf die Knie fiel.
    Er wusste nicht, wie lange er so verharrte, mit gesenktem Kopf, während das Wasser seine Beine umspülte, als sich Arme um ihn legten und ihm aufhalfen. Reaver. Reaver hielt ihn aufrecht.
    »Es tut mir leid, Reaver«, begann er, um gleich darauf innezuhalten. Sollte er ihn jetzt vielleicht Vater nennen? »Was ich dir in Harvesters Versteck angetan habe –«
    »Hör auf.« Reaver packte Resephs Schultern mit festem Griff und schüttelte ihn leicht. »Niemand von uns braucht Entschuldigungen. Was wir brauchen, ist, dass du wieder der Alte wirst.«
    Leichter gesagt als getan. Es war nicht einfach, solche Dinge hinter sich zu lassen wie, Millionen von Leuten getötet oder die eigene Familie gequält zu haben. Auch wenn er zugeben musste, dass Harvesters »Sheoul-Voodoo«, wie Limos es nannte, ihm dabei schon sehr geholfen hatte. Aber warum hatte sie das getan? Sie hasste ihn, und das mit gutem Grund.
    »Reaver … weißt du, warum Harvester als unsere Wache gefeuert wurde?«
    »Nein, aber vielleicht kannst du uns darüber Aufschluss geben. Hat sie Pestilence auf irgendeine Weise geholfen?«
    Er nickte. »Es war ihre Idee, die Aegis mit einer List dazuzubringen, Thanatos die Jungfräulichkeit zu rauben, sodass sein Siegel brechen würde. Sie hat auch das Dokument geschrieben, das die Aegis denken ließ, ein Baby sei der Schlüssel dazu, die Apokalypse abzuwenden.«
    Wie es sich herausgestellt hatte, war das Baby tatsächlich der Schlüssel. Außerdem war es der Schlüssel dazu, Thans Siegel zu brechen und die Apokalypse in Gang zu bringen. Schon als er auf die Welt gekommen war, hatte großes Gewicht auf Logans Schultern gelastet.
    Reaver runzelte die

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