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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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erschauerte, und schon riss sie der nächste Höhepunkt mit, als sein heißer Samen in sie spritzte. Ein Schrei entrang sich seiner Kehle, und dann verkrampften sie sich beide, von grenzenloser Lust überwältigt.
    Als die Schauer und das Keuchen nachließen, verwandelten sich Jillians Muskeln in Wasser. Reseph ließ sie ganz sanft wieder zu Boden sinken.
    »Mist«, murmelte er und stieß sich von der Wand ab.
    Sie blinzelte. Ihr Gehirn war völlig durcheinandergeschüttelt und funktionierte noch nicht richtig. »Was ist los?«
    Er schloss den Reißverschluss, schnappte sich die Decke, die auf der Rücklehne der Couch lag, und reichte sie ihr. »Kondom. Ich hab schon wieder vergessen, dich zu schützen. Ich will wissen, ob du schwanger bist.«
    Es lag ihr auf der Zunge, ihn zu fragen, was er in diesem Fall denn tun würde, aber sie war plötzlich zu müde zum Streiten. »Jedenfalls nicht vom letzten Mal.« Sie hatte ihre Tage gleich am nächsten Tag, nachdem sie aus Griechenland zurückgekommen war, bekommen, und war seltsamerweise traurig darüber gewesen. Gott, wie bizarr der Gedanke war, sie könnte von einem der vier apokalyptischen Reiter schwanger sein!
    Er sah ihr zu, wie sie sich in die Decke wickelte. Die Lichter des Weihnachtsbaums funkelten in seinen Augen. »Geht es dir gut?« Seine Stimme war grummelig. »Ich bin zu grob mit dir umgesprungen.«
    »Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das überhaupt möglich wäre.« Die Luft knisterte augenblicklich vor Unausgesprochenem, als sich jene Nacht auf dem Parkplatz des Flughafens zwischen sie schob. Verdammt. Sie tat so, als ob sie die angespannte Stimmung im Zimmer gar nicht wahrnähme. »Wo warst du inzwischen? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    »In einer alten Jagdhütte in der Schweiz.«
    »So weit weg«, sagte sie nachdenklich.
    Er wandte sich um und zupfte an der silbernen Girlande, die um den Baum gewickelt war. »Nicht, wenn ich nur durch ein Tor treten muss, um innerhalb von Sekunden überall auf der Welt zu sein.«
    »Das stimmt«, sagte sie. »Aber ich dachte, du hasst den Schnee.«
    Reseph lächelte. »Ich habe gelernt, ihn zu lieben, glaube ich. Er erinnert mich an dich.«
    Ein dumpfer Schmerz begann in ihrem Brustkorb zu pochen. Sie war noch nicht bereit für diese Unterhaltung. Sie war noch viel zu aufgewühlt. »Aber du bist nicht gern allein.«
    Er zuckte halbherzig mit den Achseln. »Wenn ich nicht mit meiner Familie oder mit dir zusammen sein kann, will ich mit niemandem zusammen sein.«
    »Deine Familie hat dich abgewiesen?« Sie hatte gehofft, dass seine Geschwister ihn wieder in ihren Kreis aufnehmen würden, nachdem er wieder halbwegs geistig gesund war.
    »Sie hatten keine andere Wahl, Jillian. Sollte Pestilence zurückkehren, könnte ich auf sie losgehen.«
    Das schon wieder.
Sie zog die Decke dichter um sich. »Das würde bestimmt nicht passieren.«
    »Dafür gibt es keine Garantie.«
    Sie fühlte sich, als ob sie gleich vor Frustration losschreien müsste. »Gott, Reseph, wie kann es nur sein, dass ich an dich glaube, aber du selbst nicht?«
    Reseph wandte sich von ihr ab, und seine Stimme wurde leise. »Ich musste viel Zeit allein verbringen, Jillian. Und wie sich herausgestellt hat, mag ich mich nicht besonders. Jetzt weiß ich, warum ich mich immer mit anderen Leuten umgeben habe. Ich war oberflächlich und eitel, und ich konnte nicht zulassen, mich an irgendjemanden zu binden.« Er holte zittrig Luft. »Ich war heute in Sheoul, um das Grab meiner Schwester zu besuchen.«
    Grab?
Sie verstand nur zu gut, was Verlust bedeutete und trat vorsichtig auf ihn zu. Aber war es, um ihn zu trösten oder sich selbst?
    »Du hast noch eine Schwester? Auch ein Reiter?«
    »Ein Mensch.« Er hörte nicht auf, sich mit dem Baum zu beschäftigen, den Schmuck und die Lichter immer wieder neu anzuordnen. »Meine richtige Mutter, die Sexdämonin, ließ mich bei einer menschlichen Frau, die mich als ihr eigenes Kind aufzog. Natürlich war sie nicht viel besser als die Dämonenmutter. Sie überließ mich so oft mir selbst, dass ich glaube, ich war in den ersten zwölf Jahren meines Lebens eigentlich ständig unterernährt. Einmal wäre ich beinahe in einem Feuer umgekommen, weil niemand da war, um mich zu retten. Ich bin mir immer noch nicht sicher, wie ich dort rausgekommen bin.« Er zuckte mit den Achseln. »Jedenfalls wusste ich nicht, dass sie gar nicht meine Mutter war, bis ich erwachsen war.«
    »Damals wurdest du mit dem Fluch belegt, durch

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