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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Schlacht über das Böse siegt, ohne dich minimal.«
    »Ich habe einiges wiedergutzumachen, Reaver. Ich muss wenigstens einen Teil der Schäden, die ich angerichtet habe, reparieren.«
    »Aber nicht so«, entgegnete Reaver. »Arik ist jetzt unsterblich. Es wird seine Seele also vermutlich nicht so bald brauchen. Wir haben Zeit, um einen anderen Weg zu finden.«
    »Aber du sagtest, es gibt keinen.«
    »Verdammt noch mal, Reseph.« Ares kam mit grimmiger Miene auf ihn zu. »Es gibt einen anderen Weg. Du kannst Pestilence rauslassen und –«
    »Und was? Ihn einfach nett fragen? Er ist nicht gerade der Typ, der verhandelt. Und ich werde euch ihm keinesfalls noch einmal aussetzen.«
    »Ich würde ihm nur zu gerne Ariks Seele aus dem Leib foltern«, sagte Than mit ein wenig zu viel Begeisterung. Nicht, dass Reseph es ihm verdenken konnte. Aber Pestilence herauszulassen, das konnte zu nichts Gutem führen.
    »Was, wenn ich ihn nicht wieder zurückdrängen kann?«, fragte Reseph mit rauer Stimme.
    Revenant kreuzte die Arme vor seiner aufgeblähten, mit Leder bekleideten Brust. »Dann wird sich Pestilence vermutlich ein wenig austoben und jeden abschlachten, den du liebst.«
    »Nein, das würde er nicht.« Ares starrte Revenant verächtlich an; seine Hand schwebte über dem Schwert an seiner Seite. »Weil wir ihn nämlich mit Höllenhundgift lähmen würden.« Er sah zu Reaver hinüber. »Da Pestilence nicht länger über die Macht des zerbrochenen Siegels verfügt, müsste Höllenhundgift wieder bei ihm funktionieren, stimmt’s?«
    Reaver antwortete nicht, was bedeutete, dass es wieder mal eine dieser Fragen war, die er aufgrund dämlicher Regeln nicht beantworten durfte.
    »Das wäre jedenfalls eure einzige Hoffnung«, sagte Revenant glatt. »Weil Reseph bestimmt nicht fähig ist, ihn wieder zu unterdrücken.«
    Die Worte des gefallenen Engels waren wie ein Messer in Resephs Leib, denn genau das befürchtete auch Reseph.
    »Ich hab deine dämlichen Kommentare so was von satt«, fauchte Limos.
    Reseph trat in die Mitte des Raumes und beendete die Unterhaltung. »Das alles führt doch zu nichts. Es ist Ariks Entscheidung. Wir fragen ihn und überlegen dann weiter.«
    Totenstille senkte sich über sie, weil alle im Raum genau wussten, was Arik sagen würde.
    Tötet Pestilence.
    »Reseph …« Limos biss sich auf die Unterlippe, und Resephs Herz blutete. Sie musste ihren Mann unterstützen, doch damit schickte sie möglicherweise ihren Bruder in den Tod. Sie war in keiner beneidenswerten Lage.
    Da piepte ein Handy, und Limos schnappte sich ihres vom Couchtisch. »Scheiße.« Sie lauschte. Jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht, bis sie Sekunden später zu Reseph herumwirbelte. »Das war Kynan. Jillian hat ihn angerufen. Sie steckt in der Klemme. Die Aegis. Dämonen. Ky und Arik sind schon auf dem Weg zu ihrem Haus.«
    Resephs Herz drohte ihm in der Brust zu explodieren, als er mit dem Finger über seine Rüstungsnarbe strich. »Ich habe kein Recht, euch darum zu bitten, aber –«
    »Ich komme mit dir«, sagte Ares.
    »Ich auch.« Limos nahm neben Reseph Aufstellung.
    Thanatos nickte. »Lass uns deine Frau retten.«

38
    In dem Moment, in dem Jillian das Telefonat beendete, wurde die Tür aufgebrochen. Ein Dämon stürzte sich mit schnappenden Zähnen hinein. Sein Gestank nach Fäulnis ließ sie würgen. Sie schrie auf und brachte sich mit einem Satz außer Reichweite der Klauen der Kreatur. Auf einmal zischte das Ding und spuckte schaumigen Geifer, als es rückwärts durch die Türöffnung flog, die Augen vor Schreck weit aufgerissen. Im nächsten Moment stand der Fremde, der eingetroffen war, ehe sie sich im Haus eingeschlossen hatte, dort, wo eben noch der Dämon gewesen war.
    »Bleib im Haus«, raunzte sie der Mann an. Damit wirbelte er herum und warf den Dämon, den er aus dem Haus herausgerissen hatte, auf die Veranda.
    Bleib im Haus.
Richtig. Guter Plan. Sie packte ihren Schaufelgriff und wollte ins Schlafzimmer gehen. Dann hörte sie das Knirschen zersplitternden Glases, begleitet von einem bösartigen Knurren, und kam schlitternd zum Stehen. Ein Dämon zog sich durch das Fenster gleich neben ihrem Bett.
    Nicht gut. Heilige Scheiße, so was von gar nicht gut.
    In der Hoffnung, dass sich Doodle an einem sicheren Platz versteckt hatte, schnappte sie sich die Schneemobilschlüssel und stürzte durch die Tür. Wenn es ihr gelang, von alldem hier wegzukommen, hatte sie vielleicht eine Chance. Sie sprang von der Veranda und

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