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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Luft gehangen. Selbst der Boden hatte gebrannt, und dieses Bild hatte Chris in den Monaten danach in seinen Träumen heimgesucht: die Erde in Flammen, chemisches Feuer, das den Boden unter seinen Füßen aufzehrte …
    Der Hubschrauber sackte eine Winzigkeit ab, als Brad die Rotorneigung änderte. Der schwache Ruck riss Chris aus den unangenehmen Erinnerungen. Unter ihnen huschte die gezackte Randzone des Raccoon Forests vorbei, die orangefarbenen Markierungen der Polizeiabsperrung hoben sich vom dichten, gedämpften Grün der Bäume ab. Die Dämmerung hielt Einzug, und der Wald füllte sich mit Schatten.
    „Voraussichtliche Ankunftszeit in drei Minuten“, rief Brad nach hinten. Chris schaute sich in der Kabine um und registrierte die stummen, verbissenen Mienen seiner Teamkameraden. Joseph hatte sich ein buntes Tuch um den Kopf gebunden und schnürte gewissenhaft seine Stiefel neu. Barry polierte seinen geliebten Colt Python andächtig mit einem weichen Tuch und starrte dabei zum Kabinenfenster hinaus. Chris drehte den Kopf, um Jill anzusehen, und stellte überrascht fest, dass sie ihrerseits ihn gedankenvoll musterte. Sie saß auf derselben Bank wie er und lächelte kurz, fast nervös, als er ihren Blick erwiderte. Abrupt hakte sie ihren Gurt auf und rutschte neben ihn. Schwach fing er den Duft ihrer Haut auf, ein sauberer, seifiger Geruch.
    „Chris … was du über externe Faktoren in diesem Fall gesagt hast …“
    Ihre Stimme war so gesenkt, dass er sich zu ihr hinlehnen musste, um sie durch das Dröhnen der Maschine hindurch verstehen zu können. Rasch sah sie zu den anderen, wie um sicherzugehen, dass niemand zuhörte, dann schaute sie ihm in die Augen, den eigenen Blick krampfhaft beherrscht.
    „Ich denke, du könntest auf der richtigen Spur sein“, flüsterte sie, „und ich fange an zu glauben, dass es vielleicht keine so gute Idee ist, darüber zu reden.“
    Chris’ Kehle wurde schlagartig trocken. „Ist etwas passiert?“
    Jill schüttelte den Kopf. Ihre fein geschnittenen Züge verrieten nichts. „Nein. Ich hab mir nur gedacht, dass du vielleicht aufpassen solltest, was du sagst. Womöglich steht nicht jeder, der zuhört, in dieser Sache auf der richtigen Seite …“
    Chris legte die Stirn in Falten. Er war nicht sicher, was sie ihm mitzuteilen versuchte. „Die einzigen Leute, mit denen ich geredet habe, sind an diesem Fall dran –“
    Ihr Blick blieb fest, und plötzlich wurde ihm klar, was sie da anzudeuten versuchte.
    Großer Gott, und ich dachte, ich sei paranoid!
    „Jill, ich kenne diese Leute, und selbst wenn dem nicht so wäre: S.T.A.R.S. besitzt von jedem Mitglied psychologische Profile, Backgroundüberprüfungen, persönliche Referenzen – was du da andeutest, kann unmöglich sein.“
    Sie seufzte. „Okay, vergiss, was ich gesagt habe. Es ist nur … pass auf dich auf, das ist alles.“
    „In Ordnung. Leute – auf geht’s! Wir nähern uns Sektor zweiundzwanzig, sie könnten hier überall sein.“
    Bei Weskers Worten warf Jill Chris einen letzten sorgenvollen Blick zu, dann rutschte sie zu einem der Fenster. Chris folgte ihr, Joseph und Barry hielten auf der anderen Kabinenseite die Augen offen.
    Chris richtete den Blick durch die Verglasung, durchforstete mechanisch die fortschreitende Dämmerung und dachte über das nach, was Jill gesagt hatte. Er nahm an, dass er dankbar hätte sein sollen, dass er nicht der Einzige war, der irgendeine Form von Vertuschung vermutete – aber warum hatte sie vorher nichts gesagt? Und ihn vor S.T.A.R.S.-Angehörigen zu warnen …
    Sie weiß etwas.
    Sie musste etwas wissen, das war die einzige Erklärung, die Sinn ergab. Er beschloss, noch einmal mit ihr zu reden, nachdem sie Bravo aufgelesen hatten, und sie zu überzeugen, dass es das Beste wäre, wenn sie damit zu Wesker gingen. Wenn sie beide Druck machten, würde der Captain zuhören müssen.
    Der Hubschrauber ging tiefer und zwang Chris, seine volle Aufmerksamkeit auf die Suche zu richten. Er starrte hinaus auf das scheinbar endlose Meer aus Bäumen. Das Spencer-Anwesen musste ganz in der Nähe sein, wenn er es im schwindenden Licht auch nicht sehen konnte. Gedanken, die sich mit Billy und Umbrella und Jills seltsamer Warnung befassten, schwirrten ihm durch den müden Kopf und versuchten, seine Konzentration zu brechen, doch er weigerte sich, dem nachzugeben. Er machte sich immer noch Sorgen um die Bravos – doch während die Bäume vorüberzogen, wuchs seine Überzeugung, dass sie nicht in

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