Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen
lag ausgestreckt neben Josephs verstümmeltem Körper.
Sie müssten tot sein, hätten schon nach den ersten Treffern liegen bleiben müssen! Was sind das nur für Viecher?
Wesker machte einen Schritt in Richtung des Gemetzels vor ihnen –
– als ringsum tiefes, widerhallendes Heulen die laue Nachtluft erfüllte. Schrille Stimmen raubtierhafter Wut drangen von allen Seiten auf die S.T.A.R.S.-Angehörigen ein.
„Zurück zum Kopter, sofort!“, rief Wesker.
Chris rannte los, Barry und Jill waren vor ihm, Wesker bildete das Schlusslicht. Die vier jagten zwischen dunklen Bäumen hindurch, im Finstern schlugen unsichtbare Äste nach ihnen, während das Heulen lauter und nachdrücklicher wurde.
Wesker drehte sich um und schoss blind in den Wald. Stolpernd näherten sie sich dem wartenden Hubschrauber, dessen Rotorblätter sich immer noch drehten. Chris spürte, wie ihn Erleichterung durchströmte – Brad musste die Schüsse gehört und reagiert haben. Sie hatten noch eine Chance …
Jetzt konnte Chris die Kreaturen hinter ihnen hören, das scharfe Rascheln, mit dem schlanke, kraftvolle Körper durchs Gehölz brachen. Durch die Glasfront des Hubschraubers konnte er auch Brads blasses Gesicht, seine weit aufgerissenen Augen sehen. Der Widerschein der Armaturenbeleuchtung legte einen grünlichen Schimmer über seine vor Entsetzen verzerrten Züge. Er rief irgendetwas, doch im Brüllen der Turbine ging jetzt jeder andere Laut unter. Der Rotorwind wühlte die Lichtung auf wie eine sturmgepeitschte See.
Noch fünfzig Fuß, gleich haben wir es geschafft …
Plötzlich machte der Hubschrauber einen Satz in die Höhe und beschleunigte. Chris erhaschte einen letzten Blick auf Brads Gesicht und sah das blanke Grauen darin, die gedankenlose Panik, die ihn gepackt hielt, während er die Steuerung umklammert hielt.
„Nein! Bleib hier!“, brüllte Chris, doch die schwankenden Kufen waren bereits außerhalb seiner Reichweite. Der Kopter neigte sich nach vorn und entfernte sich von ihnen, hinein in die dichte Dunkelheit.
Sie würden sterben.
Sei verdammt, Vickers!
Wesker wandte sich um, feuerte abermals und wurde mit dem schmerzvollen Quieken eines ihrer Verfolger belohnt. Es waren noch einige dicht hinter ihnen, die schnell aufholten.
„Lauft weiter!“, rief er und versuchte, sich zu orientieren, während sie voranstolperten und das durchdringende Gekreische der mutierten Hunde sie zu noch größerer Eile antrieb. Das Geräusch des Hubschraubers verklang. Vickers, dieser Feigling, hatte ihnen ihre Fluchtchance gestohlen.
Wesker schoss wieder, doch die Kugel ging fehl. Dafür sah er, dass sich eine weitere schattenhafte Gestalt der Jagd angeschlossen hatte. Die Hunde waren brutal schnell. Er und seine Leute hatten keine Chance, es sei denn …
Die Villa!
„Rechtsschwenk, ein Uhr!“, brüllte Wesker, hoffend, dass sein Richtungssinn noch funktionierte. Sie konnten diesen Wesen nicht davonlaufen, aber vielleicht konnten sie sich die Meute so lange vom Leib halten, bis sie Schutz gefunden hatten.
Er wirbelte herum und verschoss die letzte Kugel seines Magazins.
Während er das leergefeuerte Magazin auswarf, tastete er an seinem Gürtel nach einem neuen. Indes übernahmen Barry und Chris die Verteidigung, schossen an ihm vorbei auf das aufschließende Rudel. Wesker rammte sein frisches Magazin gerade in den Pistolengriff, als sie den Rand der grasbewachsenen Lichtung erreichten und auf die nächste dunkle Baumgruppe zuhielten.
Geduckt taumelten sie durch den Wald, strauchelten auf dem unebenen Untergrund, und die Killerhunde holten auf. Weskers Lungen bettelten nach Luft, als er die Kraft aufbrachte noch schneller zu rennen, und er meinte, den Gestank fauligen Fleisches zu riechen.
Wir müssten schon da sein – es kann nicht mehr weit sein …
Chris sah es als Erster, durch die lichter werdenden Baumschatten: Eine bedrohlich aufragende Monstrosität im Gegenlicht des früh aufgegangenen Mondes. „Da! Lauft zu dem Haus!“
Von außen wirkte die riesige Villa verlassen, ihre verwitterte Bausubstanz aus Holz und Gestein bröckelig und düster. Die volle Größe des Bauwerks wurde von den schemenhaften, wuchernden Hecken, die es umgaben und vom Wald abgrenzten, verhüllt. In einen wuchtigen Vorbau war ein doppelflügeliges Portal eingelassen – ihre einzige Chance zu entkommen.
Wesker hörte tatsächlich das Schnappen kräftiger Kiefer hinter sich und feuerte intuitiv in Richtung des Geräuschs, während er auf
Weitere Kostenlose Bücher