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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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nach oben – und spürte, wie sich ihr Magen gleichsam in sich selbst verkroch, wie ihr der Atem in der Kehle stockte. Die hohe Decke, die sie vorhin noch bewundert hatte, bewegte sich. Der Marmor an den Ecken zerpulverte mit dem schweren Knirschen von Stein auf Stein zu Staub. Die Decke senkte sich.
    Wie der Blitz war Jill wieder an der Tür des Zimmers, aus dem sie die Pumpgun genommen hatte. Sie schnappte nach der Klinke, drückte sie hinunter …
    … und fand diese Tür ebenso fest verschlossen wie die andere.
    Ach du Scheiße! Böse Sache! Böse Sache!
    Panik breitete sich in ihr aus. Sie rannte zurück zur anderen Tür. Jills angstvoller Blick wurde von der sich herabsenkenden Decke angezogen. Bei fünf bis sieben Zentimetern pro Sekunde würde sie in weniger als einer Minute den Boden erreichen.
    Jill hob die Pumpgun und zielte auf die Tür zum Korridor. Sie versuchte nicht daran zu denken, wie viele Schüsse es brauchen würde, um einen verstärkten Stahlriegel in Stücke zu fetzen – es war alles, was ihr noch übrig blieb. Die Dietriche würden ihr bei diesem Schloss nicht weiterhelfen.
    Die erste Kugel explodierte an der Tür. Splitter stoben auf und enthüllten genau das, was Jill befürchtet hatte. Die Metallplatte, die den Riegel verstärkte, erstreckte sich über das halbe Türblatt.
    Ihre rasenden Gedanken suchten nach einer Lösung und stießen doch immer nur ins Leere. Sie hatte nicht genug Patronen, um sich durch die Tür zu schießen, und in der Beretta steckten Hohlspitzgeschosse, die beim Aufschlag abflachten.
    Vielleicht kann ich die Tür wenigstens schwächen und dann einschlagen …
    Sie drückte wieder ab, diesmal zielte sie auf den Rahmen. Der donnernde Schuss zerfetzte Holz und riss Splitter aus dem Marmor. Aber es reichte nicht einmal annähernd aus. Die Decke senkte sich ratternd weiter herab, befand sich jetzt keine drei Meter mehr über ihrem Kopf. Sie würde zu Tode gequetscht werden.
    Lieber Gott, lass mich nicht so sterben!
    „Jill? Bist du das?“
    Eine gedämpfte Stimme rief von draußen, vom Korridor, und Jill fühlte bei ihrem Klang, wie jähe, verzweifelte Hoffnung in ihr erwachte.
    Barry!
    „Hilfe! Barry, schlag die Tür ein, mach schnell!“ Sie schrie es mit schriller, bebender Stimme.
    „Geh zurück!“
    Jill taumelte nach hinten. Dann hörte sie, wie ein schwerer Hieb die Tür traf. Das Holz erzitterte, hielt aber stand. Jill stieß einen leisen Schrei aus, der ihre hilflose Enttäuschung verriet. Ihr furchtsamer Blick huschte zwischen Tür und Decke hin und her.
    Ein weiterer massiver, die Tür erschütternder Schlag, und die Decke war noch zwei Meter entfernt.
    Mach schon, MACH SCHON!
    Der dritte wuchtige Hieb wurde vom Knirschen und Splittern des Holzes begleitet. Die Tür flog auf. Barry erschien im Rahmen, das Gesicht rot und verschwitzt. Er streckte die Hand nach Jill aus.
    Sie warf sich nach vorne. Er packte sie an den Handgelenken, riss sie buchstäblich von den Füßen und zog sie hinaus auf den Gang. Als sie gemeinsam auf dem Boden aufschlugen, wurde hinter ihnen die Tür aus den Angeln gequetscht. Holz und Metall kreischten, während sich die Decke gemächlich weiter senkte. Die Tür zerbarst mit einem scharfen Krachen und Knacken.
    Ein letztes, nachschwingendes Bomm! – dann setzte die Decke auf dem Boden auf. Vorbei. Das Haus war wieder still wie eine Gruft.
    Wankend kamen sie auf die Beine. Jill starrte auf die Türöffnung. Der gesamte Rahmen wurde vom massiven Steinblock der Decke ausgefüllt. Ein paar Tonnen Fels, mindestens.
    „Bist du in Ordnung?“, fragte Barry.
    Jill antwortete nicht sofort. Sie starrte auf die Pumpgun, die noch in ihren zitternden Händen lag, erinnerte sich, wie überzeugt sie gewesen war, nicht schon wieder auf eine Falle gestoßen zu sein – und zum ersten Mal hatte sie ihre Zweifel, diesem Höllenhaus je wieder entkommen zu können.
    Sie befanden sich in der leeren Eingangshalle – Chris lief auf dem Teppich vor der Treppe hin und her, Rebecca stand nervös am Geländer. Das gewaltige Foyer war so kalt und bedrohlich, wie Chris es schon beim ersten Betreten empfunden hatte. Die stummen Wände gaben keines ihrer Geheimnisse preis. Die anderen Teammitglieder waren verschwunden, und es gab keinen Hinweis auf das Wohin und Warum.
    Von irgendwo tief aus der Villa drang ein schwerfälliges Rumpeln, als würde ein riesiges Tor zugeworfen. Sie legten beide den Kopf schief und lauschten, doch das Geräusch wiederholte sich

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