Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen
Arbeit fest, dass ich beschattet werde“, fuhr er fort. „Ich konnte die Verfolger nicht stellen, aber ich gehe davon aus, dass meine Kontaktaufnahme mit New York der Grund dafür war.“
„Haben Sie versucht, Palmieri zu erreichen?“, fragte Jill.
David nickte. Der National Commander von S.T.A.R.S. war der einzige Mann, den er für unbestechlich hielt. Marco Palmieri gehörte seit Anbeginn zur Organisation. „Seine Sekretärin teilte mir mit, dass er eine geheime Operation im Mittleren Osten leite und für Monate nicht erreichbar sei – und dem Vernehmen nach werden während seiner Abwesenheit Vorbereitungen für seine Pensionierung getroffen.“
„Glauben Sie, dass Umbrella dahintersteckt?“, fragte Chris.
David zuckte die Achseln. „Umbrella hat im Laufe der Jahre beträchtliche Summen für S.T.A.R.S. gestiftet, was bedeutet, dass sie über die nötigen Kontakte verfügen. Wenn sie verhindern wollen, dass S.T.A.R.S. gegen ihre Firma ermittelt, wäre es zu ihrem Vorteil, Dr. Palmieri loszuwerden.“
David blickte die Versammelten der Reihe nach an, um abzuschätzen, ob sie auch bereit waren, den Rest zu erfahren. Barry hatte die Fäuste geballt. Jill und Rebecca wirkten tief in Gedanken versunken, doch David sah ihnen an, dass sie seine Geschichte akzeptierten. Das sparte ihm zumindest Zeit …
Chris erhob sich und fing an, auf- und abzugehen. Sein jungenhaftes Gesicht war zorngerötet. „Im Grunde sieht es also so aus, dass uns die örtlichen Behörden nicht glauben, dass keine Verstärkung eintreffen wird und dass wir von unseren eigenen Leuten als Lügner hingestellt werden. Die Umbrella-Ermittlungen sind eingeschlafen, und wir sind die Gelackmeierten . Kommt das in etwa hin?“
David sah, dass Chris’ Wut nicht ihm galt, ebenso wenig wie die Wut, die er selbst empfand, gegen den jungen Alpha gerichtet war. Der Gedanke an das, was Umbrella getan hatte und in was S.T.A.R.S. verwickelt war – dieser Gedanke machte ihn krank vor Zorn und gab ihm ein Gefühl der Hilflosigkeit, wie er es seit frühester Kindheit nicht mehr verspürt hatte.
Hör auf, dauernd nur an dich zu denken. Erzähl ihnen den Rest. David stand ebenfalls auf, sah Chris an, sprach aber zu allen. Er hatte noch nicht einmal die Zeit gefunden, Barry vorab zu informieren.
„Leider ist da noch etwas anderes. Es scheint nämlich, als gäbe es an der Küste von Maine noch eine weitere Umbrella-Einrichtung, in der mit diesem Virus experimentiert wird – und genau wie hier hat man auch dort die Kontrolle darüber verloren.“
David wandte sich Rebecca zu und nahm ihren entsetzten Blick wahr, während er seine Eröffnungen vorerst zu Ende brachte: „Ich werde mit einem Team, ohne Absprache mit S.T.A.R.S., dort reingehen, und ich wäre erleichtert, wenn Sie, Rebecca, mit von der Partie wären.“
ZWEI
Während er, wie alle anderen, David anstarrte, kam es Chris vor, als hätte man ihm gerade eine Faust in den Magen gerammt. Ihm war noch ganz schwindelig von den Informationen über S.T.A.R.S., von der Erkenntnis, dass sie auf sich allein gestellt bleiben würden – und jetzt sollte es auch noch ein weiteres Labor geben …
Die Krönung aber ist, dass er Rebecca mitnehmen will!
David fuhr, den Blick weiterhin auf das Mädchen gerichtet, in seinen Ausführungen fort: „Ich habe mit Leuten aus meinem Team gesprochen, die ich für vertrauenswürdig halte. Drei haben eingewilligt, mich zu begleiten. Ich will Sie nicht anlügen – es wird gefährlich werden, und ohne Rückendeckung durch S.T.A.R.S. gibt es keine Garantie, dass wir es schaffen werden, dieses Labor auffliegen zu lassen. Wir wollen einfach reingehen, ein paar handfeste Beweise über das T-Virus einpacken und damit verschwinden, bevor jemand auch nur Wind davon bekommt, dass wir –“
Bevor er ausreden konnte, unterbrach ihn Chris: „Ich komme auch mit.“
„Wir gehen alle“, erklärte Barry in festem Ton. Jill nickte und legte den Arm um Rebecca. Die Kleine machte einen nervösen Eindruck. Ihre Wangen waren gerötet, und ihr Anblick erinnerte Chris einmal mehr an Claire. Es war mehr als nur eine äußerliche Ähnlichkeit – Rebecca war auch ebenso klug, verfügte über dieselbe lebhafte Mischung aus Mut und Nachdenklichkeit wie seine jüngere Schwester. Und seit der Katastrophe auf dem Spencer-Anwesen wollte er Rebecca ebenso beschützen wie Claire. Zu viele seiner Freunde waren bereits umgekommen. Joseph, Richard, Kenneth, Forest und Enrico – ganz zu
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