Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
vielleicht einen von ihnen umgebracht …
    Sie zwang den Gedanken, jemanden getötet zu haben, beiseite, bevor er sich festbeißen konnte, und konzentrierte sich auf den blassen Fleck von Chris’ T-Shirt genau vor ihr. Ihr Gewissen musste noch etwas warten, bis sie die Zeit hatte, sich damit auseinander zu setzen.
    Vor ihnen öffnete sich der dichte Wald zu einer Lichtung. Spielplatzgeräte schimmerten matt im fahlen Licht. Chris verlangsamte seinen Lauf und blieb schließlich stehen, wo die Bäume endeten. Er wandte sich um und hielt nach den anderen Ausschau.
    Rebecca schloss zu ihm auf, Barry und Jill befanden sich unmittelbar hinter ihr. Sie atmeten alle schwer und wirkten so fassungslos und ernst, wie Rebecca sich fühlte.
    „David …“, keuchte Chris, „Wo ist David?“
    Als sie sich umdrehten und bemühten, zwischen den dunklen, ausladenden Ästen hindurchzuspähen, bemerkte Rebecca einen huschenden Schatten links von ihnen. Eine verstohlene, gleitende Bewegung.
    „Passt auf!“
    Noch im Schreien ließ sie sich zu Boden fallen, von neuer Angst gepackt –
    – und der Schatten feuerte in ihre Richtung, zweimal. Die Schüsse klangen gedämpft im Vergleich zu dem Donnern im Haus. Ein dritter Schuss fiel, etwas lauter, weil aus größerer Nähe abgefeuert, und der Schatten strauchelte, stürzte, prallte gegen einen Baum, wo er stumm zu Boden ging. Bis auf das an- und abschwellende Jammern der Sirenen wurde es wieder still im Park.
    Rebecca hob langsam den Kopf. Sie reckte den Hals, um über die Schulter nach hinten zu blicken und sah David, der reglos dastand und seine Beretta auf den zu Fall gekommenen Schützen gerichtet hielt. Jill und Chris kauerten neben ihr, beide die Waffen erhoben. Aus großen Augen schaute Rebecca sich weiter suchend um und fand Barry, der auf der anderen Seite lang hingestreckt lag, das Gesicht in die Bodenschicht aus trockenen Kiefernadeln und welkem Laub gedrückt.
    Reglos.

    VIER
    Für eine unbestimmbare Zeitspanne herrschte Finsternis, still und absolut – und dann: Stimmen, die ihn herauszogen aus den schwarzen Tiefen des Niemandslands. Stimmen, die sein dahinschwebender Geist zunächst nicht identifizieren konnte. Von irgendwoher, weit weg, hörte er Sirenenklang.
    er ist getroffen
    o mein gott
    sieh nach ob die luft rein ist
    wartet ich kann die Wunde nicht finden helft mir – Barry? Barry kannst
    „Barry, kannst du mich hören?“
    Rebecca. Barry öffnete die Augen und schloss sie sofort wieder, stöhnte auf, als der pochende Schmerz seinen Kopf regelrecht einhüllte. In seinem linken Arm war noch ein anderer Schmerz, stechend und hartnäckig, aber nicht so schlimm wie der in seinem Kopf. Er hatte mit beiden Arten von Schmerz schon früher einmal Bekanntschaft gemacht.
    Bin angeschossen worden, bin gegen ’nen Baum gerannt … oder es war irgendein Arschloch mit einem Baseballschläger.
    Er versuchte, wieder die Augen zu öffnen, als sich schmale Hände über seine Brust bewegten, ganz sachte, tastend. Er brauchte eine Sekunde, um seinen Blick auf die besorgten Gesichter, die über ihm schwebten, zu fokussieren – Jill, Chris und Rebecca, die sein T-Shirt angstvoll mit ihren Fingern nach der Wunde absuchte. Die Sirenen waren gnädigerweise leiser geworden, aber er konnte die Polizeiwagen hören, die in seine Straße einbogen. Das machtvolle Aufheulen ihrer Motoren hallte durch den bewaldeten Park.
    „Linker Bizeps“, murmelte er und versuchte, sich aufzusetzen. Der dunkle Wald wogte unstet hin und her, und dann drückte Rebecca ihn sanft wieder zurück.
    „Halt still“, sagte sie. „Bleib einen Moment liegen, okay? Chris, gib mir dein T-Shirt.“
    „Aber Umbrella –“, setzte Barry an.
    „Wir sind in Sicherheit“, sagte David, der neben den anderen kniete. „Sei still.“
    Vorsichtig hob Rebecca Barrys Arm an und betrachtete ihn von allen Seiten. Er spannte ihn leicht an und verzog das Gesicht, als der Schmerz sofort darin explodierte. Dennoch konnte er feststellen, dass es nicht so schlimm war – der Knochen war nicht verletzt.
    „Direkt durch den Deltamuskel“, sagte Rebecca. „Scheint, als müsstest du für eine Weile die Finger von den Gewichten lassen …“
    Ihr Tonfall war locker, dennoch bemerkte er die Sorge in ihrem Blick, während sie sein Gesicht betrachtete. Sie fing an, Chris’ T-Shirt fest um seinen Arm zu wickeln, wobei sie ihn weiterhin aufmerksam musterte.
    „Du hast eine üble Beule an der Schläfe“, sagte sie. „Wie fühlst du

Weitere Kostenlose Bücher