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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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ablöste. Die Haut rutschte von dem angegrauten Fleisch, und das nasse, verfilzte Fell blieb an der Sohle ihres öligen Stiefels kleben.
    Es war unfassbar, aber der Hund ignorierte die Wunde und kam weiter auf sie zu, das Maul weit aufgerissen und tropfend. Er würde sie erreicht haben, bevor sie die Waffe heben konnte, das wusste sie. Sie konnte schon spüren, wie sich die Zähne um ihren Arm schlossen. Und sie wusste auch, dass ein Biss dieses Hundes sie töten würde, sie in eine dieser wandelnden Fast-Leichen verwandeln würde.
    Doch bevor die Zähne sie wirklich berühren konnten, rutschte ihr anderer Fuß, schlüpfrig vom Speiseöl, unter ihr weg. Rebecca schlug zu Boden, prellte sich die Hüfte. Der Hund flog über sie hinweg, und der Geruch von verwestem Fleisch wehte ihm hinterher. Der Hund trat noch auf sie. Eine seiner Hinterpfoten schmierte Dreck auf ihre linke Schulter, als er über sie hinwegsetzte und ihn der Schwung seines Sprunges weitertrug.
    Doch der Sturz, den sie purem Glück und Zufall zu verdanken hatte, verschaffte ihr nur eine Sekunde. Sie rollte auf den Bauch, streckte den Arm aus, schoss und erwischte das Tier, als es sich umdrehte, um abermals zum Sprung anzusetzen. Der erste Schuss ging zu hoch, der zweite fand sein Ziel, direkt unterhalb des linken Auges der armen Kreatur.
    Der Hund sackte zu Boden und war tot, noch bevor er aufhörte, sich zu bewegen. Blut begann sich um den toten Hund herum auszubreiten, und Rebecca entfernte sich kriechend, stemmte sich dann auf die Beine. Abgesehen von den einfachsten Grundkenntnissen war Virologie nicht ihr Spezialgebiet. Aber sie hätte darauf gewettet, dass das Blut des Hundes „heiß“ war, höchst ansteckend, und sie hatte absolut kein Interesse daran, sich einzufangen, was hier umging.
    Das war keine simple Erkältung.
    Vorausgesetzt, es ist überhaupt ein Virus , dachte sie. Ihr Blick war auf die verweste Masse gerichtet, die einmal ein Hund gewesen war. Doch das mysteriöse T-Virus, von dem Billy gesprochen hatte, war eine ebenso gute Erklärung wie jede andere. Wie hatte es sich ausgebreitet? Wie hoch war die Toxizitätsrate, wie schnell entfaltete es seine Wirkung, wenn es in einen Wirtskörper gelangt war?
    Sie wischte die Sohle ihres Schuhs an der Kante eines der Käfige ab und wünschte sich, sie hätte dieses feuchte, reißende Geräusch genauso leicht aus ihrem Gedächtnis löschen können.
    Dann sah sie in den Schatten etwas glitzern. Sie beugte sich vor und hob einen kleinen Goldring auf, in den ein ungewöhnliches Muster eingekerbt war. Er schien nicht aus echtem Gold zu bestehen, war wahrscheinlich wertlos, aber er war hübsch. Und sie konnte sich, in Anbetracht der Umstände, glücklich schätzen, dass sie hier stehen und ihn sich betrachten durfte.
    „Und das macht diesen Ring zu einem Glücksbringer“, sagte sie und schob ihn über ihren linken Zeigefinger. Er passte nahezu perfekt.
    Der Ring war alles, was sie fand. Es lag keine Schlüsselkarte herum und auch sonst nichts Nützliches. Sie ging für einen Moment auf die hintere Plattform hinaus und wurde augenblicklich durchweicht. Das Gewitter war zum Wolkenbruch ausgeartet, und der Zug fuhr zu schnell, um ans Abspringen auch nur denken zu können. Ihre Hoffnung stieg kurz, als sie eine Schalttafel mit der Aufschrift NOTBREMSE sah. Aber ein mehrmaliges Drücken der dazugehörigen Knöpfe zeigte, dass sie nicht funktionierte.
    So viel also zum Thema „ Not bremse“.
    Sie ging wieder hinein und strich sich das nasse Haar aus der Stirn. Es war an der Zeit, nach vorne zu gehen und die Leichen der Männer zu durchsuchen, die sie und Billy getötet hatten. So widerwärtig die Vorstellung auch war, es gab keine Alternative. Sie wussten nicht, ob jemand den Zug steuerte, oder ob er sich selbstständig gemacht hatte – wie auch immer, sie mussten einen Weg in den Führerstand finden.
    Sie warf dem Hund noch einen letzten Blick zu, bevor sie ging – durch die Tür diesmal –, und sie dachte daran, wie viel Glück sie gehabt hatte, wie leicht sie hätte gebissen oder zerfleischt werden können. Sie würde keinen unbedachten Schritt mehr tun.
    Und sie hoffte, dass Billy mehr Glück gehabt hatte als sie.
    Grundgütiger!
    Billy konnte nur dastehen und offenen Mundes starren. Sein Gehirn war wie betäubt ob der Unmöglichkeit des Dings, das sich keine zehn Meter vor ihm befand.
    Es hätte wohl in etwa wie ein Skorpion ausgesehen, wären Skorpione denn so groß wie Sportwagen

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