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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Billy verblüffte. Egel quollen aus seinem Mund hervor, würgten ihn in der Kehle. Dutzende davon glitten in einer Flut von Schleim heraus und klatschten wie dicke Regentropfen zu Boden. Die Augen des jungen Mannes waren geweitet, seine Miene drückte Fassungslosigkeit aus, während er weitere Egel ausspie.
    Sobald sie den Boden berührten, eilten die Tiere zurück zu dem jungen Mann, schwärmten an seinem Körper empor, saugten sich daran fest und begruben ihn unter sich. Runde Formen bewegten sich unter seiner Haut, krochen wie durch Tunnel, veränderten Form und Beschaffenheit seines Fleisches. Seine Kleider schmolzen weg, während die Egel weiter über ihn schwärmten und seinem Körper ein seltsam gummiartiges Aussehen gaben. Seine Arme und Beine sahen mehr und mehr aus wie Massen fetter, ineinander verschlungener Würmer. Sein Gesicht wurde länger, streckte sich, die Haut riss und entblößte pochendes, purpurfarbenes Muskelgewebe, das von Schleim dick und feucht war.
    Neben Billy holte Rebecca scharf Luft, als das Marcus-Wesen sein menschliches Aussehen zur Gänze verlor. Sein gesamter Körper bestand jetzt aus diesen fetten Würmern, die von tropfenden Netzen aus klarem Schleim zusammengehalten wurden. Außerdem wuchs er in Höhe und Breite. Die in der Nähe befindlichen Egel vereinten sich mit der Vielzahl ihrer Artgenossen und verliehen dem Leib mehr Masse und Volumen. Lange, faserige Tentakel schossen aus seinem Rücken hervor, peitschten wie Luftschlangen bei starkem Wind. Ihre Farbe war die von Entzündungen, von Infektion.
    „Die Dame“, keuchte Rebecca. „Sie übernimmt die Kontrolle.“
    Billy richtete die Magnum auf die wachsende Kreatur …
    … und das Ding flog nach oben, sprang kerzengerade in die Luft. Mit einem lauten, feuchten Schmatzen traf es die Decke und blieb kurz daran kleben. Zähe Flüssigkeit tropfte auf den Boden herab. Abgesehen davon, dass das Ding vier Gliedmaßen besaß, ähnelte es einem Menschen nicht einmal mehr entfernt.
    Billy schoss in Richtung der Decke, aber das Wesen war bereits fort, fiel vor ihnen zu Boden, verdichtete sich ein wenig, als es auftraf, wie ein riesiges Gummispielzeug. Es – sie – streckte sich wieder, ragte über Billy und Rebecca auf. Die dunklen Tentakel fuhren auf sie zu, griffen nach ihnen.
    Sie wichen stolpernd zurück. Billy spürte, wie seine Stiefel wegzurutschen drohten, als er auf die Egel trat, die immer noch den Boden bedeckten. Er hörte das leise, fette Popp eines jeden Tieres unter seinen Sohlen. Rebecca packte seinen Arm, als sie beinahe stürzte, weil sie ebenfalls auf dem Teppich aus Egeln ausglitt.
    Der Tod ihrer grausigen Kinder zeigte eine unmittelbare Auswirkung auf die Egel-Dame. Sie zog ihre Tentakel zurück und stieß einen Schrei aus, ein seltsames, schrilles, trällerndes Heulen, das wie nichts auf Erden klang – ein Laut, der durch seine absolute Fremdartigkeit nur noch entsetzlicher wurde.
    Sofort machten sich sämtliche Egel im Raum auf den Weg zu ihr, entfernten sich von Rebecca und Billy, machten unter und hinter ihnen eine Gasse frei für ihre mörderischen Tritte.
    Die Egel-Dame wuchs weiter, während sich die kleinen Leiber an ihr festsaugten und eins wurden mit der Kernkreatur. In weniger als einer Minute verdoppelte sich ihre Größe fast. Billy warf einen Blick über die Schulter und erkannte, dass sie mit dem Rücken gegen die abgeschlossene Tür, durch die sie hereingekommen waren, gedrängt würden, wenn sie dem Monster die Wahl ihres Weges überließen.
    In der Südwand des Raumes befand sich eine geschlossene Doppeltür, die in eine Art zurückgesetzten Durchgang führte. Ein Meer von Egeln trennte sie davon, aber das Meer war in Bewegung, floss in Richtung des wachsenden Marcus-Dame-Monsters. Es schien sich ihrer Anwesenheit gar nicht bewusst zu sein, während es sich immer mehr von seinem Stock einverleibte und mit dem leise schmatzenden Flüstern flüssiger Bewegung zu riesenhafter Gestalt anschwoll.
    „Südtür“, zischte Billy, während sie langsam weiter zurückwichen. Sie mussten jetzt handeln und zwar schnell, sonst war ihre Chance vertan.
    „Und wenn sie abgeschlossen ist?“, flüsterte Rebecca.
    „Wir müssen es riskieren“, erwiderte er. „Ich geb dir Deckung. Auf drei. Eins … zwei … drei!“
    Rebecca rannte los, während Billy das Feuer eröffnete und Kugeln in den gigantischen, aufgeblähten Leib der Dame jagte. Sie schrie – dunkle Tiefen des Schmerzes und Hasses mengten sich in

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