Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor
würde ich wetten.“
Raccoon City war schon zu Beginn dieses Jahres in die Schlagzeilen geraten, als eine Serie ungewöhnlicher Morde die Stadt erschütterte. Dabei handelte es sich um scheinbar unmotivierte Bluttaten von extremer Brutalität; in einigen Fällen lag auch Kannibalismus vor. Die in der Umgebung Raccoons beheimateten Lokalzeitungen spekulieren bereits über etwaige Verbindungen zwischen den elf ungelösten Morden des vergangenen Sommers und den Gerüchten von einer Massenpsychose vor dem Ausbruch des alles verzehrenden Feuers.
Mr. Chavez wollte die Gerüchte weder bestätigen noch dementieren und sagte nur, dass man große Sorgfalt auf die Untersuchung der Tragödie legen werde …
Nationwide Today , Morgenausgabe, 10. Oktober 1998
ZAHL DER TOTEN IN RACCOON STEIGT WEITER SUCH- UND RETTUNGSMANNSCHAFTEN VERSTÄRKEN BEMÜHUNGEN
NEW YORK, NY – Die offizielle Zahl der Toten liegt jetzt bei knapp unter 4500. Derweil durchkämmt man die geschwärzten Ruinen von Raccoon City immer noch nach weiteren Opfern jener Apokalypse, die sich am frühen Morgen des vergangenen Sonntags ereignete. Während eine Nation trauert, arbeiten mehr als sechshundert Männer und Frauen daran, die Gründe der völligen Zerstörung eines einst friedvollen Städtchens aufzudecken. Örtliche Rettungsorganisationen, Wissenschaftler, Soldaten, Bundesagenten und Forschungsteams aus der freien Wirtschaft haben sich zu einer Demonstration von Entschlossenheit zusammengetan, vereinen ihre Ressourcen und akzeptieren delegierte Verantwortlichkeiten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
NDC-Direktor Terrence Chavez, offizieller Leiter der Aktion, wird durch Spitzenforscher von Seuchenkontrollzentren aus aller Welt unterstützt sowie durch Vertreter der nationalen Sicherheit mehrerer bundesstaatlicher Behörden. Ebenfalls an den Untersuchungen beteiligt ist ein Team von Mikrobiologen von Umbrella, Inc., dem pharmazeutischen Unternehmen, das die Möglichkeit einer Verbindung zwischen dem firmeneigenen Chemielabor am Rande der Stadt und der rätselhaften Infektion, die inzwischen allgemein als „Raccoon-Syndrom“ bezeichnet wird, erforschen will.
Erste Diagnosen dieser Krankheit seien vage und nicht schlüssig gewesen, sagt Dr. Ellis Benjamin, Leiter des Umbrella-Teams, „aber wir sind überzeugt, dass die Einwohner von Raccoon mit irgendetwas infiziert wurden, entweder versehentlich oder mit Vorsatz. Im Moment wissen wir nur, dass es nicht durch die Luft übertragen zu werden scheint und dass es im Endstadium zu rapidem Zellverfall kam, der im Tod endete. Wir wissen noch immer nicht, ob es bakteriell oder viral war und um welche Symptome es sich handelte, aber wir werden nicht ruhen, bis wir unsere sämtlichen Mittel ausgeschöpft haben. Auf welche Ergebnisse wir auch stoßen mögen und ob nun Umbrella die Katastrophe mit verschuldet hat oder nicht – wir sehen uns dazu verpflichtet, diese Angelegenheit lückenlos aufzuklären. Es ist das Mindeste, was wir tun können, in Anbetracht dessen, was unser Unternehmen den Menschen von Raccoon verdankt.“ Umbrella schuf allein im Werk Raccoon City fast tausend Arbeitsplätze.
Die 142 Überlebenden werden nach wie vor an einem geheim gehaltenen Ort zwecks Beobachtung und Befragung unter Quarantäne gehalten. Ihre Namen wurden noch immer nicht veröffentlicht, allerdings hat das FBI eine Stellungnahme über ihren gesundheitlichen Zustand herausgegeben. 17 Überlebende erlitten demnach leichte Verletzungen, befinden sich aber in stabilem Zustand, 79 sind nach operativen Eingriffen immer noch in kritischer Verfassung und 46 Überlebende wurden zwar nicht verletzt, erlitten aber schwere psychische Zusammenbrüche. Es gibt bislang keinerlei Erkenntnis, dass diese Menschen von dem Syndrom befallen sind. Die Stellungnahme enthielt jedoch Aussagen von Überlebenden, von denen die Existenz der Infektion bestätigt wird.
General Martin Goldmann, der die militärischen Operationen in der verheerten Stadt überwacht, hegt die Hoffnung, dass alle, die noch als vermisst gelten, innerhalb der nächsten sieben Tage gefunden werden. „Wir haben bereits vierhundert Leute da draußen, die rund um die Uhr nach Überlebenden suchen und Identitäten überprüfen – und ich erhielt gerade die Meldung, dass am Montag noch zweihundert Männer und Frauen hinzukommen werden … “
Fort Worth Bugler , 10. Oktober 1998
MÖGLICHE VERSTRICKUNG STÄDTISCHER MITARBEITER IN RACCOON- TRAGÖDIE
FORT WORTH, TX –
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