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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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neunzehn Jahre alt war und in etwa so „gefährlich“ wie eine Pfadfinderin aussah. Das Wenige, das sie wusste – ein paar Dinge über Trent, den Umbrella-Insider, und den Verbleib von Sherry Birken, der Tochter des Wissenschaftlers – vergrub sie tief in sich und behielt es dort.
    Als den anderen klar wurde, dass sie als Informantin nutzlos war, brachte man sie weg. Und dann, mit Handschellen gefesselt, völlig verängstigt, zwei Privatflugzeuge und ein Hubschrauber später … die Insel.
    Claire sah sie nicht einmal, man hatte ihr eine Kapuze über das Gesicht gezogen und die erstickende Schwärze schürte ihre Angst noch zusätzlich. Rockfort Island, davon hatte der Pilot gesprochen, oder? Die Insel lag weit von Paris entfernt, und darin erschöpfte sich auch schon Claires Wissen.
    Donner, sie hörte Donner. Sie erinnerte sich, im Morgengrauen über einen morastigen Gefängnisfriedhof getrieben worden zu sein; durch die Kapuze hindurch hatte sie einen Blick auf Gräber erhaschen können, die mit aufwändigen Grabsteinen geschmückt waren. Dann war es ein paar Stufen abwärts gegangen … willkommen in deinem neuen Zuhause … und BUUMMMMM !
    Der Boden erbebte mit einem unheilkündenden Rumpeln. Claire öffnete ihre Augen gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie eine der Deckenlampen erlosch, und wie sich die dicken Metallgitterstäbe ihrer Zelle mit einem Mal wie auf einem Fotonegativ vor ihr abzeichneten, nach links in der Pechschwärze davon drifteten. Sie lag auf der Seite, auf einem feuchten, dreckigen Boden.
    Du stehst besser auf. Gegen das Pochen in ihrem Kopf ankämpfend, kam sie auf die Knie. Ihre Muskeln waren steif und schmerzten. In dem nasskalten Raum herrschten Finsternis und Stille, nur unterbrochen vom trägen, einsamen Geräusch tropfenden Wassers. Es hatte den Anschein, als wäre sie allein.
    Aber sicher nicht lange. O Mann, ich stecke wirklich tief in der Scheiße! Sie befand sich in der Gewalt von Umbrella, und in Anbetracht der Verwüstung, die sie in Paris angerichtet hatte, war es unwahrscheinlich, dass man sie dafür belobigen und nach Hause schicken würde.
    Das Bewusstwerden ihrer Lage krampfte ihr den Magen zusammen, aber sie bemühte sich redlich, ihre Angst zu unterdrücken. Sie musste klar denken und ihre Möglichkeiten abwägen, und sie musste zum Handeln bereit sein. Wenn sie so leicht in Panik verfallen würde, hätte sie niemals Raccoon City überlebt …
    Aber der Unterschied ist, dass du jetzt auf einer Insel festsitzt, die unter Umbrellas Kontrolle steht. Selbst wenn du es an den Wachen vorbei schaffen würdest, wohin wolltest du dich dann wenden?
    Ein Dilemma nach dem anderen. Vermutlich sollte sie zunächst einmal versuchen, aufzustehen. Von der schmerzenden Beule an ihrer rechten Schläfe abgesehen, die sie dem Arschloch verdankte, das sie niedergeschlagen hatte, glaubte sie nicht, dass sie verletzt war.
    Ein weiteres, gedämpftes Rumpeln, und von oben schwebte ein Schleier aus Gesteinsstaub herab. Sie konnte ihn im Nacken spüren, und es klang definitiv so, als läge Rockfort unter schwerem Beschuss. Oder als sei Godzilla zu Besuch gekommen.
    Was zum Teufel ging da draußen vor?
    Sie kam auf die Beine und wimmerte unter dem Schmerz, den ihr der Gewehrkolben zugefügt hatte. Sie wischte Staub von ihren nackten Armen und streckte die erkalteten Muskeln. Angesichts des unterirdischen Raumes wünschte sie sich, etwas Wärmeres als nur Jeans und eine ärmellose Weste für das Treffen mit Chris gewählt zu haben.
    Chris! Ich hoffe, du bist in Sicherheit! In Paris hatte sie das Umbrella-Sicherheitsteam absichtlich von Leon und den anderen – Rebecca und zwei Agenten der Exeter-S. T. A. R. S. – fortgelockt. Falls Chris nicht ebenfalls geschnappt worden war, würde er inzwischen, so nahm Claire jedenfalls an, mit dem Team Kontakt aufgenommen haben. Und wenn sie an einen Computer mit einem Uplink käme, müsste sie in der Lage sein, Leon eine Nachricht zukommen zu lassen.
    Na klar, bieg einfach dieses Stahlgitter auf, such dir ein paar Maschinenpistolen und leg die Bewohner der Insel um. Oh, und dann hackst du dich in ein streng gesichertes Relay-System ein – vorausgesetzt, du findest einen herrenlosen Computer. Und das alles, um Leon mitzuteilen, dass du eigentlich gar nicht weißt, wo Rockfort liegt …
    Ein innere Stimme unterbrach sie: Denk positiv, verdammt! Für Sarkasmus ist später Zeit, vorausgesetzt, du überlebst. Was steht dir an Mitteln zur Verfügung?
    Gute Frage.

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