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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Mittagessen auszuteilen. Vorher waren sie alle abgenippelt. Und in diesem Turmzimmer schien niemand Donuts oder sonst etwas gebunkert zu haben; er hatte bereits nachgeschaut. Er war am Verhungern.
    Vielleicht sollte ich mich nach Europa absetzen und die internationale Küche genießen. Ich kann jetzt hingehen, wohin ich will, überall hin. Nichts hält mich mehr zurück.
    Dieser Gedanke hätte ihn eigentlich in Hochstimmung versetzen sollen – so viele Möglichkeiten standen ihm offen – , aber das tat er nicht. Vielmehr weckte er ein irgendwie seltsames Gefühl in ihm. Und Nervosität. Und so dachte er stattdessen weiter über seine Flucht nach. Das Haupttor, das aus dem Gefängnis führte, war abgeschlossen, aber er ging davon aus, dass er einen der Emblemschlüssel finden würde, wenn er nur genug von den Wachen durchsuchte. Auf den Anstaltsdirektor, den dahingeschiedenen Paul Steiner, war er bereits gestoßen, aber dessen Schlüssel waren weg gewesen.
    Genau wie der größte Teil seines Gesichts , dachte Steve und war darüber nicht sonderlich unglücklich. Steiner war ein echter Kotzbrocken gewesen, war herumstolziert, als sei er Graf Koks persönlich, hatte immer gelächelt, wenn wieder ein Gefangener ins Krankenrevier geführt wurde. Und niemand war je von dort zurückgekehrt …
    Da! Ein Geräusch!
    Steve erstarrte und heftete den Blick auf die Metalltür, die dem Turm genau gegenüber lag. Dahinter befand sich der Friedhof, und er wusste, dass es dort von Zombies nur so wimmelte; er hatte einen Blick hinüber geworfen, gleich nachdem er die Zombies im Hof umgelegt hatte. Herrgott, ob die in der Lage waren, Türen zu öffnen? Nein, das waren alles Matschhirne, die konnten unmöglich imstande sein, Türen aufzumachen – aber wenn doch, wozu waren sie dann wohl noch fähig … ?
    Nur keine Panik. Du hast das Maschinengewehr, capito?
    Die anderen Gefangenen waren alle tot. Wenn es ein Mensch war, war er ihm unter Garantie nicht freundlich gesonnen … und wenn es kein Mensch, sondern ein Zombie war, würde Steve ihn von seinem Leid erlösen. So oder so, er würde nicht zögern, und er würde keine Angst haben. Angst war etwas für Weicheier.
    Steve umfasste den Abzugsbügel des schweren, schwarzen Gewehrs entschlossener. Als die Tür aufstieß, schluckte er trocken, schaltete den Suchscheinwerfer ein … und sobald er das Ziel im Visier hatte, drückte er ab.
    Ratternd spuckte die Waffe einen Kugelhagel aus, der Schaft ruckte in seiner Hand, die Geschosse wirbelten winzige Schlammfontänen auf. Steve erhaschte einen Blick auf etwas Rosafarbenes, ein Hemd vielleicht. Dann warf sich sein Ziel aus der Schusslinie. Es bewegte sich viel zu schnell, als dass es einer der Zombies hätte sein können.
    Er hatte von Monstern gehört, die Umbrella ausgebrütet hatte, und Maschinengewehr hin oder her, er hoffte bei Gott, dass er es hier nicht mit einem davon zu tun hatte.
    Ich hab keine Angst. Ich hab keine …
    Er schwenkte den Suchscheinwerfer nach rechts und schoss weiter. Auf seiner Stirn lag plötzlich kalter Schweiß. Die Person – oder das Ding – befand sich hinter dem Mauervorsprung am Fuß des Turms, außerhalb seines Blickfelds. Und wenn er es schon nicht töten konnte, konnte er es vielleicht wenigstens verscheuchen. Betonsplitter spritzten umher. Der gebündelte Lichtstrahl strich über die untere Hälfte eines toten Gefängniswärters, über Schlamm und Trümmer, aber da war kein Ziel …
    Doch dann flitzte etwas blitzschnell hinter der Mauer hervor. Flüchtig erhaschte der Blick ein blasses, nach oben gerichtetes Gesicht.
    BAMM ! BAMM ! BAMM !
    Der Scheinwerfer im Hof zerbarst. Glühend heiße Glasscherben regneten herab.
    Mit einem Aufschrei sprang Steve vom Maschinengewehr weg. Jemand schoss auf ihn, und er war drauf und dran, sich in die Hosen zu machen.
    „Nicht schießen!“, rief er mit kläglicher Stimme. „Ich ergebe mich!“
    Für ein paar Sekunden herrschte Totenstille, dann drang eine coole Frauenstimme aus dem Dunkeln, tief und irgendwie amüsiert.
    „Sag:,Ich zieh den Schwanz ein!‘“
    Steve blinzelte verunsichert, verwirrt. Dann erinnerte er sich wieder, wie man atmete, und er spürte, wie seine Wangen sich röteten, als die Angst von ihm abfiel.
    „Ich geb auf … “ Das war so was von lahm. „Ich komm runter“, sagte er, erleichtert, dass seine Stimme diesmal nicht zu versagen drohte. Wenn er es mit einem Feind zu tun hatte, blieb ihm immer noch die Neunmillimeter … aber

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