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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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rutschten vom glatten Marmor der Grabsteine ab, aber sie schaffte es, zwischen zweien von ihnen hochzuklettern und das Gleichgewicht zu halten. Damit war sie für den Moment außer Reichweite der Kreaturen.
    Für den Moment? Für eine Sekunde! Du musst hier weg, und zwar schnell!
    Das Messer nützte ihr nicht viel, sie wagte sich nicht nahe genug an die Wesen heran, um es einsetzen zu können – ein einziger kräftiger Biss von einer dieser Gestalten, und sie würde sich deren Heer anschließen – falls sie nicht vorher aufgefressen wurde.
    Der Zombie mit dem geschwärzten Gesicht befand sich ihr am nächsten. Sein Haar war weggesengt, ein Teil seines Hemdes schwelte noch. Er war so nahe, dass Claire den öligen, Übelkeit erregenden Geruch von verbranntem Fleisch riechen konnte, überlagert vom Gestank des Treibstoffs, der dies angerichtet hatte. Ihr blieben höchstens zehn, fünfzehn Sekunden, bis der Zombie nahe genug war, um seine Arme nach ihr auszustrecken.
    Vorsichtig balancierend warf sie einen Blick in die südöstliche Ecke des Areals. Zwischen ihr und dem Ausgang befanden sich nur zwei dieser Wesen, aber das waren bereits zwei zu viel. Sie würde nie an beiden vorbeikommen, auch wenn sie von Raccoon her wusste, dass sie langsam waren und ihr Grips nahe Null lag. Wenn sie eine Beute ins Auge gefasst hatten, bewegten sie sich schnurstracks darauf zu, unabhängig davon, was ihnen gerade im Weg stand. Wenn sie die beiden nur vom Tor hätte weglocken können …
    Gute Idee, nur dass zu viele andere in der Nähe sind, sechs oder sieben, und die würden mich einkreisen … außer ich bleibe auf den Grabsteinen.
    Zu beiden Seiten der mittleren Gräberreihe befanden sich mehrere Zombies, aber am Ende der Reihe stand nur einer, unmittelbar davor … und dieser war kaum noch als,funktionstüchtig‘ zu bezeichnen. Ihm fehlte ein Auge, außerdem war einer seiner Arme gebrochen und baumelte schlaff herunter.
    Es war ein riskanter Plan – nur ein Fehltritt, und sie war erledigt. Aber der verbrannte Mann griff bereits mit seinen verkohlten, zitternden Händen nach ihrem Knöchel. Regen zischte auf seinem ihr zugewandten Gesicht.
    Claire sprang und ruderte instinktiv mit den Armen, als sie mit beiden Füßen auf der schmalen Oberkante des nächsten Steines der langen Reihe landete. Sie drohte, vornüber zu stürzen und drehte ihren Körper, um das Gleichgewicht zu wahren. Aber es nützte alles nichts, sie würde fallen …
    Ohne nachzudenken, stieß sie sich ein weiteres Mal ab und sprang. Und dann noch einmal. Sie nutzte die ungleichmäßigen Grabmale wie Steine, die das Überschreiten einer Furt ermöglichten. Ein Virusträger mit aschfahlem Gesicht grabschte nach ihren Unterschenkeln, stöhnte in fiebrigem Hunger, aber da war sie auch schon an ihm vorbei und auf dem nächsten Grab gelandet. Sie hatte keine Ahnung, wie sie die Dynamik ihrer Flucht stoppen sollte – aber das war auch nicht mehr nötig. Ihre Sprungfolge endete schon einen Satz später, als sie abrutschte und mit einer ungeschickten Schulterrolle auf dem schlammigen Boden landete.
    Uff! Der Aufprall war hart, aber sie führte die Bewegung zu Ende und kam auf die Beine, wenn auch nur mit Mühe und Not, denn ihre Füße fanden kaum Halt in dem Morast. Der einäugige Zombie taumelte gurgelnd auf sie zu, befand sich schon in Reichweite – doch sie stolperte schnell um ihn herum, hielt sich auf seiner blinden Seite, das Messer zum Stoß bereit. Die Kreatur versuchte sich umzudrehen, um ihr Futter wiederzufinden, aber es bereitete Claire keine Mühe, sich im toten Winkel zu halten.
    Sie riskierte es, das Wesen kurz aus den Augen zu lassen, und sah, wie die anderen Zombies näher kamen. Der Regen nahm zu und spülte den Schlamm von ihr ab.
    Es klappt – nur noch ein paar Sekunden …
    Enttäuscht über seinen Misserfolg fuchtelte der halb geblendete Infizierte mit seinem unversehrten Arm durch die Luft. Die schmutzigen, geschwärzten Fingernägel kratzten über Claires Brust, und der Zombie stöhnte sehnsüchtig auf, scharrte über den feuchten Jeansstoff, bekam ihn jedoch nicht richtig zu fassen.
    Gott, das Ding berührt mich …
    Mit einem Schrei, gleichermaßen aus Angst wie Ekel geboren, stach Claire mit dem Messer zu. Tiefe, fast blutlose Schnitte klafften in den Handgelenken des Wesens, aber es hörte nicht auf, nach ihr zu greifen. Es schien unempfindlich für die Verletzungen, die sie ihm beibrachte, kam taumelnd näher, und Claire entschied, dass

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