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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Film, den er einmal gesehen hatte, über einen Mann mit Super-Röntgenblick, der allen möglichen Scheiß sehen konnte. Schätze, wir werden nie erfahren, was sie erkennen. Steve legte auf den Nächststehenden an, kniff ein Auge zu, und bamm! Mitten durch das gute alte Vorderhirn. Wie durch Zauberei erschien ein sauberes Loch in der graugrünen Stirn des Zombies. Die roten Augen der Kreatur schienen zu verglimmen und schließlich zu verlöschen, als sie fiel, erst auf die Knie und dann vornüber aufs Gesicht. Platsch . Widerlich.
    Die Kameraden des Zombies nahmen keine Notiz davon und kamen näher. Dem Einzelkämpfer stand ein Schreibtisch im Weg, dennoch setzte er weiter einen Fuß vor den anderen, offenbar ohne zu merken, dass er nicht mehr vorankam.
    Steve schaltete den Nächsten ebenso aus wie den Ersten, ein Schuss genügte, aber aus irgendeinem Grund kam er sich dabei gar nicht so toll vor. Sie einfach so niederzuschießen. Im Gefängnis vorhin hatte es ihm nichts ausgemacht – dort war es ein gutes Gefühl gewesen, ein Gefühl der Macht sogar. Er hatte lange genug in diesem Höllenloch gesessen, um rechtschaffen sauer zu sein, und das Heft wieder in der Hand zu haben, das war wie Weihnachten gewesen, wie ein wundervolles, großes Geschenk, auf das sich ein kleines Kind das ganze Jahr über freut, so wie er selbst sich immer gefreut hatte …
    Halt die Klappe. Steve wollte nicht daran denken, es war Kacke. Er hatte also nicht das Bedürfnis, jedes Mal zu applaudieren, wenn er einen von ihnen umnietete, na und? Das hieß nur, dass ihm langweilig wurde.
    Rasch erschoss er die letzten beiden, die Schüsse schienen lauter als die zuvor, fast schon ohrenbetäubend. Ein schneller Blick in die Runde, ob etwas Nützliches herumlag – wenn Büroklammern und schmutzige alte Kaffeetassen nützlich gewesen wären, hätte er sich glücklich schätzen können – , dann war er bereit weiterzugehen. In der Rückwand gab es zwei Türen, eine auf jeder Seite des Raumes. Er entschied sich aus Prinzip für links. Irgendwo hatte er gelesen, dass die meisten Menschen rechts nahmen, wenn man sie vor die Wahl stellte.
    Nachdem er seine Munition überprüft hatte, ging er an einem großen, leeren Aquarium vorbei, das die linke Seite des Raumes dominierte, drückte vorsichtig die Tür auf und sah sich so weit um, wie es ihm möglich war. Dunkel, tief, der Geruch von Salzwasser und Öl, keine Bewegung. Er trat ein, schwenkte die Luger …
    … und lachte laut auf, ein Strom schierer Freude durchflutete ihn, während das Echo seines Lachens zu ihm zurückkam. Es war ein Hangar, und direkt vor ihm stand ein Mordsding von einem Wasserflugzeug. Ihm jedenfalls kam es groß vor, er war bislang meistens in kleinen zweimotorigen Privatflugzeugen geflogen.
    Hocherfreut ging Steve auf die Maschine zu, die direkt unterhalb der Gitterplattform zu seinen Füßen stand. Er war ein unerfahrener Pilot, meinte aber, sich gut genug auszukennen, um das Ding nicht abstürzen zu lassen.
    Eins nach dem anderen. Geh an Bord, überprüf den Treibstoffstand, den allgemeinen Zustand, mach dich mit der Steuerung vertraut …
    Am Rand der Plattform blieb er stehen und schaute mit gerunzelter Stirn hinunter. Er war mindestens drei Meter über der Vorderhaube, die fest verschlossen aussah.
    Links von ihm befand sich eine Konsole, an der ein paar Felder aufleuchteten. Steve ging hinüber und besah sie sich, und er lächelte, als er die Steuerung entdeckte. Das System sollte einem winzigen Diagramm zufolge auch die Flugzeugtür öffnen.
    „Presto“, sagte er und drückte den Schalter. Ein lautes, knirschendes mechanisches Geräusch dröhnte durch den riesigen Hangar und ließ Steve zusammenfahren. Aber es verstummte nach ein paar Sekunden, als am Rand der Plattform ein Zwei-Personen-Aufzug zum Halten kam.
    Steve betrat den Lift, nahm das Kontrollfeld in Augenschein – und begann zu fluchen, rief jedes Schimpfwort, das ihm einfiel, und das gleich zwei Mal. Neben drei sechseckigen Feldern standen die Worte „Schlüssel hier einführen“. Keine Schlüssel, kein Strom.
    Diese Scheißschlüssel könnten überall auf dieser gottverdammten Insel sein! Und wie groß ist die gottverdammte Chance, dass alle drei sich an ein- und derselben gottverdammten Stelle befinden?
    Er holte tief Luft, zwang sich dazu, sich ein wenig zu beruhigen, und dann brachte er die nächsten Minuten damit zu, herauszufinden, wie die Kontrollen des Flugzeugs mit dem Rest des Systems verbunden

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