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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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vermochte.
    Vielleicht eine Gehirnerschütterung. Was es auch war, Randy brauchte ein Krankenhaus, ärztliche Versorgung. Carlos ging neben ihm in die Hocke, und das Herz tat ihm weh, während er ein Stück von Randys Hemd abriss und es schnell zu einer Kompresse faltete.
    Wir sind am Arsch. Da draußen waren keine Cops, keine Sanitäter, diese Stadt stirbt oder ist bereits tot. Wenn wir Hilfe wollen, müssen wir sie uns selber suchen, und Randy ist nicht in der Verfassung, noch zu kämpfen.
    „Das könnte ein bisschen wehtun, ’mano , aber wir müssen verhindern, dass dein Stiefel völlig durchweicht“, sagte Carlos. Er versuchte, entspannt zu klingen, während er den zusammengefalteten Stoff gegen Randys blutenden Knöchel presste. Es half nichts, ihm Angst einzujagen, erst recht nicht, wenn er so fertig war, wie Carlos es vermutete. „Drück fest dagegen, okay?“
    Randy presste die Kiefer zusammen, ein heftiges Zittern durchlief ihn, aber er tat, wozu Carlos ihn aufgefordert hatte und hielt den provisorischen Verband fest. Während Randy sich nach vorne beugte, untersuchte Carlos seinen Hinterkopf und stöhnte innerlich auf beim Anblick des blutigen, unförmigen Flecks unter den verfilzten schwarzen Locken. Wenigstens schien die Wunde nicht mehr zu bluten.
    „Wir müssen hier weg, Carlos“, sagte Randy. „Lass uns nach Hause gehen, okay? Ich will nach Hause.“
    „Bald“, sagte Carlos sanft. „Bleiben wir erst mal hier sitzen und ruhen uns noch ’ne Minute aus. Dann gehen wir weiter.“
    Er dachte an all die Schrottautos, an denen sie vorbeigerannt waren, an die Berge von zertrümmerten Möbeln, an all die hastig errichtete Blockaden auf den Straßen. Vorausgesetzt, sie fanden überhaupt ein Auto, in dem der Schlüssel steckte, so war doch nahezu jede Straße unpassierbar. Carlos hatte keinen Pilotenschein, aber er hatte ein paar Mal einen Hubschrauber geflogen – das würde sich auszahlen, falls sie auf einen Flugplatz stießen.
    Aber zu Fuß schaffen wir es nie. Selbst wenn Randy nicht verletzt wäre. Der komplette U. B. C. S. wurde ausgeschaltet, oder so ziemlich jedenfalls. Da draußen müssen Hunderte, vielleicht Tausende von den Dingern sein.
    Wenn sie andere Überlebende hätten finden und sich mit ihnen zusammenschließen können … aber in diesem Alptraum jemanden aufzuspüren, wäre einem ganz eigenen Alptraum gleich gekommen. Kurz dachte er an Trents Restaurant, aber er ignorierte den Einfall – zum Teufel mit diesem Wahnsinn, sie mussten aus der Stadt raus , und dazu brauchten sie Hilfe. Die Truppführer waren die Einzigen, die den Evakuierungsplan kannten und Funkgeräte besaßen, und Carlos würde auf keinen Fall zurückgehen …
    Aber das muss ich ja auch nicht, oder?
    Er schloss für einen Moment die Augen, und ihm wurde klar, dass er das Offensichtliche übersehen hatte; vielleicht waren ihm die Nerven doch mehr durchgegangen, als er dachte. Es gab mehr als ein Funkgerät auf der Welt – und alles, was er tun musste, war, eines davon zu finden. Er würde einen Funkspruch an die Transporter absetzen – ach, zum Teufel, an wen auch immer – und darauf warten, dass jemand auftauchte.
    „Ich fühl mich nicht besonders“, sagte Randy so leise, dass Carlos ihn fast nicht hörte. Er sprach jetzt noch undeutlicher als zuvor. „Juckt … es juckt so … “
    Carlos tätschelte ihm leicht die Schulter. Die Hitze von Randys fiebriger Haut strahlte durch sein T-Shirt. „Du kommst wieder in Ordnung, Bruder, halt nur durch. Ich werde uns hier rausbringen.“
    Er klang halbwegs zuversichtlich. Carlos hätte sich nur gewünscht, es selbst glauben zu können.

SECHS
    Ted Martin, dem hageren Mann Ende dreißig, war mehrmals in den Kopf geschossen worden. Nicholai konnte nicht sagen, ob er ermordet oder ausgeschaltet worden war, nachdem ihn das Virus befallen hatte, und es war ihm auch egal – was zählte war, dass Martin, dessen offizieller Titel „persönlicher und politischer Verbindungsoffizier des Polizeipräsidenten“ gelautet hatte, Nicholai die Zeit ersparte, ihn erst aufzuspüren.
    „Sehr freundlich von Ihnen“, sagte Nicholai und lächelte auf den toten Spürhund hinab. Martin hatte außerdem die Höflichkeit besessen, nahe der Stelle zu sterben, wo er sich hatte einfinden sollen: im Büro des Squadrooms der Detectives im Ostflügel des RPD .
    Ein exzellenter Beginn meines Abenteuers – wenn sie es mir alle so leicht machen, wird das eine sehr kurze Nacht.
    Nicholai stieg über

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