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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Entscheidung abgenommen, was sie als Nächstes tun sollte – sie brauchte einfach mehr Munition, und sie wusste, wo im S. T. A. R. S.-Büro mehr davon zu finden war, im Waffensafe: 9 Millimeter, vermutlich Schrotpatronen, vielleicht sogar einer von Barrys alten Revolvern.
    Das Revier war wenigstens nicht allzu weit entfernt. Jill hielt sich in den wachsenden Schatten und wich den wenigen Zombies, denen sie begegnete, problemlos aus; viele von ihnen waren so verwest, dass sie sich nur noch langsam voranbewegen konnten. Eines der Tore, durch die sie gehen musste, um zum Revier zu gelangen, war vertäut und fachmännisch zugeknotet worden. Die Knoten hatte man mit Öl getränkt. Jill verpasste sich im Geiste einen Tritt in den Allerwertesten, weil sie es versäumt hatte, ein Messer einzustecken. Glücklichweise hatte sie jedoch in der Bar ein Feuerzeug mitgenommen, auch wenn sie sich darum sorgte, dass der Rauch Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Aber diese Sorge hielt nur so lange, bis sie das Tor passierte und den Berg in Brand gesetzter Trümmer weiter voraus entdeckte, direkt vor Umbrellas Medikamenten-Store. Wahrscheinlich waren die Schäden während der Tumulte entstanden. Jill dachte daran, stehen zu bleiben, um die Flammen zu löschen, aber es schien keine Gefahr zu bestehen, dass sie auf die umstehenden Gebäude übergriffen.
    Da war sie also nun, vor den Toren des RPD . Der Aufruhr hatte hier am Schlimmsten gewütet. Die Straße war übersät mit Autowracks, niedergerissenen Barrikaden und orangefarbenen Leitkegeln. Doch unter dem Schutt waren keine Leichen auszumachen. Rechts von Jill spie ein Feuerhydrant zischend eine Wasserfontäne in die Luft. Unter anderen Umständen wäre das Geräusch vielleicht sogar angenehm gewesen – an einem heißen Sommertag und im Beisein lachender, spielender Kindern. Zu wissen, dass kein Feuerwehrmann oder städtischer Arbeiter kommen würde, um den Hydranten zu reparieren, schmerzte Jill innerlich, und der Gedanke an die Kinder … war einfach zu viel. Sie sperrte ihn aus, entschlossen, sich nicht zu erlauben, an Dinge zu denken, die sie nicht in Ordnung bringen konnte. Sie hatte auch so schon genug, worüber sie sich sorgen musste.
    Zum Beispiel Vorräte zu horten … Worauf wartest du noch? Auf eine schriftliche Einladung?
    Jill holte tief Luft, drückte das Tor auf und zuckte beim Kreischen der rostigen Scharniere zusammen. Ein rascher Blick verriet ihr, dass der kleine, umzäunte Hof leer war. Erleichtert senkte sie die Waffe und schloss sorgfältig das Tor, bevor sie auf das massive Holzportal des RPD -Gebäudes zuging. Eine Menge Polizisten waren draußen auf den Straßen ums Leben gekommen, was Jill ihre Sache erleichtern würde, so schrecklich es sich auch anhören mochte: Sie würde sich nicht mit zu vielen Infizierten herumschlagen müssen, wenn sie erst einmal drinnen war …
    Hinter ihr schwang quietschend das Tor auf. Jill kreiselte herum und drückte beinahe auf die Gestalt ab, die in den Hof stürzte – bis sie erkannte, um wen es sich handelte.
    „Brad!“
    Er taumelte in die Richtung, aus der er ihre Stimme hörte, und sie sah, dass er schwer verletzt war. Er umklammerte seine rechte Seite. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor, und als er keuchend seine freie Hand nach ihr ausstreckte, lag auf seinem Gesicht ein Ausdruck namenlosen Grauens.
    „Du … Jill!“
    Sie trat auf ihn zu und war so auf ihn fixiert, dass sie zunächst nicht begriff, was geschah, als er plötzlich verschwand. Eine Wand aus Schwärze war zwischen ihnen empor geschnellt, eine Schwärze, die ein tiefes, zorniges Grollen ausstieß und sich auf Brad zubewegte. Der Boden erbebte unter machtvollen Schritten.
    „ Sstaarrss “, artikulierte das Ding, das Wort fast begraben unter einem zitternden Knurren wie dem eines wilden Tieres, und Jill wusste, was es war, ohne sein Gesicht zu sehen – sie kannte es, wie sie ihre eigenen Träume kannte.
    Ein Tyrant!
    Brad wich nach hinten und schüttelte den Kopf, als könne er die näher kommende Kreatur verleugnen. Er wankte in einem Halbkreis zurück und stoppte, als er mit dem Rücken gegen die Ziegelsteinwand stieß. In dem Sekundenbruchteil, bevor das Ungeheuer ihn erreichte, konnte Jill es im Profil sehen. Die Zeit schien für diesen Augenblick still zu stehen und gestattete ihr, es wirklich zu sehen , zu sehen, dass es nicht ihr Alptraum-Tyrant war, aber auch keineswegs weniger schrecklich – im Gegenteil, dieses Monstrum war

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