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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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ergebenden nur noch schlimmer wurde: Wie lange hatte die Veränderung des Schreibers wohl gebraucht?
    Und wenn er richtig liegt mit der Seuche, wie viel Zeit bleibt Randy dann noch?
    Ein Polizeifunk-Scanner und eine Art Handfunkgerät standen auf einem Tresen auf der anderen Seite des Raumes, aber plötzlich war alles, woran er denken konnte, Randy, der unten darauf wartete, dass er, Carlos, zurückkehrte, und der währenddessen immer kranker wurde. Bislang hatte er sich ganz gut gehalten, hatte es geschafft, mit nur wenig Hilfe zwei der Blockaden zu überwinden, aber als sie das Pressegebäude von Raccoon erreichten, hatte er sich kaum mehr allein auf den Beinen halten können. Carlos hatte ihn im Erdgeschoss gegen einen defekten Münzfernsprecher gelehnt zurückgelassen, weil er ihn nicht die Treppe hochschleifen wollte. Auf dem unteren Absatz schwelten ein paar kleine Feuer, und Carlos hatte befürchtet, Randy könne stolpern und sich verbrennen …
    … was momentan seine geringste Sorge sein dürfte, Puta , was für eine Scheiße! Warum hat man uns nicht gesagt, worauf wir uns hier wirklich einlassen?
    Carlos würgte die Verzweiflung, die diese Frage noch schürte, hinunter. Das war etwas, mit dem er sich an die zuständigen Behörden wenden konnte, wenn sie erst einmal hier raus waren. Er würde vermutlich abgeschoben werden, da er nur durch Umbrella im Land war, aber was machte das schon? Im Augenblick erschien es ihm wie ein Picknick, in sein altes Leben zurückzukehren.
    Er eilte zu der Funkausrüstung und schaltete den Scanner ein, wusste aber nicht recht, was er als Nächstes zu tun hatte – er hatte noch nie einen benutzt, und seine einzige Erfahrung mit Funkgeräten beruhte auf einem Walkie-Talkie-Set, mit dem er mal als Kind gespielt hatte. Oben auf dem Scanner stand 200 Channel Multi-Band , und es gab auch einen Knopf. Er drückte ihn und sah, wie ihm eine kleine Digitalanzeige für ihn bedeutungslose Zahlen zublinkte. Bis auf statisches Knistern tat sich nichts.
    Toll. Das bringt uns echt weiter.
    Aber er wollte ja ohnehin eher das Funkgerät, und es sah zumindest aus wie ein solches, auch wenn auf der Seite AM / SSB Transceiver stand. Er nahm es in die Hand und fragte sich, ob es Kanäle gab oder einen Speicherabrufknopf …
    … und hörte draußen auf dem Gang Schritte. Langsame, schleifende Schritte.
    Er ließ das Funkgerät auf den Tresen fallen, hob sein Sturmgewehr an und wandte sich der Tür zu, die auf den Flur hinausführte. Die schlurfenden, ziellosen Schritte eines Zombies konnte er inzwischen identifizieren. Das große Redaktionsbüro war der einzige Raum im ersten Stock – wenn er nicht aus dem Fenster springen wollte, waren der Gang und die Treppe der einzige Weg hinaus. Er würde die Kreatur töten müssen, um zurück zu …
    O Scheiße, das Ding musste an Randy vorbei! Was, wenn es ihn erwischt hat? Was, wenn …
    Was, wenn es Randy war ?
    „Bitte nicht“, flüsterte er, aber nachdem ihm diese Möglichkeit einmal in den Sinn gekommen war, konnte er nicht mehr nicht daran denken. Er wich durch den Raum zurück und spürte, wie ihm der Schweiß über den Nacken lief. Die Schritte setzten sich fort, kamen näher – und war das nicht ein Humpeln, das er da heraushörte? Das Geräusch eines Fußes, der nachgezogen wurde … ?
    Bitte nicht! Ich will ihn nicht umbringen müssen!
    Die Schritte verhielten unmittelbar vor der Tür – und dann trat, schlurfte Randy Thomas in Carlos’ Blickfeld, mit leerer Miene und bar aller Schmerzen. Geifer hing ihm in Fäden von der Unterlippe.
    „Randy? Bleib genau da stehen, ’mano , okay?“ Carlos spürte, wie seine Stimme vor kläglicher Angst zu versagen drohte. „Sag etwas, okay? Randy?“
    Eine Art grauenhafte Akzeptanz erfüllte Carlos, als Randy den Kopf in seine Richtung drehte, weiter ging und die Arme erhob. Ein tiefes, gurgelndes Stöhnen entstieg seiner Kehle, und es war der einsamste Laut, den Carlos je gehört hatte. Randy sah ihn nicht wirklich und verstand auch allem Anschein nach nicht, was er sagte – Carlos war für ihn zu Nahrung geworden, nicht mehr und nicht weniger.
    „ Lo siento mucho “, sagte er und noch einmal auf Englisch, für den Fall, dass doch noch ein Teil von Randy übrig geblieben war: „Es tut mir Leid. Schlaf jetzt, Randy.“
    Carlos zielte sorgfältig, schoss und wandte den Blick ab, sobald er die gestanzten Löcher direkt über Randys rechter Augenbraue sah. Er hörte wie der Körper seines Kameraden zu

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