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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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der Mitte des Wagens der S. T. A. R. S.-Killer, den unförmigen Kopf nach hinten geworfen, und sein riesiges, lippenloses Maul zu einem unartikulierten, knurrenden Brüllen geöffnet. Die noch heilen Fenster bebten unter der Gewalt dieses wahnsinnigen Schreis.
    Jill eröffnete das Feuer. Jeder Schuss eine ohrenbetäubende Explosion. Die schweren Geschosse schlugen in den Oberkörper des Monsters, während es weiterheulte. Die schiere Gewalt der Treffer trieb es ein paar Schritte nach hinten, aber wenn es noch irgendeine andere Wirkung gab, konnte Jill sie nicht feststellen.
    Bei der sechsten Kugel fiel Mikhails Gewehr mit ein, die kleineren Geschosse hämmerten in Nemesis’ Beine, während Jill die Munition ausging. Mikhail kauerte noch immer an der Wand und er vermochte kaum zu zielen, aber Jill war dankbar für jede Hilfe, die sie bekommen konnte. Sie nahm ihre Beretta – selbst mit einem Speedloader würde sie zu lange brauchen, um den.357er nachzuladen – und drückte ab, versuchte, Kopfschüsse anzubringen.
    Klappt nicht …
    Nemesis hielt schreiend inne und richtete seine Aufmerksamkeit auf sie, seine geschlitzten weißen Augen wie Katarakta, seine gewaltigen Zähne glatt und glänzend. Tentakel schlängelten sich um seinen haarlosen, klumpigen Schädel.
    „Verschwinde!“, rief Mikhail, und Jill warf ihm einen Blick zu, zog den Gedanken nicht einmal in Betracht, schoss abermals – bis sie einen Augenblick später registrierte, dass Mikhail eine Granate in der Hand hielt, einen seiner zitternden Finger schon durch den Ring geschoben. Sie erkannte das Modell, ohne darüber nachzudenken – eine tschechische RG 34, Barry hatte Splittergranaten gesammelt – , während sie wirkungslos eine Kugel in Nemesis’ genähte Stirn jagte. Impakt-Granate. Wenn der Ring abgezogen ist, detoniert sie bei Kontakt. Aber das wird er nicht schaffen, das ist Selbstmord!
    „Nein, du verschwindest – geh hinter mich“, schrie sie zurück, und der S. T. A. R. S.-Killer machte einen gewaltigen Schritt nach vorn, mit dem er die Entfernung zwischen ihnen beinahe halbierte.
    „Hau ab!“ , befahl Mikhail abermals und zog den Ring, einen Ausdruck unfassbarer Konzentration und Entschlossenheit im totenbleichen Gesicht. „Ich bin schon tot. Mach endlich, los!“
    Ein weiterer Schuss aus der Beretta, dann war das Magazin leer.
    Jill wirbelte herum, rannte und ließ Mikhail allein mit dem Monster zurück.
    Carlos hörte das Schreien inmitten der Schüsse, während er versuchte, die Straßenbahn zum Halten zu bringen, weil er Jill und Mikhail unbedingt helfen wollte. Aber sie waren gerade in einer relativ scharfen Kurve, und die schlecht gewartete Steuerung widersetzte sich seinen Anstrengungen. Er stand etwa eine Sekunde davor, doch endlich zu ihnen stoßen zu können, als die Tür hinter ihm krachend auffuhr.
    Carlos wirbelte herum, das M16 im Einarm-Anschlag, die andere Hand instinktiv am Gashebel belassend – und sah Jill. Sie flog regelrecht in den Wagen, ihre Miene eine Maske wuchernden Schreckens. Ihre Lippen formten seinen Namen …
    … und hinter ihr entstand ein gewaltiges Beben aus Feuer und Lärm, stieß sie vornüber und zwang sie zu einer unbeholfenen Schulterrolle, die von dem hallenden Krachen aus dem zweiten Wagen begleitet wurde. Flammenzungen platzten durch das Fenster der hinteren Tür, während sich der Boden gefährlich neigte. Carlos prallte gegen den Fahrersitz, und die Lehne des Stuhles stieß ihm so brutal gegen den Schenkel, dass ihm Tränen in die Augen schossen.
    Mikhail!
    Carlos machte einen unsicheren Schritt in Richtung Heck – und sah nur brennende Teile des zerstörten zweiten Wagens, die hinter ihrem hergeschleift wurden und sich lösten, als die Straßenbahn an Fahrt gewann. Mikhail konnte nicht überlebt haben, und Carlos begann sich ernsthafte Sorgen um ihre eigenen Chancen zu machen, als Jill nach vorne getaumelt kam. Ihr Gesicht war verzerrt. Was immer sie auch gesehen haben mochte, es musste schrecklich gewesen sein.
    Die Straßenbahn erreichte eine weitere Kurve und geriet dann außer Kontrolle, wurde vor- und zurückgeworfen wie ein Schiff auf stürmischer See – mit dem Unterschied, dass Donner und Blitze dadurch entstanden, dass ihr Wagen mit Wucht in Gebäude und Autos krachte und riesige Funkenwolken aufstieben ließ.
    Anstatt dadurch langsamer zu werden, schien der Wagen bei jedem Aufprall noch an Geschwindigkeit zu gewinnen und rumpelte unter fürchterlichem metallenen Kreischen

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