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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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tröstend in ihrer Wahrheit. Meins! Ich entscheide, ich!
    Nicholai atmete ein paar Mal tief durch und konzentrierte sich auf die Formeln, die ihm Erleichterung versprachen …
    … während er die Straßenbahn langsam davon rumpeln hörte.
    Er würde einen Weg finden, sie dafür büßen zu lassen. Er würde sie dazu bringen, um Gnade zu winseln, und er würde laut lachen, wenn sie anfingen zu schreien.

FÜNFZEHN
    Jill stand neben Carlos im Führerhaus des Zuges und schaute nach draußen, wo die dunklen Ruinen von Raccoon langsam vorbeizogen. Im gelblichen Strahl des Frontscheinwerfers allein konnten sie nicht viel sehen, aber es loderten zahlreiche kleine Feuer und der nicht ganz volle Mond warf sein kaltes Licht über die Szenerie – über schuttübersäte Straßen, zerbrochene, mit Brettern vernagelte Fenster und über lebende Schatten, die ziellos umherwankten.
    „Fahr langsam“, sagte Jill. „Wenn die Schienen blockiert sind und wir zu schnell … “
    Carlos warf ihr einen gereizten Blick zu. „Was du nicht sagst, da hätte ich ja nie dran gedacht. Gracias .“
    Sein Sarkasmus verlangte eigentlich nach einer Erwiderung, aber Jill war zu müde, und ihr Körper fühlte sich an wie ein riesiger blauer Fleck. „Ja, schon gut. Entschuldige.“
    Vor ihnen erstreckten sich die Schienen. Carlos bediente vorsichtig die Steuerung und verlangsamte in jeder Kurve buchstäblich auf Kriechgeschwindigkeit. Jill hätte sich gern hingesetzt oder wäre in den anderen Wagen zu Mikhail gegangen, um sich etwas hinzulegen – bis zum Uhrenturm waren es ein paar Meilen, und ein Jogger hätte locker mit ihnen Schritt halten können – , aber sie wusste, dass Carlos ebenfalls übermüdet war. Das Mindeste, was sie tun konnte, war, ihre schmerzenden Füße noch für ein paar Minuten zu ertragen und ihm Gesellschaft zu leisten.
    Es schien eine unausgesprochene Vereinbarung zwischen ihnen zu bestehen, nicht über Nicholai zu sprechen – vielleicht weil Spekulationen darüber, wo er war und was er gerade tat, ohnehin sinnlos waren. Was er auch im Schilde führen mochte, sie waren dabei, aus der Stadt zu verschwinden. Vorausgesetzt, dass sie überlebten, war Jill entschlossener denn je, dafür zu sorgen, dass Umbrella für alle begangenen Verbrechen büßte, und Umbrella, nicht Nicholai, war dafür verantwortlich, dass der Tod Einzug in Raccoon gehalten hatte.
    Ihre Intuition in Bezug auf Nicholai hatte sie nicht getrogen, wenn sie auch das wahre Ausmaß seiner Täuschung so nicht vermutet hatte. Nach dem zu schließen, was in dem Tagebuch stand, das Carlos gefunden hatte, schien es, als sei die Firma darauf vorbereitet gewesen, dass Raccoon infiziert werden könnte – und als habe man eine geheimes Team zusammengestellt, das über den genauen Ablauf der Katastrophe berichten, quasi Buch führen sollte. Das war schrecklich, aber nicht überraschend.
    Schließlich haben wir es mit Umbrella zu tun. Wenn sie illegalerweise gentechnisch Viren entwerfen und Killermaschinen züchten konnten, denen sie besagte Viren injizieren, warum sollten sie dann nicht auch aus Massenmord Kapital schlagen? Ein paar Notizen machen, ein paar Kämpfe dokumentieren …
    Jill stolperte gegen Carlos, als ein Stoß die Straßenbahn durchlief und das Geräusch splitternden Glases von dem anderen Wagen zu ihnen drang. Eine halbe Sekunde später hörten sie, wie Mikhail einen fiebrigen Schrei ausstieß – ob aus Angst oder vor Schmerzen, konnte Jill nicht feststellen.
    „Hier, übernimm die Steuerung“, sagte Carlos, aber sie war schon auf halbem Weg durch den Wagen, den schweren Revolver in der Hand.
    „Ich kümmere mich darum, fahr du weiter“, rief sie zurück, während sie auf die Tür zusprintete und wollte gar nicht daran denken, was sie erwarten mochte. Um den Wagen derart zu erschüttern …
    … muss eines ihrer Monster dahinterstecken. Und Mikhail kann vermutlich nicht mal aus eigener Kraft sitzen.
    Sie drückte die Tür auf und trat auf die Verbindungsplattform. Das schwere Rattern der fahrenden Straßenbahn schien unglaublich laut. Sie öffnete die zweite Tür. Mikhails Hilflosigkeit beschäftigte sie. Sie machte sich große Sorgen um ihn.
    Verdammt!
    Die einzelnen Elemente der Szene, in die sie hineinplatzte, waren ebenso simpel wie Todesgefahr signalisierend: ein zerbrochenes Fenster, überall Glasscherben, links von ihr Mikhail mit dem Rücken an der Wand und bemüht, auf die Beine zu kommen, dabei sein Gewehr als Krücke nutzend … und in

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