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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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dauern, bis die Sache publik wurde. Darüber hinaus war Jill auch nicht wirklich überzeugt, dass Nemesis tot war; wenn er erst genesen war, würde er wiederkommen. Es war unbeschreibliches Glück, dass er sie nicht schon längst angegriffen hatte.
    Bevor sie sich mit Carlos zusammentat, hatte sie vage den Plan gefasst, zu dem aufgegebenen Umbrella-Werk im Norden der Stadt zu gehen. Sie war zu der Überzeugung gelangt, dass es so etwas wie eine verlassene Umbrella-Einrichtung nicht gab – dazu liebten sie ihre geheimen Operationen viel zu sehr – , und dachte, dass man die Straßen um das Klärwerk vielleicht frei gehalten hatte, damit die Angestellten wegkamen. Es war immer noch einen Versuch wert, und außerdem war es das Beste, was ihr einfiel. Überdies verlief der schnellste Weg von hier aus der Stadt hinaus direkt hinter jener Anlage.
    Carlos schlief weiter, lag absolut reglos da, bis auf das Heben und Senken seines Brustkorbs. Sein Gesicht war schlaff vor Erschöpfung … und nachdem Jill einmal entschieden hatte, was zu tun war, beobachtete sie ihn eine ganze Weile, und ihr wurde klar, dass sie ihn zurücklassen musste. Die Entscheidung war schwer zu treffen, aber nur weil sie nicht allein sein wollte, und das war allenfalls ein selbstsüchtiger Grund. Fakt war jedenfalls, dass er verletzt war, weil er zwischen sie und Nemesis geraten war, und sie durfte ihn nicht noch einmal in diese Gefahr bringen.
    Ich gehe und sehe mir das Klärwerk an, vielleicht finde ich ein Funkgerät, mit dem ich Hilfe rufen kann. Wenn die Lage gut aussieht, kann ich zurückkommen und ihn holen. Wenn’s beschissen läuft … na ja, ich schätze, ich komme so oder so zurück, wenn ich noch dazu in der Lage bin. Die Einrichtung war kaum eine Meile entfernt, wenn sie sich recht erinnerte. Sie konnte eine Abkürzung durch den Memorial Park, gleich hinter dem Uhrenturm, nehmen. Es war ein sehr kurzer Weg, der da vor ihr lag, und es war erst kurz nach zwei Uhr morgens – sie konnte es weit vor Sonnenaufgang hin und zurück schaffen. Mit etwas Glück würde Carlos immer noch schlafen, wenn sie wiederkam und vielleicht gute Neuigkeiten mitbrachte.
    Sie beschloss, ihm eine Notiz zu hinterlassen, damit er im Fall, dass ihr etwas zustieß, zumindest den Weg kannte. Sie konnte keinen Stift finden, aber sie entdeckte – ausgerechnet – eine alte mechanische Schreibmaschine unter einem Stapel Gesangbücher. Die Rückseite eines Fruchtcocktail-Etiketts benutzte sie als Papier. Das leise Klappern der Typenhebel empfand sie als ebenso beruhigend wie den Regen, der nach wie vor auf das Dach trommelte, Geräusche, die sie sehr froh machten, noch am Leben zu sein.
    Sie nahm den Granatwerfer, obwohl nur noch ein Geschoss übrig war – Carlos musste die Patrone gefunden haben, die sie draußen auf dem Vorplatz fallen gelassen hatte – , aber sie erinnerte sich, welchen Schaden sie dem S. T. A. R. S.-Killer damit zugefügt hatte. Außerdem nahm sie die Beretta mit. Den Revolver ließ sie Carlos, damit er eine Waffe hatte, die etwas durchschlagkräftiger war als das Sturmgewehr. Nur für alle Fälle.
    Jill legte die Notiz auf den Altar. Dort würde Carlos sie sehen, sobald er aufwachte. Dann ging sie neben ihm in die Hocke, streckte die Hand aus und berührte seine kühle Stirn. Er schlief wirklich tief, zuckte nicht einmal, als sie ihm das schmutzige Haar aus der Stirn strich, und sie fragte sich, wie sie ihm jemals danken sollte für alles, was er für sie getan hatte.
    „Schlaf gut“, flüsterte sie, und bevor sie es sich anders überlegen konnte stand sie auf, wandte sich ab und eilte zur Tür, ohne noch einmal zurückzuschauen.
    Hinter dem kleinen Friedhof im Memorial Park gab es eine Hütte, die angeblich als Geräteschuppen genutzt wurde. Sie war von Umbrella für die Dauer des Ausbruchs in Raccoon zu einer von mehreren Empfangsstationen gemacht worden – einer Art Rastplatz für Agenten, ein abgeschotteter Ort, an dem sie Daten sortieren konnten, ohne gesehen zu werden, und allgemeine Updates von Umbrella erhielten, wenn sie keinen unmittelbaren Zugriff auf einen Computer hatten.
    Nicholai hatte nicht vorgehabt, in einer der Empfangsstationen Halt zu machen. Er hielt sie für unnötig riskante Einrichtungen, so gut sie auch versteckt sein mochten – das Setup in der Friedhofshütte beispielsweise lag hinter einer falschen Wand verborgen. Umbrella wollte nicht, dass jemand Signale, die aus der Stadt kamen, zurückverfolgte, deshalb waren

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