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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Bamm!
    Carlos wich zurück, als zwei Kugeln in die Außenmauer schlugen, kaum eine Handbreite von seinem Gesicht entfernt. Er schalt sich im Stillen einen Narren dafür, dass er den Kopf aus dem Fenster gestreckt hatte wie ein baboso . Er trat zurück, drehte sich um und starrte auf die verbrannten, blutigen Überreste des Mannes, der die Granate geworfen hatte.
    „ Gracias “, sagte Carlos leise. Er wünschte sich, es wäre ihm noch etwas Besseres einfallen, doch dann entschied er, dass es zu spät für Konversation war. Der Mann war tot, er hörte nichts mehr.
    Carlos ging durch den Raum zurück und überlegte, wie er Nicholai noch einholen sollte. Es würde nicht einfach werden, aber ihm blieb keine andere Wahl.
    Dann sah er aus dem Augenwinkel das Glitzern von Metall und blieb stehen. Er blinzelte und empfand etwas wie Ehrfurcht, als ihm klar wurde, was er da entdeckt hatte – und dann hob er es auch schon auf, und eine gewaltige Last fiel von seinen Schultern und seinem Herzen.
    Es gab Rettung für Jill. Dieser irre pendejo hatte den Impfstoff zurückgelassen.
    Schnell bewegte sich Nicholai durch den Regen auf die Vorderseite des Krankenhauses zu. Alles ist bestens, er ist tot – auf Knopfdruck. Und ich drücke diesen Knopf, ich kann den Strom abschalten und ihn schachmatt setzen.
    Plötzlich lachte er laut auf und dachte an die Containment-Röhren im Keller, wo die Jäger gelagert wurden. Bei Abschaltung des Stromes wurden die Behälter automatisch abgelassen, damit die Jäger in der sauerstofflosen Flüssigkeit nicht ertranken.
    Stirb oder kämpfe und stirb, Carlos. Nicholai war schlau gewesen, er hatte vorausgedacht, und jetzt brauchte er lediglich ein paar Schalter umzulegen, und Carlos stand im Dunkeln, und die amphibienartigen Jäger patschten auf ihn zu, und vielleicht würde Carlos schon tot sein, bevor das Krankenhaus in die Luft ging – aber wie auch immer, tot war er auf alle Fälle.
    Jill schlief wieder, und es ging ihr schlecht. Ihr war heiß, alles tat ihr weh, und ihre Träume waren fort – pulsierende, sich windende Schatten waren an ihre Stelle getreten. Schatten mit Mustern, rau und feucht. Übelkeit rang mit unerfüllter Leere, mit elendem Durst und steigender Hitze.
    Sie rollte sich erst auf die eine Seite, dann auf die andere, suchte Erlösung von dem kriechenden Jucken, das sich überall in ihr eingenistet hatte und das die hässlichen Schatten wachsen ließ, während sie weiterschlief.
    In der Praxis eines Arztes auf der dritten Etage versorgte sich Carlos mit Nadeln, Spritzen und einer halben Flasche Betadin. Außerdem fand er einen Schrank voller Arzneiproben und versuchte die Etiketten zu entziffern. Er suchte nach einem leichten Schmerzmittel – als das Licht ausging.
    „Scheiße.“ Er legte die Probe beiseite und versuchte sich in der plötzlichen Dunkelheit zu orientieren. Er brauchte etwa anderthalb Sekunden, um zu der Feststellung zu gelangen, dass wahrscheinlich Nicholai dahinter steckte – und noch eine Sekunde, um zu entscheiden, dass er hier raus musste, und zwar schnell. Nicholai hatte den Strom vermutlich nicht abgeschaltet, nur damit sich Carlos im Dunkeln die Zehen anstieß. Was immer der Wahnsinnige vorhatte, Carlos wollte ihm nicht in die Hände spielen.
    Er schob sich aus dem Zimmer auf den Gang hinaus, langsam, die Hände von sich ausgestreckt. Gerade als er die Treppe erreichte, ging summend die Notbeleuchtung des Krankenhauses an und warf weiches, rotes Licht über ihn. Der Schein ließ seine Umgebung fremdartig wirken. Das Licht war gerade hell genug, um sehen zu können, und tauchte alles in düstere Schatten.
    Carlos ging die Stufen hinab, zwei auf einmal nehmend, den Daumen am Abzug des Revolvers. Er ignorierte seine schmerzende Seite und beschloss, später zusammenzubrechen – wenn er nicht mehr so in Eile war. Er kannte nur zwei Möglichkeiten, aus dem Krankenhaus zu entkommen – das Fenster, durch das Nicholai gesprungen war, und den Vordereingang. Es gab sicher noch andere Wege, aber er wollte keine Zeit damit verschwenden, sie zu suchen. Seiner Erfahrung nach waren die meisten Krankenhäuser Labyrinthe.
    Der Haupteingang war seine beste Chance. Nicholai glaubte vermutlich nicht, dass Carlos den Nerv hatte, schnurstracks aus dem augenfälligsten Portal hinauszumarschieren – jedenfalls hoffte Carlos das.
    Er hatte den Treppenabsatz zwischen dem zweiten Stock und dem ersten erreicht, als er irgendwo tief unter sich eine Tür krachen hörte. Das

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