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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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seltsames wie schreckliches Gebrüll brach aus der Fontäne hervor, ein zischender, tiefer Ton, und als sich die bleiche Säule fünf Meter in die Luft geschraubt hatte und in einem Bogen zurückfiel, erkannte Nicholai, dass es ein Tier war, eines, das ganz bestimmt noch nicht lange existierte – der knirschende Kreis aus spitzen Stoßzähnen und Fängen, der den gewaltigen weißen Wurmleib krönte, war nur ein Hinweis darauf.
    Das Ding brüllte abermals, bog seinen Körper – eine titanische Kreuzung aus Made und Neunauge, aus Mehlwurm und Schlange, mit einem Leibesumfang von der Größe eines ausgewachsenen Menschen – und katapultierte sich von Nicholai weg.
    Genau auf Jill Valentine zu.
    Nicholai drehte sich um und rannte davon, verfluchte Jill und Carlos, während er in der Dunkelheit den Bäumen auswich und auf das Klärwerk zuhielt. Dabei lachte er, als hätte er seine Widersacher für alle Zeit zur Hölle geschickt.
    Jill rannte am Rand des Wasserbeckens entlang und wusste nicht, dass das Ding kam, bis es nur wenige Meter hinter ihr zu Boden krachte. Eine Woge faulig riechender Luft spülte über sie hinweg. Aus dem Maul des Fleisch fressenden Wurmes drang der Gestank von Dreck und Verdauungssäften.
    Heilige Scheiße!
    Sie rannte schneller und wollte erst etwas Vorsprung gewinnen, ehe sie es wagte zurückzuschauen. Eine Granatenladung reicht nicht, kann nur versuchen zu fliehen …
    Vor ihr machte der Reflecting Pool eine Biegung. An der Ecke standen ein paar Bänke, dahinter Bäume. Der Boden bebte von neuem, aber Jill war fast da. Wenn sie es um die Kurve schaffte, sollte sie in Sicherheit sein – der künstlich angelegte Teich war mit Beton verkleidet. Wenn sie Glück hatte, würde sich das Ding selbst ausknocken.
    Doch plötzlich flogen die Bänke und Bäume vor ihr in die Luft, auf einer Woge aus Erdreich. Als der blinde, sich durch den Boden bohrende Wurm seinen Kopf in Jills Richtung schwang, erbrach er Dreck.
    Herrgott, ist das Ding schnell! Jill hob die Beretta, die sie immer noch fest umklammert hielt, und jagte zwei Kugeln in den aufgedunsenen Leib des Wurmes. Er schrie abermals, ein Geräusch, so tief und zischend wie das eines angreifenden Krokodils.
    Jill wirbelte herum. Änderte die Laufrichtung. Ihr Herz hämmerte. Schon hörte und spürte sie ein weiteres Beben. Sie packte die Beretta. Der Wurm würde sich wieder vor sie setzen, das ahnte sie schon. Sie würde es nicht mehr bis um eine der Ecken des langen Beckens schaffen. Und es zu durchqueren, würde zu lange dauern.
    Denk nach. Wenn du ihm nicht davonlaufen kannst, was kannst du einsetzen, um ihn aufzuhalten? Erde, Wasser, Bäume, Lampen …
    Lampen. Einige waren in Folge des Wütens, das der gigantische Wurm vollführte, zur Seite geneigt – wie entwurzelte Schösslinge, die kurz vor dem Fall ins Becken standen.
    Keine Zeit zum ausgiebigen Planen, sie musste das Biest einfach ins Wasser locken, sie musste es ködern . Jill vollführte einen Neunziggradschwenk nach rechts. Dann sprintete sie auf den künstlichen Teich zu. Er war beschädigt, schaumiges Wassers lief in Rinnsalen über den Betonrand.
    Das Ding steigt in die Höhe, dann kracht es herunter – es braucht ein, zwei Sekunden, um sich wieder aufzurichten .
    Ein, zwei Sekunden, so lange durfte sie brauchen, um wieder aus dem Wasser zu steigen. Vorausgesetzt sie bewerkstelligte es irgendwie, erst eine Lampe umzuschießen und den monströsen Wurm dann dazu zu bewegen, freundlicherweise in das Becken einzutauchen.
    Zum weiteren Nachdenken blieb ihre keine Gelegenheit. Der Boden erzitterte bereits, bebte so stark, dass Jill auf die Knie fiel. Sie rutschte über eine dicke Lage aus Gras und Schlamm, versuchte wieder auf die Beine zu kommen und zu verhindern, dass die Pistole nass wurde …
    … und keine drei Meter rechts von ihr brach der Wurm durch den Rand des Pools, ließ den wolkigen Himmel hinter einer Fontäne aus Schlamm und Betontrümmer und Wasser verschwinden. Zwischen Jill und dem Ungeheuer befand sich eine einzige Lampe, die schon fast das Wasser berührte.
    Worauf wartest du noch?!
    Jill kroch nach hinten, bewegte sich schneller, als sie es für möglich gehalten hätte und hielt inne, als sie sah, dass die Kreatur sie erblickt hatte und sich vornüberbeugte, wobei Wasser von der aufgequollenen Gestalt strömte.
    Jill eröffnete das Feuer, während sie auf die Beine kam. Die ersten Schüsse gingen fehl, aber dann klirrten einige gegen den Metallpfahl. Der Wurm kam

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