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Resteklicken

Resteklicken

Titel: Resteklicken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meschner Moritz
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nicht so auf große Titten«, sage ich, als Jana sich wieder den anderen Gästen zuwendet.
    »Ich schon«, sagt er und zündet sich eine Zigarette an.
    »Steffi hatte normale Brüste«, sage ich leise.
    »Geht das jetzt schon wieder los?«
    »Sorry«, sage ich. »Aber die Frau macht mich noch fertig. Jetzt hat sie den Kontakt völlig abgebrochen.«
    »Weiß ich. Haste mir schon erzählt.«
    »Was soll das nur heißen, wenn eine Frau den Kontakt zu dir abbricht?!«
    »Dass sie keinen Kontakt mehr mit dir haben möchte!«
    »Ja, aber WARUM denn nicht?«
    »Weil du ein Idiot bist.«
    Ich muss ein bisschen lachen, als André das sagt.
    »Nein, mal im Ernst. Vielleicht hat es ja was anderes zu bedeuten, wenn sie den Kontakt abbricht.«
    »Was anderes, als dass sie keinen Kontakt mehr haben möchte?«
    »Mann, Alter, geh mir nich auf die Eier! Ich meine, vielleicht geht es ihr so wie mir, und sie hat nur Angst davor, dass sie quasi ZUERST nachgibt! Damit sie nicht versehentlich DOCH sagt, dass sie mich liebt! Vielleicht ist Kontaktabbrechen ja GUT !«
    André denkt einen Moment lang nach.
    »Wenn du einen Flugzeugabsturz prinzipiell auch als GUT bezeichnest, dann ja.«
    »Du bist ja heute witziger als Mario Barth«, sage ich eingeschnappt und nehme einen großen Schluck Bier und dann mein iPhone, um die Facebook-Startseite zu aktualisieren.
    »Sag mal, kommst du eigentlich auf ihr Profil?«, frage ich André plötzlich.
    »Auf Steffis? Keine Ahnung, denke schon.«
    »Kannst du bitte einmal raufgehen?! Ich will wissen, mit wem sie neu befreundet ist! Und wie viele Freunde sie überhaupt hat!«
    André ist vollkommen perplex.
    » BITTE !«, flehe ich.
    »Alter«, sagt André, nachdem er einmal tief Luft geholt hat, »Du MUSST damit aufhören!«
    »Ja. Ich weiß«, sage ich geknickt.
    »Du MUSST wirklich damit aufhören, verstehste? Ihr seid jetzt zwei Monate auseinander, und es geht dir jeden Tag beschissen! JEDEN TAG ! Seit ZWEI MONATEN !«
    Ich starre auf mein Bier.
    »Nicht jeden Tag. Nur FAST jeden Tag.«
    »Und in der ganzen Zeit lief überhaupt nichts mit ’ ner anderen Frau bei dir! Gar nichts!«
    »Ach, so stimmt das doch auch nicht«, lüge ich.
    »Nein?! Wann hattest du das letzte Mal Sex? Hä? Wann? Und vor allem, mit wem?«
    Ich starre weiter auf mein Bier.
    »Am zweiundzwanzigsten Juli«, beginne ich. »Dem Tag vor Steffis Abreise. Wir haben nett zusammen gekocht, und dann habe ich …«
    »Hast du sie fast angefleht, dass ihr miteinander schlaft, weil sie müde war und früh rausmusste«, führt André die Geschichte fort.
    »Und dann haben wir es schnell auf der Couch gemacht«, übernehme ich wieder. »Ohne dass sie dabei viel Spaß gehabt hätte.«
    »Und nach gerade mal drei Minuten hat sie einfach aufgehört und ist ins Bad gegangen.«
    »Es war genau halb zehn. Ich hab auf die Uhr geguckt. Sie hat einfach aufgehört.«
    »Und du bist nicht mal gekommen«, sagt André.
    »Und ich bin nicht mal gekommen«, sage ich und drücke mein Gesicht in meine Hände.
    »Ich kann die Geschichte auswendig, Moritz. AUSWEN­DIG ! Ich kann deine ganze dreijährige Beziehung auswendig! Ich kenne jede Mail, jeden Zettel, jedes Foto von ihr!«
    »Ich weiß. Tut mir leid.«
    »Worauf ich hinauswill, ist: Sie LIEBT dich nicht mehr! Sie hat einen Neuen! Wahrscheinlich hat sie dich am Ende eurer Beziehung schon nicht mehr geliebt!«
    »Ich weiß.«
    André legt mir etwas unbeholfen die Hand auf den Rücken.
    »Moritz. Komm klar. Such dir ’ ne andere. Geh ficken! Oder hast du keinen Bock mehr zu ficken?«
    »Doch«, sage ich und nehme meinen Kopf wieder hoch. »Hab ich. Irgendwie läuft im Moment aber alles an mir vorbei. Wer soll denn mit MIR ficken wollen? Wer denn bitte schön?«
    André fällt wohl keine Antwort ein. Er schweigt einen Augenblick lang und trinkt in der Zeit zweimal aus seinem Bierglas. Dann stellt er es auf den Tresen und hebt die Hand.
    »Jana?! Ist das da drüben die B.Z. ? Kannst du mir die mal holen, bitte?«
    »Klaro«, sagt Jana und reicht André die Zeitung.
    »Wie viel Geld hast du, Meschner?«
    »So um die fünfzig Euro.«
    »Und auf dem Konto?«
    »Keine Ahnung. Nicht mehr viel. Vielleicht noch so achthundert.«
    »Das reicht«, sagt André und schlägt die Zeitung auf.
    »Ach nee«, sage ich. »Jetzt keine Nutte.«
    »Wieso nicht? Es gibt doch bestimmt ein paar ganz billige. So ein paar nette Mädels, die uns mal richtig schön verwöhnen.«
    » UNS ?«
    »Klar. Ich will auch!«
    »Ich weiß nich,

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