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Resturlaub

Resturlaub

Titel: Resturlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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Futter dringt, zeigt, dass ich noch nicht aufgelegt habe. Mir bleibt nichts anderes übrig, als die Jacke vor Lunas Augen so weit wie möglich wegzuwerfen.
    »Alles klar?«, fragt sie mich reichlich irritiert.
    »Ja, mir war nur heiß!«
    Fassungslos starrt Luna mich, die Jacke und den in drei Teile zerbrochenen Flügel an.
    »Den ... den kleb ich wieder dran!«, stammle ich.
    »Das ist das Grab von Jose Hernandez!«, stößt Luna bestürzt hervor und geht in die Knie, um die Bruchstücke zu untersuchen.
    »Netter Kerl?«, frage ich verkrampft grinsend.
    »Argentinischer Literaturheld!«
    »Da gibt's bestimmt Spezialkleber für im Supermarkt, also für Engel von argentinischen Literaturhelden?«
    »Ich glaube nicht!«
    In aller Eile sammeln wir die Bruchstücke argentinischer
    Literatur auf. Dann gehen wir zu meiner Jacke, die neben dem Grab eines gewissen Luis Angel Firpo auf dem Boden liegt.
    »Psssst!«, sage ich zu Luna, dann lausche ich vorsichtig am Innenfutter.
    Keine Mausbär-Rufe mehr. Luna schaut mich besorgt an.
    »Wenn du willst, dann gebe ich dir die Nummer meines Therapeuten.«
    Ich deute auf einen Sicherheitsbeamten, der keine zehn Meter hinter uns steht und sich verwundert den halben Engel am Grab von Jose Hernandez betrachtet.
    »Vielleicht wäre die Nummer deines Anwalts erst mal wichtiger!«
    Und noch während wir vom Friedhof flüchten, müssen wir beide lachen.
    Zwei Blocks vom Friedhof entfernt setzen wir uns auf eine Bank und holen prustend Luft.
    »Wer war das denn am Telefon?«, fragt Luna mich, als wir beide uns einigermaßen erholt haben.
    »Am Telefon, das war ... Heidi. Wollte wissen, wie's mir geht.«
    »Und? Wie geht's dir?«
    Ich wische mir eine letzte Lachträne aus dem Auge und blicke in Lunas Augen.
    »Mir geht es eigentlich ziemlich gut«, sage ich.
    »Mir auch!«, antwortet Luna mit einem Blick, den Frauen nur dann haben, wenn man sie küssen darf.
    Bauchgeweih
    DAS SCHÖNE AN SEXPHANTASIEN IST, dass sie meist dort bleiben, wo sie entstanden sind: in den Köpfen geschlechtsreifer Männer mit oder ohne Kiesauffahrt. Bietet sich nämlich überraschend die Möglichkeit, dass eine oder gleich mehrere solcher Phantasien Realität werden, führt dies bei handelsüblichen Männern der Güteklasse 2 in der Regel nicht zu sexuellen Höchstleistungen, sondern zu kompletter Hilflosigkeit, verbunden mit sofortigem Atemstillstand und Verlust der Muttersprache. Lunas Vorschlag, den Tag mit einem guten Rotwein in ihrem Apartment zu beenden, habe ich noch selbstbewusst angenommen.
    Doch als ich nach einem kurzen Besuch im Bad zurück ins Wohnzimmer komme und sich mir eine nackte Luna auf der Ledercouch präsentiert, da verschlägt es mir doch die Sprache. In ihren kniehohen schwarzen Lederstiefeln und einem schwarzen Spitzen-BH lächelt sie mich an, als wäre es die normalste Sache der Welt, sich sämtliche Klamotten vom Leib zu reißen, sobald der Besuch für einen Moment den Raum verlässt.
    »Dir war doch vorhin auch heiß, oder?«, fragt sie ruhig und fixiert mich mit selbstbewusstem Blick. Ich nicke, schlucke und kann die Augen nicht abwenden von Lunas makellosem, durchtrainiertem Körper: der winzige schwarze Spitzenslip mit einer handgroßen Tätowierung und einem funkelnden Nabel-piercing darüber; all das ist ein bisschen zu viel für den kleinen Pitschi.
    »Gefall ich dir?«, fragt mich Luna sanft, während ich, noch immer regungslos, gute zwei Schritte vor ihr verharre.
    »Ja«, sage ich, »sehr!«
    Luna lächelt und schließt für einen Augenblick die Augen.
    »Wenn du magst, darfst du meinen BH aufmachen!«
    Ich schlucke. Nicht auszudenken, was ich danach noch alles darf! Ich fühle mich wie ein zahnbespangter Achtklässler kurz vor dem ersten Petting. Schließlich gebe ich mir einen Ruck und wage mich zur nackten Luna auf die Couch.
    »Du musst nicht ...«, haucht mir Luna ins Ohr, was auf mich ungefähr so wirkt, als hielte mir jemand zehntausend Euro in kleinen Scheinen vor die Nase mit der Bemerkung, er könne das Geld auch jemand anderem schenken.
    »Doch, doch«, sage ich und langsam öffne ich Lunas BH. Ich habe nichts anderes erwartet: Es kommen zwei perfekt geformte Brüste zum Vorschein. Als Luna meine Hand nimmt und sie langsam zwischen ihre Schenkel führt, falle ich fast in Ohnmacht.
    » jMe encandilaste!«, haucht sie mir ins Ohr und fast will ich mein Wörterbuch holen, um das Wort nachzuschlagen.
    »Was ...?«
    »Genieß mich!«, übersetzt Luna für mich und schon

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