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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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älteste Banshee, den ich kenne, und du musst ihm ja nicht erzählen, was wir vorhaben.“ Nash zuckte die Schultern, als wäre die Sache sonnenklar. „Sag ihm, dass du neugierig bist. Lass dir was einfallen. Außerdem hat er versprochen, dir nie mehr etwas zu verschweigen.“
    „Ja, aber er hat nie versprochen, mir einen Exklusivbericht über Dämonen zu liefern.“ Ich warf ihm einen finsteren Blick zu. „Wenn ich meinen Dad nach Hellions frage, ist die Sache erledigt.“ Mir kam eine andere Idee. „Warum fragen wir nicht deine Mom?“
    Nash runzelte die Stirn, und auch Todd sah nicht gerade glücklich aus. „Weil sie ausflippen und deinen Dad anrufen würde, damit sie gemeinsam ausflippen können!“
    „Damit sind wir keinen Schritt weiter“, sagte ich enttäuscht. „Wir müssen jemanden finden, der alt ist und viel Erfahrung mit der Unterwelt hat, dem aber egal ist, was wir vorhaben.“
    Todd richtete sich plötzlich auf. „Libby. Wir müssen mit Libby sprechen!“

9. KAPITEL
    „Bekommst du großen Ärger, wenn wir geschnappt werden?“, fragte Nash. Sorgenfalten umspielten seinen perfekten, zum Anbeißen schönen Mund.
    Ein großer, schlaksiger Kerl, der eine Jacke mit dem Logo der Schulband trug, rannte an uns vorbei und hätte mich mit seinem riesigen Instrumentenkoffer voll erwischt, hätte Nash mich nicht rechtzeitig weggezogen. Stattdessen prallte der Typ mitsamt seiner Tuba laut scheppernd gegen die Schließfachtüren.
    „Du meinst, wenn wir hier geschnappt werden?“ In der Menschenwelt.
    „Oder dort?“, flüsterte ich, weil ich das Wort „Unterwelt“ in der Öffentlichkeit nicht gerne benutzte. Besonders nicht in der Schule und mit dem Tubaspieler neben uns.
    „Egal wo.“ Nash steuerte eine kleine Nische in der Nähe der Toiletten an und zog mich hinein.
    „Coach Rundell merkt wahrscheinlich gar nicht, wenn ich fehle“, murmelte ich. In der letzten Stunde hatte ich Geschichte, aber der Coach war in Gedanken so mit den Football-Play-offs beschäftigt, dass er uns die letzten eineinhalb Wochen mit einer TV-Dokumentation über den amerikanischen Bürgerkrieg ruhiggestellt hatte. „Und wenn doch und er Dad anruft …“ Dann würde ich für den Rest meines jungen Lebens vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause sein müssen.
    Dad bemühte sich nach Kräften, die Vaterrolle zu meistern, was ihm auch ganz gut gelang. Man durfte schließlich nicht vergessen, dass er sich die letzten dreizehn Jahre komplett aus meinem Leben herausgehalten hatte. Aber an ein paar Stellen übertrieb er maßlos: zum Beispiel, wenn es darum ging, wie viel Zeit wir als Familie verbringen sollten – daher auch die gemeinsamenEssen einmal in der Woche. Außerdem wollte er ständig wissen, wo ich mich gerade aufhielt.
    Als wir das letzte Mal zusammen gewohnt hatten, war diese Sorge durchaus berechtigt gewesen – damals war ich nämlich erst drei Jahre alt gewesen. Aber mit sechzehn brauchte ich nun mal meinen Freiraum. Ich wollte nicht ständig bevormundet werden.
    „Und wenn wir dort geschnappt werden …“ Ich zuckte die Schultern. „Dann ist alles möglich.“
    Nash schluckte schwer. „Wenn wir Glück haben, müssen wir die Grenze gar nicht überschreiten. Noch nicht.“ Er schien selbst wenig davon überzeugt zu sein. „Was hast du deinem Dad erzählt, wo du hingehst?“
    „In die Stadt – mit mir!“
    Überrascht drehte ich mich um. Meine beste Freundin Emma lehnte hinter mir an der Wand. „Nach der Arbeit schnappen wir uns eine Pizza und gehen in die Stadt, um ein Geburtstagsgeschenk für meine Mom zu kaufen.“ Emma zwinkerte mir aus ihren schokoladenbraunen Augen zu und lächelte strahlend. Sie war hübsch und extrem beliebt, aber klug genug, sich einen Scheiß darum zu kümmern. Genau deshalb mochte ich sie so gerne.
    Ich hatte einen Kollegen im Kino dazu überredet, die Schicht mit mir zu tauschen. Er war unsterblich in Emma verliebt, und die Aussicht, vier Stunden alleine mit ihr im Kassenhäuschen zu verbringen, hatte ihn sofort überzeugt.
    „Sie muss um halb elf zu Hause sein, also bring sie bitte pünktlich zurück“, witzelte Emma.
    Grinsend schlang Nash die Arme um mich, und ich wäre am liebsten darin versunken.
    „Kein Problem“, antwortete ich, kreuzte aber vorsorglichdie Finger hinter dem Rücken. Todds Informationen zufolge sollte Libby heute Abend in Abilene eine Nase voll Dämonenatem schnupfen. Abilene lag drei Stunden von hier entfernt, Pausen, Abendessen und Rückfahrt nicht

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