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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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eingerechnet. Und wir wussten nicht, wie lange es dauern würde, Libby um Hilfe zu bitten. Uns stand vielleicht eine lange Nacht bevor.
    „Also … Wo fahrt ihr wirklich hin?“ Em strich sich das lange blonde Haar hinter die Ohren und grinste wissend. „Oder will ich das lieber gar nicht wissen?“
    „Wahrscheinlich nicht. Aber es ist nicht das, was du denkst.“ Insgeheim wünschte ich mir, es wäre genau das, was sie dachte.
    Ems Lächeln erstarb, und sie runzelte sorgenvoll die Stirn. „Banshee-Angelegenheiten?“, flüsterte sie und schaute sich theatralisch um, ob uns auch niemand belauschte.
    „Ja.“ Wir hatten Emma in die Basics der Unterwelt eingeweiht, nachdem wir ihre Seele in den Körper zurückgeführt und so ihr Leben gerettet hatten. Damals hatten wir, ohne es zu wollen, einen anderen Menschen in den Tod geschickt, was mich bis heute verfolgte. Emma wusste aber nichts von Todd oder der Existenz von Reapern. Und das sollte auch so bleiben. Es war sicherer für sie, so wenig wie möglich mit der Unterwelt in Kontakt zu kommen. Ich hatte sie schließlich nicht gerettet, um sie wieder zu verlieren. Nicht noch einmal.
    Umso unwohler fühlte ich mich dabei, dass sie mich deckte. Aber da Nash mit mir unterwegs war, kam sie als Einzige infrage. Höchste Zeit, meinen Freundeskreis zu erweitern …
    „Du verpasst doch nicht etwa die Französischstunde, oder?“, fragte Emma erschrocken, und ich musste lachen.
    „Nein, nur Geschichte.“ Emma konnte sich Vokabeln genauso schlecht merken wie ich mir Jahreszahlen. Deshalb half ich ihr in Französisch und sie mir in Geschichte. Das funktionierteziemlich gut, und wir mussten nicht mal schummeln. Wir halfen uns nur gegenseitig.
    „Dann los, wir sind spät dran.“
    Nash drückte mir grinsend einen Kuss auf die Lippen, doch Emma zerrte mich weg, kaum dass sich unsere Lippen berührt hatten. Augenzwinkernd drehte Nash sich um und lief den Flur hinunter. Ich sah ihm nach, bis Emma meinen Namen flüsterte und ich ohne zu schauen loslief.
    Als ich mich umdrehte, blickte ich direkt in Sophies höhnisches Gesicht.
    „Du hättest mich fast umgerannt“, zischte sie, und ihre eisgrünen Augen funkelten vor Wut. Einer Wut, die nicht nur daraus resultieren konnte, dass ich in ihre sozialen Kreise eingedrungen war.
    Ich war so überrascht, dass ich nur leise „Entschuldigung“ murmeln konnte.
    Früher hatte ich ihre Feindseligkeit genauso vehement erwidert, weil Sophie einfach nur gemein gewesen war. Jetzt aber verbargen sich hinter dem Schutzschild der Arroganz Schmerz und Trauer, und Sophie tat mir leid.
    Ganz unabhängig davon, ob sie mir die Schuld für den Tod ihrer Mutter gab.
    Mein Stolz ließ es nicht zu, ihr den Weg frei zu machen – genauer gesagt mein Stolz und Emmas fester Griff um meinen Arm. Also ging Sophie um mich herum und bedachte mich mit einem herablassenden Blick, der jemanden mit weniger Selbstbewusstsein vielleicht eingeschüchtert hätte. Ich dagegen erwiderte ihren Blick nur mitleidig, was sie erst recht auf die Palme brachte.
    „Deine Cousine ist echt ein Freak“, bemerkte Sophies beste Freundin Laura Bell.
    Sophie verdrehte demonstrativ die Augen. „Das kannst du laut sagen“, zischte sie und stolzierte an mir vorbei.
    „Ignoriere die beiden einfach.“ Emma sauste los, und wir schafften es gerade noch ins Klassenzimmer, bevor die Glocke läutete. „Laura ist nur eifersüchtig“, erklärte sie. Laura war vor mir mit Nash zusammen gewesen, und das ließ sie mich bei jeder Gelegenheit spüren. „Und Sophie ist sowieso eine Zicke.“
    Ich setzte mich auf meinen Platz in der fünften Reihe. „Sie hat ihre Mutter verloren, Em.“ Madame Brown, unsere Französischlehrerin – die wahrscheinlich noch nie in Frankreich gewesen war –, räusperte sich vernehmlich.
    „Du doch auch!“, flüsterte Emma zurück. Hastig blätterte sie in ihrem Übungsbuch nach den Hausaufgaben, die sie normalerweise irgendwo zwischen die Seiten steckte. Sofern sie sie überhaupt gemacht hatte. „Aber du spielst dich deswegen nicht so auf.“
    Bevor ich sie daran erinnern konnte, dass ich dreizehn Jahre gehabt hatte, den Tod meiner Mutter zu verarbeiten, wedelte Madame Brown mit ihrem schwarzen Folienstift in Emmas Richtung.
    „ Mademoiselle Marshall? “ Ihre schmalen, dunklen Augenbrauen berührten fast den Haaransatz. „ Avez-vous quelque chose à dire? “
    „Äh …“ Emmas Wangen färbten sich dunkelrot, und sie blätterte hektisch durch die

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