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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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Dämonenatem fällt in der Unterwelt unter die Betäubungsmittel und muss mit großer Vorsicht entsorgt werden. Libby ist speziell dafür ausgebildet.“
    „Betäubungsmittel? So was wie Morphium?“
    Todd kicherte. „Wohl eher so was wie Heroin.“
    Seufzend kuschelte ich mich an Nash und genoss es, seine tröstliche Wärme zu spüren. „Echt abgefahren, diese Unterwelt.“
    „Du hast ja keine Ahnung, wie abgefahren“, antwortete Todd mit vielsagendem Blick auf Libby, die inzwischen einen Großteil des zähflüssigen Dämonenatems eingeatmet hatte. Das Zeug schlängelte sich in einem langen, dicken Strahl gemächlich in ihren Mund hinein, wie ein Bündel verfaulter Spaghetti. „Kommt mit. Ich will mit ihr reden.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, lief er los.
    Ich sprang erschrocken hinterher und packte ihn am Arm. „Warte!“ Zum Glück hatte Todd sich so weit materialisiert, dass ich ihn festhalten konnte. Auch wenn ich nicht sicher war, dass es Nash auch geglückt wäre. Ohne auf die irritierten Blicke derUmstehenden zu achten, zerrte ich Todd zurück. „Nash und ich können nicht einfach über die Bühne laufen, ohne dass uns jemand sieht“, erklärte ich. Leider. Denn manchmal wünschte ich mir schon, ich wäre unsichtbar. Zum Beispiel im Sportunterricht – die Basketballtrainerin hatte es eindeutig auf mich abgesehen.
    „Ich will diese Super-Reaperin lieber gar nicht kennenlernen.“ Nash schob die Hände in die Hosentaschen. „Mir reichen die stinknormalen.“
    Reaper mochten uns Banshees nicht besonders, weil wir ihre Arbeit behinderten. Gemeinsam waren ein weiblicher und ein männlicher Banshee dazu fähig, die Seele eines Verstorbenen in dessen Körper zurückzuführen. Diese Fähigkeit stand in krassem Widerspruch zu der Aufgabe eines Reapers, die Seelen der Verstorbenen ins Jenseits zu überführen. Und Todd bildete eine Ausnahme, weil er Banshee und Reaper in einer Person war.
    „Na schön. Aber dann werdet ihr auch nie erfahren, welche Geheimnisse sie ausgeplaudert hat.“ Todd lächelte mich hinterlistig an. Er wusste genau, dass er mich damit ködern konnte. Nachdem ich die ersten sechzehn Jahre meines Lebens in völliger Unwissenheit verbracht hatte – meine Familie hatte dummerweise geglaubt, mich auf die Art beschützen zu können –, sog ich jetzt alles, was es über die Unterwelt zu lernen gab, wie ein Schwamm auf. Und so schrecklich Edens plötzlicher, seelenloser Tod auch war: Die Chance, etwas zu lernen, das weder Todd noch Nash mir beibringen konnten, würde ich garantiert nicht sausen lassen!
    „Bitte, Nash!“ Ich zog seine Hand aus der Hosentasche und verschränkte unsere Finger miteinander. Keine Frage, ich hätte Todd auch alleine begleitet, aber zu zweit war es einfach viel schöner. Außerdem hätte Nash sowieso nicht Nein gesagt, weiler mich nicht gerne mit Todd alleine ließ. Er traute seinem untoten Bruder nie so ganz über den Weg.
    Genauso wenig wie ich.
    Nach kurzem Zögern nickte er widerstrebend, und ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf den Mund zu drücken. Als sich unsere Lippen berührten, kribbelte es in meinem Bauch wie verrückt – und an anderen Stellen auch. Als ich die Lider wieder aufschlug, wirbelten die braungrünen Strudel in Nashs Augen wie wild durcheinander: ein untrügliches Zeichen dafür, dass ein Banshee starke Gefühle verspürt. Menschen können dieses Phänomen jedoch nicht sehen.
    Nash beantwortete meine unausgesprochene Frage mit einem Nicken. „In deinen Augen wirbelt es auch.“
    Trotz der mehr als ernsten Umstände konnte ich mir ein albernes Grinsen nicht verkneifen, und Todd verdrehte angesichts unserer Turtelei genervt die Augen. Dann stapfte er ohne ein Wort los, um dieser besonderen Reaperin Hallo zu sagen.
    Das aufgeregte Kribbeln in meinem Magen verwandelte sich in dumpfe Angst, als wir uns hinter Todd an den völlig geschockten Tontechnikern und Bühnenarbeitern vorbeidrängelten. Ich konnte wirklich jede Information über die Unterwelt brauchen, die ich kriegen konnte. Denn dann stolperte ich vielleicht nicht ständig ungewollt in gefährliche Situationen. Trotzdem hatte ich keine große Lust darauf, noch mehr Reaper kennenzulernen. Schon gar nicht diese unheimliche Libby, die gerade die Substanz aufschlürfte, mit deren Hilfe sich Eden wer weiß wie lange am Leben gehalten hatte.
    „Was macht diese Reaperin eigentlich so berühmt?“, flüsterte ich Todd zu, der völlig geräuschlos vor mir

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