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Rette mich vor dir

Rette mich vor dir

Titel: Rette mich vor dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tahereh H. Mafi
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beruhigend ist, ein Gefühl, das endlich seinen Ort gefunden hat, das sich endlich bequem niederlassen kann in meinen Knochen.
    Ich bin eine Gussform für flüssiges Metall; versengende Hitze durchströmt meinen Körper, und diese Energie umgibt meine Hände, stählt meine Fäuste mit solcher Kraft, dass sie mich zu verzehren scheint. Mir wird schwindlig von diesem inneren Ansturm.
    Ich wäre zu allem imstande.
    Zu allem .
    Kenjis Arme geben mich frei. Ich muss nicht hinschauen, um zu wissen, dass er rückwärts taumelt. Angstvoll. Verwirrt. Verstört.
    Es ist mir egal.
    »Hier waren Sie also«, sage ich laut zu Castle und wundere mich über den klaren kalten Klang meiner Stimme. »Das tun Sie also.«
    Castle kommt näher und scheint es auf dem Weg bereits zu bereuen. Er sieht besorgt und verblüfft aus über etwas, was er in meinem Gesicht sieht. Als er sprechen will, falle ich ihm ins Wort.
    »Was machen Sie hier mit ihm?«, frage ich barsch. »Was haben Sie mit ihm gemacht, die ganze Zeit schon –«
    »Ms Ferrars, bitte –«
    »Er ist nicht Ihr Experiment !«, brülle ich. Die Ruhe ist verschwunden, meine Stimme kippt, und ich bin plötzlich wieder so zittrig, dass ich die Hände kaum ruhig halten kann. »Wenn Sie meinen, Sie könnten ihn zu Forschungszwecken benutzen –«
    »Bitte, Ms Ferrars, Sie müssen sich unbedingt beruhigen –«
    »Hören Sie auf!« Ich möchte mir nicht vorstellen, wie man Adam hier als Versuchstier behandelt, was man ihm angetan hat.
    Die foltern ihn.
    »Ich hätte von Ihnen nicht so eine extreme Reaktion auf diese Räume erwartet«, sagt Castle jetzt in beiläufigem Tonfall. Er versucht gelassen zu wirken, beruhigend, zugleich überzeugend. Ich frage mich, was ich wohl gerade bei ihm hervorrufe. Ob er Angst vor mir hat. »Ich hatte gedacht, dass Sie die Wichtigkeit unserer Forschungen in Omega Point verstanden haben«, fährt er fort. »Wie sollen wir ohne Tests die Beschaffenheit unserer Kräfte verstehen lernen?«
    »Sie tun ihm weh – Sie töten ihn! Was haben Sie mit ihm getan –«
    »Nichts, an dem er nicht freiwillig teilgenommen hätte.« Castles Stimme klingt gepresst, seine Lippen werden schmal, und ich merke, dass er mit seiner Geduld am Ende ist. »Ms Ferrars, wenn Sie mir unterstellen wollen, dass ich Mr Kent für private Experimente missbrauche, würde ich vorschlagen, dass Sie sich zunächst einmal genauer mit der Sachlage befassen.« Die letzten Worte spricht er mit ungewohntem Nachdruck aus, und mir wird klar, dass ich Castle noch nie zuvor zornig erlebt habe.
    »Ich weiß, dass Sie es hier nicht leicht haben«, spricht Castle weiter. »Ich weiß, dass es ungewohnt für Sie ist, sich als Teil einer Gruppe zu begreifen, und ich habe mich bemüht, Ihre Herkunft in Betracht zu ziehen – ich habe versucht, Ihnen bei der Eingewöhnung hier behilflich zu sein. Aber schauen Sie sich doch um!« Er weist auf die Menschen in den Glasräumen. »Wir sind alle gleich. Wir arbeiten alle zusammen! Ich habe Mr Kent nichts zugemutet, was ich nicht auch selbst durchlaufen hätte. Wir machen lediglich Tests, um herauszufinden, wie seine übernatürlichen Kräfte beschaffen sind. Solange wir ihn nicht getestet haben, können wir nicht genau bestimmen, wozu er fähig ist.« Seine Stimme wird tiefer. »Und wir können es uns nicht leisten, mehrere Jahre zu warten, bis er durch Zufall etwas herausfindet, das für unsere Sache jetzt, in diesem Augenblick nützlich sein könnte.«
    Es ist so seltsam.
    Diese Wut ist ein lebendiges Wesen.
    Ich spüre, wie sie sich um meine Finger schlingt, als könne ich sie Castle ins Gesicht schleudern. Ich spüre, wie sie sich um mein Rückgrat windet, sich in meinem Magen verankert, in meine Beine, Arme, meinen Hals wächst. Sie erwürgt mich. Sie erwürgt mich, weil sie freigelassen werden muss. Nach außen dringen muss. Jetzt sofort.
    » Sie «, ich spucke das Wort förmlich aus, »glauben Sie vielleicht, Sie seien besser als das Reestablishment, wenn Sie uns benutzen – mit uns experimentieren, damit wir Ihrer Sache dienen –«
    » MS FERRARS !«, brüllt Castle. Seine Augen lodern, zu hell, und alle starren uns an. Castle hat die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt, und ich spüre Kenjis Hand auf meinem Rücken, und dann merke ich, dass der Boden unter meinen Füßen zu beben beginnt. Die Glaswände erzittern, und inmitten von alldem steht Castle, starr vor Wut und Empörung, und mir fällt wieder ein, dass er enorm starke telekinetische

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