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Rette mich vor dir

Rette mich vor dir

Titel: Rette mich vor dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tahereh H. Mafi
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Haare. »Und es wird niemals eine andere geben – ich werde nie ein anderes Mädchen begehren –«
    »Hör auf – du musst aufhören –« Ich ersticke ersticke ersticke. »Du willst das nicht – du willst nicht mit jemandem wie mir zusammen sein – der dir nur – Schmerzen zufügt –«
    »Verflucht, Juliette«, er schlägt mit beiden Händen an die Wand, schwer atmend, starrt zu Boden, kämpft sich durch jede Silbe, » jetzt fügst du mir Schmerzen zu«, sagt er mit brüchiger Stimme. »Du bringst mich um –«
    »Adam –«
    »Geh nicht weg«, sagt er rau, schließt die Augen. Als wisse er es schon, könne es nicht ertragen. »Bitte«, flüstert er verzweifelt. »Geh jetzt nicht weg.«
    »Ich w-würde«, sage ich, am ganzen Körper zitternd, »so viel lieber bleiben. Und ich wünschte, ich könnte dich weniger lieben.«
    Ich höre seine Stimme, als ich den Gang entlangrenne. Ich höre ihn meinen Namen rufen, aber ich laufe, laufe weg, vorbei an den Leuten vor dem Speisesaal, die alles beobachten, denen nichts entgeht. Ich laufe weg, um mich zu verstecken, obwohl ich weiß, dass es unmöglich ist.
    Ich werde Adam unweigerlich jeden Tag sehen.
    Und mich nach ihm verzehren, aus endlos weiter Ferne.
    Kenjis Worte fallen mir wieder ein, seine Forderung, dass ich endlich aufwachen, meinen Trübsinn beenden und mich verändern soll. Und ich merke, dass ich meine großen Vorhaben wohl nicht so schnell in die Tat umsetzen werde, wie ich gehofft hatte.
    Denn im Moment will ich nur eines: mir eine dunkle Ecke suchen und weinen.

24
    Kenji findet mich als Erster.
    Er steht in der Mitte meines Trainingsraums. Schaut sich um, als sei er noch nie hier gewesen, obwohl das eigentlich nicht sein kann. Ich weiß noch immer nicht alles über Kenjis Tätigkeiten. Doch mir ist klar, dass er eine der wichtigsten Personen von Omega Point ist. Immer in Bewegung. Immer beschäftigt. Niemand – außer mir, und das erst seit kurzem – bekommt ihn länger als ein paar Minuten zu Gesicht.
    Beinahe, als verbringe er den größten Teil des Tages … unsichtbar.
    »Also das«, sagt er und nickt langsam, während er mit hinter dem Rücken gefalteten Händen im Raum umherwandert, »war ja ein verdammt eindrucksvoller Auftritt. Solche starken Dramen kriegen wir hier unter der Erde sonst nie geboten.«
    Scham.
    Umhüllt mich. Bedeckt mich. Begräbt mich.
    »Ich meine, ich muss schon sagen – dieser letzte Satz? ›Ich wünschte, ich könnte dich weniger lieben‹? Genial. Enorm imposant. Ich glaube, Winston kamen sogar die Tränen –«
    » HALT DIE KLAPPE , KENJI !«
    »Ich meine das ernst!«, erwidert er gekränkt. »Das war – ich weiß gar nicht. Irgendwie sehr schön. Ich hatte keine Ahnung, dass das wirklich so was Großes ist zwischen euch.«
    Ich ziehe die Knie an die Brust, verkrieche mich tiefer in die Ecke, verberge mein Gesicht in den Armen. »Nichts gegen dich – aber ich will jetzt wi-wirklich nicht mit dir reden, okay?«
    »Nein. Nicht okay. Wir beide müssen nämlich arbeiten.«
    »Nein.«
    »Komm schon«, sagt er. »Steh. Auf .« Er packt meinen Ellbogen und zieht mich hoch, obwohl ich mich wehre.
    Ich wische mir wütend die Tränen von den Wangen. »Ich bin nicht in der Stimmung für deine Witze, Kenji. Bitte geh und lass mich allein.«
    »Niemand«, versetzt er, »macht hier Witze.« Kenji greift nach einem der Ziegelsteine, die an der Wand aufgestapelt sind. »Und die Welt wird nicht aufhören, Krieg gegen sich selbst zu führen, nur weil du dich von deinem Freund getrennt hast.«
    Ich starre ihn an, die zitternden Hände zu Fäusten geballt, kurz vor einem Schreianfall.
    Das scheint Kenji nicht weiter zu beunruhigen. »Was machst du denn hier?«, fragt er. »Du hockst hier und versuchst … was?« Er wiegt den Ziegel in der Hand. »So ein Ding hier zu spalten?«
    Ich gebe auf. Hocke mich wieder auf den Boden.
    »Weiß ich nicht«, gebe ich zur Antwort. Schniefe. Wische mir die Nase. »Castle hat mir gesagt, ich soll mich ›konzentrieren‹ und ›meine Energie nutzbar machen‹.« Ich deute Anführungszeichen in der Luft an. »Aber ich weiß nur, dass ich Dinge zerstören kann, nicht weshalb und wie. Deshalb habe ich keine Ahnung, wie ich das nun wiederholen soll. Jedes Mal, wenn so etwas mit mir passierte, wusste ich hinterher nicht, was in mir vorgegangen ist. Und genauso wenig weiß ich es jetzt. Nichts hat sich geändert.«
    »Warte mal«, sagt Kenji, legt den Ziegel wieder weg und lässt sich mir gegenüber auf

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