Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick

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folgenden Möglichkeiten anzuhören oder aber dranzubleiben und auf einen Telefonisten zu warten. Eine Minute später war ich mit einer Telefonistin verbunden.
    »Können Sie mir sagen, ob Blythe Grey heute eingeliefert worden ist?«, fragte ich die Frau und wich Hanks Blick aus.
    »Ja, wir haben eine Blythe Grey aufgenommen.«
    Ich atmete aus. Nur weil Hank nicht bezüglich des Unfalls meiner Mutter gelogen hatte, bedeutete das nicht, dass er unschuldig war. All die Jahre hatten wir im Farmhaus gelebt, und nicht ein Mal war sie die Treppen hinuntergefallen. »Hier spricht ihre Tochter. Können Sie mir sagen, wie es ihr geht?«
    »Ich kann ihrem Arzt eine Nachricht hinterlassen, Sie anzurufen.«
    »Danke«, sagte ich und hinterließ meine Handynummer.
    »Etwas Neues?«, fragte Hank.
    »Woher weißt du, dass sie die Treppe hinuntergefallen ist?«, fragte ich. »Hast du gesehen, wie sie gefallen ist?«
    »Wir hatten ausgemacht, uns zum Mittagessen zu treffen. Als sie die Tür nicht aufmachte, habe ich selbst aufgeschlossen. Und da hab ich sie unten an der Treppe gefunden.« Wenn er einen Verdacht in meiner Stimme wahrgenommen hatte, so zeigte er es nicht. Wenn überhaupt klang er missmutig, löste seine Krawatte und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Wenn ihr etwas zustößt …«, murmelte er vor sich hin, dachte aber den Gedanken nicht zu Ende. »Gehen wir?«
    Steig ins Auto, kommandierte eine Stimme in meinem Kopf. Und einfach so leerte sich mein Hirn von jeglichem Verdacht. Ich konnte nur einen Gedanken fassen: Ich musste mit Hank gehen.
    Etwas an der Stimme war merkwürdig, aber in meinem verwirrten Verstand konnte ich es nicht einordnen. Meine Entschlusskraft schien davonzutreiben und machte Platz für diesen einen fortgesetzten Befehl: Steig ins Auto.
    Ich sah Hank an, der harmlos blinzelte. Ich hatte ihn wegen irgendetwas beschuldigen wollen, aber weswegen? Er war hier, um mir zu helfen. Er machte sich Sorgen um meine Mutter …
    Gehorsam ließ ich mich in den Landcruiser gleiten.
    Ich wusste nicht, wie lange wir schon schweigend fuhren. Meine Gedanken waren ein einziger Wirbelwind, bis Hank sich plötzlich räusperte: »Ich möchte, dass du weißt, dass sie in den besten Händen ist. Ich habe darum gebeten, dass Dr. Howlett ihre Versorgung überwacht. Dr. Howlett und ich waren Zimmerkameraden auf der University of Maine, bevor er dann auf die Johns Hopkins gewechselt ist.«
    Dr. Howlett. Ich jonglierte einen Augenblick lang mit seinem Namen – und dann ging mir ein Licht auf. Er war der Arzt, der sich um mich gekümmert hatte, nachdem ich gerade wieder nach Hause gekommen war. Nachdem es Hank für angebracht gehalten hatte, mich zurückzubringen, berichtigte ich mich. Und jetzt stellte sich heraus, dass Hank und Dr. Howlett Freunde waren? Jegliche Benommenheit, die ich empfunden hatte, wurde schnell von Angst abgelöst. Ich misstraute Dr. Howlett zutiefst.
    Während ich wie verrückt über die Verbindung zwischen den beiden Männern nachdachte, tauchte neben Hanks Wagen ein Auto auf. Für einen Sekundenbruchteil kam es mir nicht seltsam vor – und dann rammte der Wagen den Landcruiser.
    Der Landcruiser schlitterte seitwärts und schabte an der Leitplanke entlang. Ein Funkenregen stob von dem kratzenden Metall auf. Ich hatte kaum Zeit zu schreien, da wurden wir wieder gerammt. Hank korrigierte zu stark, und das Hinterteil des Landcruisers schleuderte gewaltig hin und her.
    »Sie versuchen, uns von der Straße zu drängen!«, schrie Hank. »Leg den Gurt an!«
    »Wer sind sie?«, schrie ich und versicherte mich, dass mein Gurt festsaß.
    Hank riss das Lenkrad herum, um einen weiteren Zusammenstoß zu vermeiden, und die abrupte Bewegung lenkte meine Aufmerksamkeit zurück auf die Straße; sie machte eine scharfe Linksbiegung, als wir uns einer tiefen Schlucht näherten. Hank trat aufs Gas, versuchte, den anderen Wagen, einen hellbraunen El Camino, zu überholen. Der El Camino schoss vor, bog vor uns auf die Fahrspur ein. Drei Köpfe waren durch die Windschutzscheibe zu erkennen, und nach dem, was ich sehen konnte, waren sie alle männlich.
    Ein Bild von Gabe, Dominic und Jeremiah blitzte in meinem Hirn auf. Es war pure Mutmaßung, weil ich ihre Gesichter nicht sehen konnte, aber allein die Möglichkeit ließ mich laut aufschreien.
    »Halt an«, brüllte ich. »Das ist eine Falle. Leg den Rückwärtsgang ein!«
    »Die haben meinen Wagen gerammt!«, knurrte Hank und beschleunigte zu einem Wettrennen.
    Der