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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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war.
    »Nora?«, rief meine Mutter den Flur entlang. »Wo gehst du hin?«
    »Mit Vee weg. Bin um elf zurück!« Bevor sie ihr Veto einlegen konnte, war ich schon draußen und warf mich in Vees 1995er lilafarbenen Dodge Neon. »Fahr, fahr, fahr!«, befahl ich ihr.
    Vee, die eine strahlende Zukunft als Fluchtauto-Fahrerin vor sich hatte, sollte es mit der Uni nichts werden, nahm mein Entkommen in die Hände und setzte in der Einfahrt laut genug zurück, um einen Schwarm Vögel aus dem nächsten Baum aufzuschrecken.
    »Wessen Avalon war das in der Einfahrt?«, fragte Vee, während sie durch die Stadt zischte, ohne auf irgendwelche Beschilderungen zu achten. Sie hatte sich, seit sie ihren Führerschein gemacht hatte, erfolgreich aus drei Strafzetteln wegen Geschwindigkeitsüberschreitung herausgeweint und war fest davon überzeugt, dass sie unbesiegbar war, was das Gesetz betraf.
    »Hanks Leihwagen.«
    »Ich habe von Michelle van Tussel gehört, die es von Lexi Hawkins hat, die es von unserer guten Freundin Marcie gehört hat, dass Hank eine große Belohnung ausgesetzt hat für jegliche Tipps, die zur Festnahme der Verrückten führen könnten, die euch von der Straße gedrängt haben.«
    Viel Glück dabei.
    Aber ich schmunzelte angemessen, weil ich auf Vee nicht den Eindruck machen wollte, dass etwas nicht stimmte. Ich wusste, dass ich ihr eigentlich alles erzählen müsste, angefangen damit, wie Hank mein Gedächtnis gelöscht hatte. Aber … wie? Wie konnte ich Dinge erklären, die ich selbst kaum verstehen konnte? Wie konnte ich sie dazu bringen, an eine Welt zu glauben, die aus Albträumen geschaffen war, wenn es außer meinem Wort nichts gab, was ich als Beweis anbringen konnte?
    »Wie viel hat Hank ausgesetzt?«, fragte ich. »Vielleicht kann man mich dazu bringen, mich an etwas Wichtiges zu erinnern.«
    »Wozu denn? Stiehl stattdessen einfach seine Bankkarte. Ich bezweifle, dass er es auch nur merken würde, wenn ein paar Hunderter das Weite suchten. Und hey, wenn du geschnappt wirst, ist es ja nicht so, dass er dich einfach festnehmen lassen könnte. Das würde ihm jegliche Chance vermasseln, die er bei deiner Mutter hat.«
    Wenn es doch nur so einfach wäre, dachte ich mit einem schiefen Lächeln, das wie festgefroren auf meinem Gesicht lag. Wenn Hank doch nur der wäre, für den man ihn hielt.
    Es gab in der Nähe vom Devil’s Handbag einen klitzekleinen Parkplatz, und Vee fuhr fünfmal darum herum, aber es gab keine freie Lücke. Dann erweiterte sie ihre Suche blockweise. Schließlich parkte sie an einem Stück Bürgersteig, so dass die Hälfte des Neon auf die Straße hinaushing.
    Vee stieg aus und sah sich an, wie sie geparkt hatte. Sie zuckte mit den Schultern. »Fünf Punkte für Kreativität.«
    Wir gingen den Rest des Weges zu Fuß.
    »Also, wer ist dieser Freund der Familie?«, fragte Vee. »Ist es ein Mann? Ist er heiß? Ist er alleinstehend?«
    »Ja auf die erste Frage, wahrscheinlich auch auf die zweite, und ich glaube ja auf die dritte. Soll ich dich ihm vorstellen?«
    »Nein, meine Dame. Ich wollte nur wissen, ob ich meinen bösen Blick an ihm trainieren sollte. Ich traue keinem Kerl mehr, aber mein Schreck-Radar spielt bei hübschen Jungs verrückt.«
    Ich lachte kurz auf und versuchte mir eine blitzblanke, aufgetakelte Version von Scott vorzustellen. »Scott Parnell ist alles andere als schön.«
    »Woah. Warte. Was sagst du? Du hast mir nicht gesagt, dass es sich bei dem alten Familienfreund um Scottie den Hottie handelt.«
    Ich wollte Vee sagen, dass das daran lag, dass ich mein Bestes tat, um Scotts öffentlichen Auftritt heute Abend geheim zu halten – ich wollte nämlich nicht, dass Hank davon erfuhr –, aber dann tat ich es ab mit einem unschuldigen: »Ach, tut mir leid, das muss ich vergessen haben.«
    »Unser Junge Scottie hat einen Körper, den man nicht vergisst. Das muss man ihm lassen.«
    Sie hatte Recht. Scott war nicht schwer, aber er war sehr muskulös und hatte die Proportionen eines erstklassigen Athleten. Wenn da nicht der taffe, beinah schlechtgelaunte Ausdruck wäre, den er überall zur Schau trug, würde er wahrscheinlich haufenweise Mädchen anziehen. Möglicherweise sogar Vee, die eine selbsternannte Männerhasserin war.
    Wir bogen um die letzte Ecke, und das Devil’s Handbag kam in Sicht. Es handelte sich um eine langweiliges, vierstöckiges Gebäude mit rankendem Efeu und geschwärzten Fenstern. Nebenan war auf einer Seite eine Pfandleihe. Auf der anderen befand sich

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