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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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von einem Kartentisch und einem zweiten Klappstuhl war der Raum leer.
    »Was willst du?«, verlangte ich mit etwas zittriger Stimme zu wissen.
    Er zog den zweiten Klappstuhl quietschend über den Boden und stellte ihn so hin, dass er mir gegenüberstand. »Reden.«
    »Bin ich nicht in der Stimmung für, trotzdem danke«, sagte ich kurz angebunden.
    Er beugte sich zu mir vor, und die harten Linien um seine Augen vertieften sich, als sich seine Augen verengten. »Weißt du, wer ich bin, Nora?«
    Schweiß aus allen Poren. »Einfach mal so spontan dahingesagt? Du bist ein dreckiger, manipulativer, wertloser kleiner …«
    Seine Hand schlug zu, bevor ich sie kommen sah. Er schlug mich auf die Wange, fest. Ich zuckte zurück, zu schockiert, um zu weinen.
    »Weißt du, dass ich dein leiblicher Vater bin?«, fragte er, und sein ruhiger Tonfall raubte mir die Nerven.
    »Vater ist so ein willkürliches Wort. Mistkerl dagegen …«
    Hank nickte leicht. »Dann lass mich dich etwas anderes fragen. Spricht man so mit seinem Vater?«
    Jetzt stiegen mir Tränen in die Augen. »Nichts von dem, was du getan hast, gibt dir das Recht, dich als meinen Vater zu bezeichnen.«
    »Wie auch immer, du bist von meinem Blut. Du trägst mein Zeichen. Ich kann es nicht länger leugnen, Nora, und auch du kannst deine Bestimmung nicht verleugnen.«
    Ich hob meine Schulter, schaffte es aber nicht hoch genug, um mir die Nase abzuwischen. »Meine Bestimmung hat mit deiner nichts zu tun. Als du mich als Baby weggegeben hast, hast du damit auf jegliches Recht verzichtet, dich in mein Leben zu mischen.«
    »Im Gegensatz zu dem, was du vielleicht denkst, bin ich aktiv in jeden Aspekt deines Lebens eingebunden gewesen. Und zwar seit dem Tag, an dem du geboren wurdest. Ich habe dich aufgegeben, um dich zu schützen. Wegen der gefallenen Engel musste ich meine Familie opfern …«
    Ich schnitt ihm mit einem höhnischen Lachen das Wort ab. »Fang mir bloß nicht mit Selbstmitleid an. Hör auf, den gefallenen Engeln die Schuld an deinen Entscheidungen zu geben. Du hast dich entschieden, mich aufzugeben. Vielleicht war ich dir damals wichtig, aber jetzt ist deine Nephilimgemeinschaft das Einzige, was dich interessiert. Du bist ein Fanatiker. Es ist alles deine Schuld.«
    Sein Mund wurde schmaler und hart wie ein Draht. »Ich sollte dich augenblicklich dafür töten, dass du mich lächerlich machst, mich und meine Gemeinschaft, die ganze Nephilimrasse.«
    »Dann tu’s schon«, fauchte ich, und Wut überschattete jegliche Angst.
    Er griff in seinen Mantel und zog eine lange schwarze Feder hervor, die der, die ich in meiner Kommode aufbewahrte, erstaunlich ähnlich sah. »Einer meiner Ratgeber hat dies hier in deinem Zimmer gefunden. Es handelt sich um die Feder eines gefallenen Engels. Stell dir meine Überraschung vor, als ich erfuhr, dass mein eigen Fleisch und Blut sich mit dem Feind zusammengetan hat. Du hast mich irregeführt. Verbring nur genug Zeit mit gefallenen Engeln, und ihre Neigung zum Verrat färbt ab, scheint es. Ist der gefallene Engel Patch?«, fragte er unverblümt.
    »Deine Paranoia ist erstaunlich. Du hast eine Feder gefunden, als du meine Schubladen durchwühlt hast, und? Was beweist das? Dass du ein Perverser bist?«
    Er lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. »Ist das wirklich der Weg, den du gehen willst? Ich bezweifle nicht, dass Patch der gefallene Engel ist. Ich habe ihn neulich nachts in deinem Zimmer gespürt. Ich habe ihn schon seit einer Weile an dir gespürt.«
    »Es ist schon ironisch, dass du mich ausfragst, wo du doch offensichtlich viel mehr weißt als ich. Vielleicht sollten wir die Plätze tauschen?«, schlug ich vor.
    »Oh? Und wessen Feder, willst du mich glauben machen, lag in deiner Schublade?«, fragte Hank mit einer leisen Spur von Belustigung.
    »Das weißt du genauso gut wie ich«, sagte ich, und Trotz tropfte aus jedem meiner Worte. »Ich habe die Feder auf dem Friedhof gefunden, nachdem du mich da abgelegt hattest.«
    Ein bösartiges Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus. »Meine Männer haben auf demselben Friedhof Patchs Flügel ausgerissen. Ich würde behaupten, es ist seine Feder.«
    Ich schluckte unauffällig. Ich hatte keine Ahnung, ob er wusste, welche Macht ihm das über Patch verlieh. Ich konnte nur beten, dass er es nicht wusste.
    In dem Versuch, meine Aufmerksamkeit von diesem erschreckenden Gedanken abzulenken, sagte ich: »Ich weiß, dass du den Unfall geplant hast. Ich weiß,

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