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retten die Pferde

retten die Pferde

Titel: retten die Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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können ... ach Gott, danach habe ich sie nicht gefragt. Sie sind sicher eine gute Mutter, liebe Frau Fröschl, und wie man sieht, haben Sie Ihren früheren Beruf als Kindergärtnerin nicht verlernt .“
    „So ein Biest“, zischte Carlotta. „Jetzt versucht er den Leuten einzureden, dass sie bloß eine Mutti und Kindertante ist und zu blöd für eine Bürgermeisterin. Ich würde ihm am liebsten .“
    „Ich weiß“, sagte Nanni. „Mit dem Lasso einfangen, das hast du ja im Zirkus gelernt, und ihn dann quer über den Markt schleifen. Oder so was Ähnliches.“
    Carlotta grinste. „Oder so was Ähnliches, ja.“
    Frau Fröschl stand aufrecht da, ihre Augen blitzten. „Herr Kollege“, sagte sie mit geradezu sanfter Freundlichkeit, „ich freue mich, dass Sie wissen, dass ich vor meiner Universitätsausbildung zur Juristin und Volkswirtin zwei Jahre in einem Kindergarten gearbeitet habe. Ich möchte diese wunderschöne Zeit nicht missen. Auch in der Politik sollten wir mehr als bisher an die Kinder denken, an die neue Generation. Wir müssen dafür sorgen, dass sie in eine gute Welt hineinwachsen. In mein Programm gehören nicht so sehr Bauprojekte, Tourismusförderung und die Frage, wie man die städtischen Einnahmen erhöhen kann, sondern Kinder, alte Menschen, ausgesetzte Tiere und der Schutz unserer hart mitgenommenen Natur.“
    Von allen Seiten kam der Applaus.
    „Uiii!“, meinte Nanni begeistert. „Der Frosch hat Zähne.“ Dr. Bär lächelte säuerlich. Bevor er antworten konnte, nahm Marion ihren ganzen Mut zusammen und rief: „Ich möchte etwas sagen, Herr Dr. Bär. Frau Fröschl hat uns nicht eingespannt, wie Sie es nennen. Sie wusste gar nicht,
    dass wir hier sind. Wir sind zu jung um sie zu wählen, deshalb wollten wir auf unsere Art zeigen, wie gut wir sie finden.“
    Die Kapelle auf dem Podium spielte einen Tusch. Dr. Bär drehte sich um. „Tut mir Leid, ich muss eine Rede halten“, sagte er.
    Anschließend folgte wieder Musik. Danach sprach Frau Fröschl. Dann wurde noch mal ein Marsch gespielt. Es gab Freibier, viele Leute aßen Würstchen, einige unterhielten sich mit vollem Mund mit den Bürgermeisterkandidaten. Anne wollte auch Würstchen. Aber die Freundinnen fanden, dafür wäre jetzt keine Zeit. Ihre Fröschls fanden reißenden Absatz. Plötzlich kamen drei junge Frauen mit einem Tablett voller Bratwürste und vollen Gläsern. „Die Würstchen hat die Frau Fröschl uns Wahlhelferinnen spendiert“, sagte eine. „Das ist euer Anteil, mit einem schönen Gruß von ihr. Die Limonade ist von der Stadt.“
    „Au fein“, jubelte Hanni.
    „Danke für die Würstchen“, lachte Bobby, während Anne sich das erste schon in den Mund steckte.
    Alles war großartig, Wahlkampf war die lustigste Beschäftigung für einen sonnigen Samstag, von der Kirche schlug es zwölf.
    Da nahte das Urteil.
    Hanni steckte gerade einer Frau ein Fröschl an. Als sie fertig war, plärrte der kleine Junge: „Ich auch, Mami . ich auch Fröschl.“
    Die Zuschauer amüsierten sich. Hanni befestigte einen Anstecker am Pullover des Buben.
    „Babyschwester auch .“
    Die Babyschwester lag im Kinderwagen und hätte den
    Plastikfrosch vermutlich mit einem Schnuller verwechselt. Hanni zögerte.
    „Die Theobaldine ...“, schrie Jenny.
    Da stand sie schon. Korrekt wie immer, im dunkelblauen Kostüm, mit der kleinen, feinen Perlenkette um den Hals. Obwohl die Sonne strahlte, hatte sie Gewitterwolken im linken und eine geballte Ladung von Blitzen im rechten Auge. Hanni wünschte sich nichts anderes als ein Mauseloch. Besser noch fünfzehn Mauselöcher, sie war ja nicht allein. Leider war der Marktplatz asphaltiert. Hanni ergriff die Flucht nach vorn: „Darf ich Ihnen auch ein Fröschl anbieten, Frau Theobald?“, fragte sie und bekam beim Lächeln kalte Zähne.
    Die Direktorin schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Aber du könntest mir erklären, was ihr hier tut. Und wer euch erlaubt .“
    Es war wie im Theater, im klassischen natürlich. Mittendrin im größten Schlamassel erscheint der rettende Bote. Dieser hier war nicht gerade bühnenwirksam. Klein, mager, mit trotz seiner Jugend gelichtetem Haupthaar - der Bildreporter der Rottstadter Zeitung. Er wagte das, was sonst kaum jemand sich traute, er unterbrach Frau Theobald mitten im Satz. „Oh, Frau Direktor, ich freue mich, Sie persönlich kennen zu lernen. Sie sind die Chefin von Lindenhof. Meine Schwester war mal ein Jahr lang Ihre Schülerin. Aber das wollte ich

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