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retten die Pferde

retten die Pferde

Titel: retten die Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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herzaubern kann man so etwas nicht.“
    „Klar“, sagte Hanni. „Aber vielleicht findet sie doch noch eine Lösung, jemanden, der die Pferde für kurze Zeit aufnimmt und nicht jahrelang Verantwortung und Kosten tragen muss. Sie kennt doch ganz andere Leute als wir.“
    „Wie wär’s, wenn wir Max und Sternchen entführen würden?“, schlug Carlotta plötzlich vor. „Entweder bei Nacht - der Stall ist bestimmt nicht abgeschlossen. Oder auch bei Tag, wenn der Zierer mal nicht zu Hause ist. Wir legen ihm das Geld hin, schließlich sind wir keine Diebe, und verschwinden mit den Tieren im Wald.“
    „Du spinnst! Was sollen die Pferde im Wald?“
    „Natürlich sollen sie nicht für immer im Wald bleiben. Im Winter wäre es da viel zu kalt. Aber wir könnten sie vorläufig verstecken, vielleicht in einer Heuhütte. Wir bringen ihnen jeden Tag Futter und fuhren sie spazieren, damit sie Bewegung haben. So lange, bis Frau Fröschl ...“
    „Das ist Unsinn, das bringt nichts“, sagte Nanni.
    Alle schüttelten den Kopf. Carlotta zuckte die Schultern. „Wie ihr wollt. Dann eben nicht.“
    Nanni kaute an ihrer Unterlippe. „Es ist eine Schnapsidee. Aber vielleicht . also, wenn es gar keinen anderen Ausweg gibt, dann würde ich am letzten Tag, bevor der Abdecker Max und Sternchen holt, mit dir gehen, Carlotta, und dir helfen. Aber erst dann, nicht vorher.“
    Die anderen schwiegen. Nach einer Weile sagte Hanni zu ihrer Schwester: „Wenn du das ernst meinst, na schön, ich lass dich und Carlotta nicht allein.“
    Es war ihnen allen nicht wohl in ihrer Haut. Mit trübsinnigen Gesichtern saßen sie herum. Nicht einmal Roy Bernhards Lieder munterten sie auf. Zum Schwimmen war es zu kühl. Als Marianne ein Handballspiel vorschlugt waren sie nicht nur einverstanden, sondern begeistert. In der letzten Zeit hatte sie es nicht leicht gehabt, willige Mannschaften zusammenzutrommeln. Heute fanden sie, es wäre besser, dem Ball nachzujagen und sich nur noch dafür zu interessieren, wer ihn ins Netz brachte, als über alte Pferde, junge Bürgermeisterinnen oder Abdecker zu brüten. Oder über das Problem, ob sie tatsächlich im Fall des Falles die Tiere entführen sollten.
    Die Zwillinge waren in der Gewinnermannschaft. Jede schoss ein Tor. Anja fröstelte am Spielfeldrand, aber sie wollte dabei sein.
    Rottstadt war eine kleine Stadt. Deshalb wurde über den Ausgang der Bürgermeisterwahl weder im Fernsehen noch im Rundfunk berichtet. So mussten die Mädchen die Montagszeitung abwarten. Nanni wachte um halb sieben Uhr auf, eine halbe Stunde vor dem Wecken. Nicht, weil sie es sich vorgenommen hatte, sondern wegen dieses gemeinen Mistviehs von Mücke, dessen Stich am Knöchel juckte. Es regnete. Hanni und Anja schliefen. Nanni rieb den Stich mit Spucke ein. Es nützte nichts. Als sie gerade anfangen wollte sich zu ärgern, fiel ihr ein, dass Montag war und dass Herr Holzbauer immer gegen halb sieben die Zeitungen aus dem Briefkasten nahm und in die Halle legte.
    Nanni sprang aus dem Bett und schickte der Mücke, die sie vorhin zum Teufel gewünscht hatte, einen freundlichen Gedanken.
    Normalerweise lagen die Morgenzeitungen bis Mittag ungelesen auf dem Tischchen neben der Eingangstür. Heute würde das anders sein. Heute würden sich die Frühaufstehe- rinnen um die Exemplare reißen.
    Nanni hoffte, sie würde die früheste Frühaufsteherin sein. Im Schlafanzug lief sie die Treppe hinunter. Die Zeitungen waren schon - und noch - da. Aber nur zwei. Die dritte hatte Beine bekommen - Hausmeisterbeine. Herr Holzbauer saß auf einem Stuhl und las. Außer seinen Cordhosen und den Schuhen sah man nichts von ihm vor lauter Zeitung. Auf der Titelseite stand in Großbuchstaben:

    „Mensch, ist das prima!“, jubelte Nanni. „Wir haben gewonnen!“ Herr Holzbauer schaute sie verwirrt an. Natürlich kannte er die Schülerinnen, und die Zwillinge sowieso, sie waren schließlich die einzigen doppelten Mädchen in Lindenhof. Aber im blauweiß geringelten Schlafanzug kannte er sie noch nicht.
    „Darf ich eine Zeitung mitnehmen?“, fragte Nanni und hatte sie sich schon geschnappt. Sie wartete Herrn Holzbauers Antwort nicht ab, sondern lief sofort auf ihr Zimmer. „Aufwachen, ihr Schlafmäuse“, schrie Nanni. Dann fing sie an zu singen: „Wir haben das Fröschl in Rottstadt, wir haben ...“ Sie brach ab, weil ihr so schnell kein passender Reim einfiel.
    Zu dritt hockten sie dann im Schneidersitz auf Anjas Bett und lasen. Zuerst allerdings

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