Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
retten die Pferde

retten die Pferde

Titel: retten die Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
war Marianne.
    Der Frosch zeigt die Zähne
    Auf dem Marktplatz war es noch ziemlich ruhig. Das Stadtfest zur Bürgermeisterwahl sollte erst um elf Uhr beginnen. Trotzdem tat sich schon einiges. Heute gab es keinen Markt, er war auf Freitag vorverlegt worden. Ein paar Burschen dekorierten das Rednerpodium mit Tannenzweigen und Astern. Einige mickrige Birken im Topf sollten Feierlichkeit demonstrieren. Andere junge Leute hängten Papiergirlanden zwischen die Bäume. Schön waren sie nicht, aber bunt, fand Nanni. Der Wagen der Brauerei lieferte Fässer an. Später würde es Freibier geben. Am Weinstand wurden Gläser poliert. Die „alkoholfreie Frau“ baute Coladosen zu einer Pyramide auf.
    „Wenn jemand an die Tischkante stößt, knallt das ganze Zeug runter“, prophezeite Bobby.
    Sie behielt Recht. Zehn Minuten später war es so weit. Doch die Frau verlor die Geduld nicht. Bald entstand eine neue Pyramide. Der Würstchenbrater heizte den Holzkohlengrill. Die Wahlhelfer der beiden Kandidaten stapelten Prospekte auf ihren Tischen. „Und wir, was machen wir jetzt?“, fragte Petra.
    „Wir suchen einen Platz für uns und unseren Kram“, schlug Hanni vor.
    „Die Linde, die mittlere Linde“, seufzte Anne sehnsüchtig.
    „Das wäre ein Superstandort. Und ich könnte mich auf das Mäuerchen setzen, mir tun die Füße weh.“
    „Vom Busfahren? In zwei Stunden werden sie dir noch weher tun“, sagte Marianne erbarmungslos. „Aber der Platz unter der Linde ist gut. Auf das Mäuerchen kommen die Kartons mit den Fröschls und die Gitarren. Du bleibst stehen.“
    Sie rollten Anjas Rollstuhl in den Schatten der Linde und bauten ihre Sachen daneben auf. Anne schwang sich trotz allem auf das Mäuerchen und zog die Schuhe aus.
    „Als Nächstes die Plakate“, kommandierte Nanni. „Anja, halt die Stellung. Lass dich nicht vertreiben. Wir sind gleich wieder zurück.“
    Die Mädchen klebten die Plakate an Häuserwände, Parkuhren, an die öffentliche Toilette und an ein paar Bäume. Sie beeilten sich und verschwanden blitzartig, denn sie fürchteten, man würde es ihnen verbieten. Währenddessen blieb Anja nicht lange allein. Ein Herr im grauen Anzug mit Schlips sprach sie an:
    „Hier kannst du nicht bleiben.“
    „Warum nicht?“, fragte Anja. Sie hatte kalte Hände und das Bein tat weh. Es tat ihr immer weh, wenn sie Angst hatte.
    „Weil wir den Platz für die Wahlhelfer von Herrn Dr. Bär brauchen.“
    Anja spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach. „Wir, meine Freundinnen und ich, sind auch Wahlhelferinnen“, sagte sie. „Für Frau Fröschl. Das ist unser Platz. Zufällig sind die anderen gerade unterwegs. Ich kann nicht gehen.“
    Es war ihr unangenehm zu lügen, obwohl sie wusste, dass sie nur halb log. Natürlich waren sie keine offiziellen Wahlhelferinnen, sie hatten sich selbst dazu ernannt und Frau Fröschl wusste nichts davon. Aber Wahlhilfe wollten sie leisten. Doch es ging jetzt nicht um ihre persönlichen Gefühle. Es ging um Frau Fröschl, die Bürgermeisterin werden sollte, es ging um die Freundinnen, die sich auf sie verließen, und nicht zuletzt ging es um Max und Sternchen, die vielleicht, vielleicht durch die neue Bürgermeisterin doch noch vor dem Abdecker gerettet werden konnten.
    „Ach so“, meinte der Mann, „zur Fröschl gehört ihr. Ja dann, in Ordnung, ich will keinen Ärger mit der streitsüchtigen Dame.“ Er ging. Die Mädchen kamen zurück. Sie hatten alle Plakate angebracht. Dreimal waren sie verjagt worden, einmal vom Pfarrer, der, nicht zu Unrecht, an der Kirchentür kein Wahlplakat duldete.
    Halb elf. Der Markt füllte sich mit Neugierigen. Die Würstchen brutzelten, die Männer von der Feuerwehrkapelle stimmten ihre Instrumente.
    „Wir fangen an“, entschied Hanni. „Nachher geht der Zirkus los mit Musik und Reden, da hört uns keiner mehr zu. Los, nehmt die Gitarren und die Fröschls!“
    Sie formierten sich zu einem Zug. Nein, es war kein Zug, eher ein grüner Regenwurm. Anja nahmen sie in die Mitte. Die Gitarren klimperten.
    „Wir brauchen ein Fröschl für Rottstadt ...“ Die meisten Leute, zumindest die jüngeren, kannten die Melodie. Singend machten die Mädchen ihre Runde um den Platz . Beim ersten Mal klang es noch dünn, dann sangen Kinder und Teenager mit, der Text war wirklich einfach genug. Ältere klatschten den Takt. Die Feuerwehrkapelle wunderte sich. Es war ausgemacht, dass sie das Fest mit einem Marsch eröffnen würde. Noch war es nicht elf, noch waren die

Weitere Kostenlose Bücher